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Die Tochter des Magiers

Die Tochter des Magiers

Titel: Die Tochter des Magiers
Autoren: Nora Roberts
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auf. »Callahan hat Sie geschickt, stimmt's? Er hat diesen
kleinen Scherz ausgeheckt, um mir einen Schrecken einzujagen. Aber da
hat er sich geschnitten, sogar ganz gewaltig. Bestellen Sie dem
Bastard, daß ich ihm dafür das Genick breche.«
    »Mr. Wyatt«, wiederholte Sapperstein. »Wir sind berechtigt,
diese Durchsuchung durchzuführen, und werden es mit oder ohne Ihre
Erlaubnis tun. Wir entschuldigen uns im voraus für alle
Unannehmlichkeiten, die dadurch für Sie entstehen.«
    »Blödsinn. Für wie naiv halten Sie mich, daß ich auf solch ein
Schmierentheater reinfalle? Und nun raus aus meinem Haus, sonst rufe
ich die Bullen.«
    »Das steht Ihnen frei, Mr. Wyatt.« Sapperstein nahm das
Formular wieder zurück. »Wir warten gern solange.« Wutschnaubend rief
Sam das Büro von Richter Harold J. Lorring an. Als er erfuhr, daß
tatsächlich vor kaum dreißig Minuten ein Durchsuchungsbeschluß
unterzeichnet worden war, zerrte er an seiner Seidenkrawatte und wählte
ungeduldig die Nummer seines Anwalts.
    »Windfield, hier ist Sam Wyatt. Bei mir sitzen gerade ein paar
Narren, die behaupten, sie seien Bullen, und mir irgendeinen
gefälschten Durchsuchungsbeschluß präsentieren.« Er riß sich die
Krawatte ab und schleuderte sie zur Seite. »Ja, Sie haben richtig
gehört. Bewegen Sie gefälligst Ihren fetten Arsch hierher, und kümmern
Sie sich um die Sache.« Sam warf den Hörer auf die Gabel. »Sie rühren
hier nichts an, absolut nichts, bis mein Anwalt da ist. Kapiert?«
    Sapperstein nickte. »Wir haben Zeit.« Irgend etwas an diesem
Mann stieß ihn ab. Lächelnd sagte er nach einem Blick auf seine Uhr:
»Nur fürchte ich, daß Sie dann Ihr Flugzeug verpassen.«
    Ehe Sam etwas erwidern konnte, stürzte Justine herein. »Sam,
was um alles in der Welt ist hier los? Vor dem Haus stehen zwei
Streifenwagen.«
    »Halt die Klappe.« Er sprang auf und schob sie zur Tür. »Halt
die Klappe und mach, daß du rauskommst.«
    »Mr. Wyatt.« Das Dienstmädchen war halb ohnmächtig vor
Aufregung. »Draußen sind Gäste für Sie.«
    »Schicken Sie sie weg«, fauchte er. »Sehen Sie nicht, daß ich
beschäftigt bin?« Er ging zur Bar und goß sich einen Whiskey ein. Für
einen Moment hatte er den Kopf verloren, aber das war nicht so
tragisch. Jeder andere würde unter diesen Umständen genauso reagieren.
Hastig kippte er den Whiskey hinunter und hoffte, daß er ihm half, sich
zu beruhigen.
    »Meine Herren.« Nachdem er sein Politikerlächeln wieder
aufgesetzt hatte, wandte er sich um. »Entschuldigen Sie, daß ich die
Nerven verloren habe. Das alles ist ein ziemlicher Schock. Es passiert
schließlich nicht jeden Tag, daß man mich des Diebstahls beschuldigt.«
    »Des Einbruchs«, verbesserte Lorenzo.
    »Ja, natürlich.« Er würde dafür sorgen, daß dieser Kerl
gefeuert wurde – falls er überhaupt ein echter Polizeibeamter
war. »Ich möchte wirklich lieber auf meinen Anwalt warten, nur damit
alles seine Richtigkeit hat. Ich versichere Ihnen, daß Sie gern das
ganze Haus auf den Kopf stellen dürfen. Ich habe nichts zu verbergen.«
    Alle horchten auf, als Stimmen im Korridor erklangen. Luke
drängte sich an dem Dienstmädchen vorbei zur Tür herein, gefolgt von
Roxanne. Sam war drauf und dran, erneut die Fassung zu verlieren.
    »Was willst du hier in meinem Haus?«
    »Du hast doch angerufen und verlangt, daß ich herkomme!« Luke
legte schützend einen Arm um Roxanne. »Ich weiß nicht, was du willst,
Wyatt, aber der Ton deiner Einladung hat mir gar nicht …« Er
brach ab und tat, als sehe er erst jetzt die beiden Beamten. »Wer sind
diese Leute?«
    »Bullen. Nett, Sie zu sehen«, grinste Lorenzo, dem die Sache
allmählich gefiel.
    »Was hat das zu bedeuten?« frage Roxanne nervös.
    Sapperstein musterte anerkennend die hübsche Frau, die sich
sichtlich um Fassung bemühte. »Es tut mir leid«, sagte er, »ich muß Sie
leider bitten zu gehen. Es handelt sich hier um eine offizielle
Angelegenheit.«
    »Dann will ich erst recht wissen, worum es geht. Du hast
wieder so ein schreckliches Ding gedreht, nicht wahr? Aber Luke wirst
du nicht in die Sache mit hineinziehen.« Roxanne packte Sams
Rockaufschläge und schüttelte ihn. »Einmal hast du mich benutzt, aber
das gelingt dir nie, nie wieder.«
    »Liebling, bitte.« Luke trat zu ihr. »Reg dich nicht so auf.
Er ist es nicht wert.«
    »Ich habe dich in unser Haus gebracht.« Sie stieß Sam zurück,
der sie am liebsten kräftig geohrfeigt hätte, wenn er mit ihr allein
gewesen
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