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Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt

Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt

Titel: Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt
Autoren: Andreas Weiler
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Wucht des Windes. Die meteorologischen Stationen von Jymlath, der Hauptstadt Eschnas, hatten vor einer halben Stunde Sturmwarnung gegeben, und inzwischen war der Zyklon nahezu heran.
    Dyke-Clonner duckte sich, verfluchte einmal mehr den Norden und stapfte in Richtung der nicht allzu weit entfernten Bohrterminals. Über ihm jagten bleigraue Wolken dahin. Ich weiß nicht einmal mehr, wie die Sonne aussieht, dachte der ehemalige Geningenieur mürrisch.
    Im Windschutz der gewaltigen Aggregate an der Bohrstelle kam er etwas leichter voran und sprach kurz mit einem der Archäologen, der mit ihm zusammen in eine Transitkapsel stieg. Piter hielt sich kurz fest, als das stählerne Gefährt haltlos in die Tiefe zu stürzen schien und dann von energetischen Prallfeldern abgebremst wurde. Der Wissenschaftler in seiner Begleitung war außer sich.
    »Die Entdeckung des Jahres!« ereiferte er sich aufgeregt. »Die Folgen sind gar nicht auszudenken. Endlich können wir uns ein exaktes Bild von den Sassah und ihrer Kultur machen.« Er runzelte die Stirn. »Wer weiß: Vielleicht finden wir eine Gruft mit Schläfern. Vielleicht können wir einige von ihnen zum Leben erwecken. Vielleicht …«
    Dyke-Clonner seufzte, »und vielleicht finden wir auch nur einen Haufen verrotteter Knochen.«
    »Sie sollten optimistischer sein. Verehrtester«, sagte der Archäologe glücklich. »Ja, Zuversicht ist die beste Arznei gegen Schwermut, glauben Sie mir.«
    Im zentralen Gewölbe hielt die Transitkapsel an, und die beiden Männer stiegen aus. Ihr Weg führte sie durch die Stollen und Tunnel, die von mobilen Bohrköpfen durch den Fels getrieben worden waren, und sie kamen an seltsam anmutenden Säulen und Skulpturen vorbei, die ebenso alt waren wie der Metallzylinder, den Piter Corboran gezeigt hatte: dreizehntausend Jahre.
    Überall waren Männer und Frauen in einfachen Kombinationen damit beschäftigt, weitere Meßinstrumente zu justieren, Lampen anzubringen, Scheinwerfer an der Decke zu befestigen und mit MHD-Karren den Schutt fortzuschaffen, den die kontrollierte Explosion zurückgelassen hatte – einen Schutt, den sich andere Fachleute vornehmen würden, um darin nach weiteren Hinweisen auf die Zivilisation der Sassah zu suchen, mit Filtern und Scannern, mit Chemoanalysern und Spektrografen.
    Piter schüttelte den Kopf und versuchte einmal mehr, wenigstens einen Hauch von Interesse für die Bemühungen der Archäologen aufzubringen. Vor seinem inneren Auge jedoch entstand immer wieder das Bild eines tropischen Strandes mit Palmen und …
    »Sehen Sie sich das an!« flüsterte der Wissenschaftler neben ihm.
    Bis vor kurzer Zeit war der Tunnel, in dem sie sich jetzt aufhielten, von einer massiven Metallwand begrenzt gewesen, doch nun klaffte eine Lücke in der Barriere vor ihnen. Dünne Rauchschwaden zogen träge dahin, abgesaugt von leistungsstarken Pumpen, die in der Ferne leise summten. In der Räumlichkeit jenseits der Wand tanzten hier und dort matte Lichter.
    Der Leiter der Einsatzgruppe unter Tage – ein älterer Mann mit langem Oberlippenbart und unstet blickenden Augen – gestikulierte ausladend und rief: »Wir haben bereits mit einer Untersuchung begonnen. – Vorsicht.«
    Er half Dyke-Clonner an den noch glühenden Rändern der Öffnung vorbei und reichte ihm einen Ergkegel, der recht warm war, wie Piter dankbar feststellte.
    Er berührte eine der Kontrollen, und das winzige Gerät erstrahlte hell.
    Als Dyke-Clonner sich in dem gleißenden Lichtschein umsah, hatte er fast sofort das Gefühl, völlig die Orientierung zu verlieren, und er schwankte und hielt sich an einem vorstehenden Holm fest, um nicht aus dem Gleichgewicht zu geraten.
    Die Kammer schien den Wahnsinnsvisionen eines völlig übergeschnappten Architekten zu entstammen: Der Boden war nicht eben, sondern in Dutzende von Segmenten unterteilt, die zueinander verschiedene Winkel aufwiesen. Dinge, die wir Geräteblöcke aussahen, ragten daraus hervor, verjüngten sich, wiesen rätselhafte Vorsprünge und Zacken auf und teilten sich an einigen Stellen, um an anderen wieder zusammenzuwachsen.
    Ja, das war der richtige Ausdruck. Es sah tatsächlich so aus, als sei das Metall gewachsen. Zapfenförmige Gebilde hingen von der hohen Decke herab. An den Wänden zeigte sich ein komplexes Facettenmuster aus blinden Kristallflächen. In halber Höhe wartete die Schwärze von Tunnelzugängen.
    Möglicherweise, überlegte Dyke-Clonner, gab es noch weitere Kammern wie diese.
    Er trat
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