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Die Teufelshure

Die Teufelshure

Titel: Die Teufelshure
Autoren: Martina André
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und grinste schwach.
    Lilian rappelte sich hoch und untersuchte Johns Wunde, die sich bereits zu schließen begann. Er erhob sich rasch und zog sie sicherheitshalber auf die Brücke. Erst jetzt fielen sie sich in die Arme. John küsste sie lange und ausgiebig.
    »Du hast mir das Leben gerettet«, raunte er an ihren Mund. »Nun sind wir auf ewig verbunden.«
    »Sind wir das nicht schon immer?«
    »Ja, das sind wir«, hauchte John und drückte sie so fest an sich, als ob er tatsächlich eins mit ihr werden wollte.
     
    »Alter Hurensohn«, schimpfte Bran keuchend, als Paddy ihm kameradschaftlich die Hand reichte, nachdem sie sämtliche Feinde entweder getötet oder in die Flucht getrieben hatten.
    John und Lilian waren unversehrt in den Altarraum zurückgekehrt.
    John schlug dem Iren mit gespielter Entrüstung auf die Schulter. »Du hast also von Anfang an gewusst, was hier Sache war, und uns alle ins Messer laufen lassen?«
    Paddy grinste entschuldigend. »Ich konnte nicht anders. Cuninghame brannte geradezu darauf, mich als Überläufer zu gewinnen. Nur weil er eure Wut über mein Handeln gespürt hat, wirkte es für ihn echt. Aber ich gebe zu, ich habe es nicht alleine geschafft. Ich hatte Hilfe. Als ihr in Norwegen wart, haben Wilbur und ich eine Strategie ersonnen, wie wir herausfinden können, ob Lilian wirklich nicht zu Cuninghames Bruderschaft gehört und was hier überhaupt gespielt wurde. Es war leider nötig, sie den Klauen der Panaceaer zu überlassen. Nur so konnten wir herausfinden, was Cuninghame mit ihrem Einsatz bezwecken wollte.«
    John schüttelte schuldbewusst den Kopf. »Ich bin ein Idiot«, sagte er und lächelte schwach. »Keiner von uns hat bemerkt, dass ihr beiden uns auf eine ziemlich heldenhafte Weise hereingelegt habt.« Sein Blick fiel auf Wilbur, der sich von seinen Blessuren rasch wieder erholt hatte. »Nun bist du endgültig zu einem ernst zunehmenden Krieger geworden. Ich bin stolz auf dich.«
    Wilbur blickte verlegen zu Boden. »Auch ich hatte Hilfe«, murmelte er. »Lilian und Dough haben mich tatkräftig unterstützt.«
    Johns Blick fiel auf Lilian, die ihrem Vater beistand. Die Männer hatten ihn von seinen Schläuchen befreit, ihm aber vorsichtshalber Handfesseln angelegt, weil sie wohl nicht einschätzen konnten, auf wessen Seite er stand.
    »Es tut mir leid, Kind.« Robert von Stahl sah seine Tochter mit aufrichtigem Bedauern an. »Ich würde mich gerne bei dir entschuldigen, aber wahrscheinlich ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt.«
    John spürte, dass der Mann die Wahrheit sprach. »Löst ihm die Fesseln!«, sagte er. »Ich hoffe, ab heute ist er einer von uns.«
    Lilian schaute John dankbar an. Er nahm sie in den Arm und küsste sie vor allen Augen. »Ich hoffe, du kannst mir verzeihen, dass ich dir misstraut habe«, sagte er zu ihr.
    Dann wandte er sich Paddy zu. »Und ich hoffe, du kannst es auch. Davon abgesehen denke ich, wir sind im Reinen«, erklärte er dem Iren grinsend. »Du hast mich unter diesem höllischen Stein ganz schön lange schmoren lassen.«
    »Apropos Stein?« Ruaraidh warf einen fragenden Blick in Richtung der Apparatur, die kurz zuvor den ›Lapis Philosophorum‹ gehalten hatte. »Wo ist er überhaupt?«
    »Wahrscheinlich hat sich Mercurius mit dem Ding aus dem Staub gemacht«, bemerkte John mit enttäuschter Miene.
    Dough, der über ihnen noch immer auf der Abbruchkante des oberen Stockwerkes saß und sich um Jenna kümmerte, war hellhörig geworden. »Wie sieht dieser Stein denn aus?«
    »Unscheinbar«, erklärte ihm David. »Und ziemlich zerlöchert.«
    »Ihr meint aber nicht den hier?« Dough griff in die Tasche und hielt im Licht der beiden Fackeln, die er entzündet hatte, einen völlig wertlos aussehenden Stein in die Höhe, dessen Anblick bei den Männern sprachloses Erstaunen hervorrief.
    »Großer Gott«, krächzte Bran. »Das ist er!«
     
    Trotz der Freude über den unverhofften Sieg gestaltete sich der Abmarsch von Corby Castle schwieriger als gedacht.
    »Wir können nicht hinauf an die Oberfläche«, rief David, nachdem er mit Malcolm die Vorhut gebildet hatte, um über die verwaiste Landebasis für den Helikopter nach draußen zu gelangen. Offenbar waren einige der verbliebenen Panaceaer mit dem Helikopter geflohen. Andere waren bei dem Versuch, zu entkommen, direkt einem Spezialkommando der SAS in die Arme gelaufen. Detective Murray war es anscheinend gelungen, nach Doughs Verschwinden Spezialkräfte des Militärs zu
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