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Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt

Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt

Titel: Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt
Autoren: Andreas Weiler
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hervor, und Regent Edmond Hannibal Corboran wurde zum Jefe-Maximo gewählt, zum Vorsitzenden des Konziliats …«
    Narda sah den Kontinent nun, eine graubraune Landmasse, eingebettet in das Smaragdgrün des planetenumspannenden Ozeans. Nur an einigen wenigen Stellen verwehrten Wolkenbänke und das spiralförmige Weiß von Sturmzonen den Blick auf die Oberfläche. Sie beobachtete gewaltige Berge mit Kronen aus Schnee und Eis, weite Ebenen, eine glitzernde Salzwüste im Nordwesten, und die ganze Zeit über flüsterte die suggestive Stimme weiter. »… Jakascha-Massiv im Süden … Gracanisches Meer im Nordosten … Große Dünung im Norden … die westlichen Steppen von Garrenhar … das Korallenmeer weit im Süden, in den Tropen …« Und auch noch andere Informationen: »… wurden auf Omikron Reste der Zivilisation eines Volkes gefunden, das man Sassah nannte …« Narda nickte langsam. Es paßte alles ins Bild.
    Tiefer sank das Raketenshuttle, und die Fähre erzitterte leicht bei den ersten Turbulenzen. Die Blicke Nardas folgten dem Verlauf des breiten Yaka-Stroms, der in den nördlichen Ausläufern des Jakascha-Massivs entsprang und sich wie eine gewaltige und silbrig glänzende Schlange nach Süden wand, bis er im Bereich der Hauptstadt Tamboro ins Korallenmeer mündete.
    Narda spürte, wie etwas sie an der Schulter berührte.
    »… Hauptindustrien: Elektronik mit der Spezialisierung auf Prozessortechnik und industrielle Automation, Maschinenbau …«
    Sie drehte den Kopf zur Seite. Direkt neben ihrer Sitzbank standen zwei in braune Uniformen gekleidete Vigilanten. Die Hände der beiden Männer ruhten auf den Kolben der Waffen im Gürtelholster, und ihre Züge waren hinter amorphen Gefühlsmasken verborgen.
    Ganz ruhig, dachte Narda. Du genießt diplomatische Immunität. Und außerdem könnten sie ohnehin nichts mit der Botschaft anfangen.
    Doch aufgrund ihrer Masken blieb den beiden Milizangehörigen die plötzliche Unruhe der jungen Frau nicht verborgen. Einige der anderen Passagiere bedachten sie mit schadenfrohen und zufriedenen Blicken.
    »Ihre Papiere«, sagte einer der Vigilanten.
    »Ich bin bereits an Bord von Omikron Eins kontrolliert worden«, erwiderte Narda so ruhig wie möglich und fühlte, wie sich erster Zorn in ihr regte. Sie hatte noch immer nicht ganz gelernt, ihr Temperament unter Kontrolle zu halten. »Ich bin Diplomatin.«
    Der Mann streckte wortlos die Hand aus.
    Narda seufzte und holte ihre ID-Karte hervor. Der Vigilant schob sie in einen kleinen und handlichen Scanner, der an seinem Gürtel baumelte, und nach einigen Sekunden glühte ein grüner Sensor auf. Der andere Vigilant fragte unterdessen: »Was führt Sie nach Omikron?«
    »Geschäfte«, sagte Narda und lächelte.
    »Was für Geschäfte?«
    »Das geht Sie nichts an.«
    »Verdammte Terranautenbrut«, murmelte ein ausgetrocknet wirkender alter Mann in der Nähe.
    »Der Ausweis ist in Ordnung«, stellte der andere Milizionär fest. »Ihre Aufenthaltsgenehmigung ist auf eine Standard-Woche beschränkt.«
    »Sie sind nervös«, sagte sein Kollege. »Warum?«
    »Ich bin es nicht gewöhnt, dauernd dumme Fragen beantworten zu müssen«, entgegnete Narda spitz.
    »Stehen Sie auf.«
    Narda seufzte erneut und kam der Aufforderung nach. Einer der beiden Vigilanten griff nach ihren Armen und zwang sie in die Höhe, während der andere sie abtastete.
    Es dauerte nur wenige Sekunden, bis er die Nachrichtenkapsel in der einen Tasche ihrer beigefarbenen und zweiteiligen Kombination fand. Er holte sie hervor und betrachtete sie mißtrauisch.
    »Was ist das?«
    »Eine Bombe«, log die junge Frau. »Und wenn sie explodiert, bleiben nur noch Fetzen von der Fähre übrig.«
    Eine dickliche Frau zwei Sitzbänke weiter vom ächzte und wurde blaß.
    Die beiden Vigilanten ließen sich nicht aus der Ruhe bringen. Mit ihren Gefühlsmasken empfingen sie die von Narda ausgehenden emotionalen Ausstrahlungen und wußten, daß keine Gefahr drohte. »Das Objekt enthält eine Botschaft für den Grünen Konsul Omikrons«, erklärte die Terranautin der Wahrheit entsprechend.
    »Öffnen Sie die Kapsel.«
    Narda schüttelte den Kopf. »Nein.« Aggressiv stemmte sie die Arme in die Hüften. »Sie ist in der Liste des diplomatischen Gepäcks verzeichnet, und Sie haben kein Recht, sie zu inspizieren. Ich bestehe auf meiner diplomatischen Immunität, und wenn Sie mich weiterhin belästigen, werde ich mich beim Konziliat vom Omikron über Sie beschweren.«
    Sie nahm die
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