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Die Teufelshure

Die Teufelshure

Titel: Die Teufelshure
Autoren: Martina André
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ihnen waren des Schwertkampfes nicht mächtig, dafür beschäftigten sie initiierte Söldner. Sie reagierten vollkommen panisch, als die ersten aus ihren eigenen Reihen von Johns Leuten niedergemacht wurden. Ihren Fluchtinstinkt vermochten auch Cuninghames Befehle nicht zu unterdrücken. Als sie nach draußen drängten, versperrten sie den Wachen den Weg.
    Wilbur hatte einen zweiten Sprengsatz durch die offene Tür über die Köpfe der Männer geworfen und damit weitere Teile der Katakomben zum Einsturz gebracht. Dough hatte sich aus den Wandelgängen eine Fackel organisiert und für mehrere zuverlässige, wenn auch spärliche Lichtquellen gesorgt. Erst danach hatte er an der oberen Abbruchkante des Stockwerks die Regie übernommen und schoss aus allen Rohren direkt auf die Herzen der verbliebenen Panaceaer. Lilian riss sich von Jenna los und starrte hinter Dough gebannt in die Tiefe. Wilbur hatte John rasch von den Trümmern befreit, doch noch immer lag sein großes Vorbild wie tot auf der Pritsche.
    Plötzlich flog etwas Schwarzes auf Lilian zu. Im ersten Moment glaubte sie, es wäre eine Fledermaus. Dough reagierte geistesgegenwärtig und schoss auf die Kreatur. Es war ein stattlicher Rabe, der irgendetwas in seinen Klauen trug. Federn wirbelten durch die Luft. Mit einiger Verwunderung beobachtete Dough, wie der Vogel zur Tür hinausstob. Das Tier hatte einen Gegenstand vor Doughs Füße fallen lassen. Ein merkwürdiger Stein, erstaunlich leicht und durchlöchert. Wenn man ihn aus verschiedenen Richtungen betrachtete, sah er aus, als hätte er ein Gesicht, aus einer anderen Perspektive wirkte er wie ein Totenschädel. Dough steckte den Stein in die Tasche und konzentrierte sich wieder ganz auf ihre Widersacher.
    Wilbur kauerte über John, und es sah aus, als ob er versuchte, ihn wiederzubeleben. Lilian überwand ihre Höhenangst und hangelte sich über die Abruchkante des Bodens nach unten. Sie musste wissen, was mit John los war. Dabei ignorierte sie, dass der Kampf zwischen Panaceaern und Johns Leuten noch im vollen Gange war. Mutig sprang sie die verbleibenden ein Meter fünfzig in die Tiefe, wo sie sicher auf beiden Füßen landete. Wilbur fing sie auf und nahm sogleich eine Verteidigungshaltung für sie ein, während sie zu John hinlief und verzweifelt auf seine Brust einhämmerte, weil er sich immer noch nicht rührte.
    »Komm zu dir, verdammt!«, brüllte sie ihn an. Sie nahm seinen Kopf in ihre Hände und strich über sein Gesicht und sein Haar, dabei küsste sie ihn unaufhörlich. »Lass mich nicht allein«, flehte sie und konzentrierte ihre Gedanken auf sein Innerstes.
    Plötzlich schlug er die Augen auf und schaute sie an. Zunächst etwas verwirrt, doch dann lächelte er. »So schnell wirst du mich nicht los«, bemerkte er heiser und presste für Sekunden seine Lippen auf ihren Mund. Rascher als gedacht, war er auf den Füßen und überblickte routiniert das Kampfgeschehen. Wilbur warf John eine Waffe zu, die er einem toten Panaceaer abgenommen hatte.
    »Danke, Mann!« John zwinkerte zuversichtlich und befahl: »Pass auf Lilian auf!«
    Unter Wilburs Schutz wandte sich Lilian erleichtert ihrem Vater zu, der völlig benommen, von Staub und Trümmern bedeckt, immer noch auf seiner Pritsche lag. Inzwischen unterstützte John seine kämpfenden Kameraden. Als Erstes zog er Bran aus der Gefahrenzone und entfernte ihm mit einem gezielten Dolchstoß das Projektil aus der Wunde. Paddy warf ihm Brans Claymore zu, und John half dem taumelnden Kameraden auf die Beine.
    Erst nachdem sich Brans Zustand stabilisiert hatte, schaute John auf und musste entsetzt feststellen, dass Cuninghame seine Abwesenheit genutzt hatte, um Lilian zu ergreifen. Wilbur lag bewegungslos am Boden. Cuninghame hatte den Jungen mit einem Degen aufgespießt. Bevor Cuninghames Schergen ihn enthaupten konnten, war John zur Stelle, um den tödlichen Schlag abzufangen und den Gegner außer Gefecht zu setzen.
    Wie ein Schutzschild hielt Cuninghame Lilian vor seiner Brust, die geschärfte Seite seines Degens an ihrer Kehle. »Ich schneide ihr den Kopf ab, wenn du auch nur einen Schritt näher kommst oder irgendjemandem einfallen sollte zu schießen!«
    Plötzlich schien alles stillzustehen. Dass er seine Androhung in die Tat umsetzen würde, war zu vermuten. Was hatte der schwarze Lord schon zu verlieren? Bran, David, Ruaraidh und Paddy hatten seine Söldner um mehr als die Hälfte dezimiert. Mercurius und die meisten seiner Anhänger waren allem
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