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Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag

Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag

Titel: Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag
Autoren: Henry Robert
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daß die Riesenlurche jetzt überall auf Technologos aus Meeren und Flüssen, Seen, Teichen und Staubecken wieder zum Vorschein kamen, die Menschen ihrem Bann unterwarfen, um zu verhindern, daß sie Fleisch und lebende Pflanzen verzehrten. Der suggestive Einfluß der Schmetterlinge war schlimm genug gewesen. Nun jedoch schickten ihre Nachfolger sich an, eine ganze Welt mit Millionen Bewohnern ihrer hier und jetzt völlig verfehlten quasipsionischen Gewalt unterzuordnen. Diesmal mußte der Zusammenbruch der Infrastruktur, der gesamten öffentlichen und individuellen Lebenstätigkeiten die Folge sein.
    In der Lenker-Gilde hielt man die Lebenswächter für eine verspätet in Kraft getretene Vorsorgemaßnahme der Florazivilisation, eingeleitet bereits in den Anfängen des Neo-Kosmos, als sich – gegen die Erwartungen der Uralten des Prä-Kosmos – die Entwicklung des neugekeimten Lebens spaltete und ein Carnivoren-Lebensstrang zu entstehen begann. Das carnivorische Leben sollte, wenn sein Aufkommen sich schon nicht vermeiden ließ, zur Anpassung bewogen und zur Koexistenz mit dem Floraleben befähigt werden. Doch vielerorts im Kosmos überrundeten die Carnivoren das Pflanzenleben bereits durch ihre bloße Gefräßigkeit, fraßen Pflanzen und anderes tierisches Leben, verurteilten es durch Existenzdruck zur Degeneration, während sie selbst an Intelligenz gewannen. Und aus irgendwelchem Grund war die Lebenswächter-Saat nicht aufgegangen; wahrscheinlich gab es einen Zusammenhang mit dem Niedergang des Anti-Entropie-Systems, der Langen Reihe, der Waffe der Uralten, die eine Wiederholung der kosmischen Entropie-Katastophe abwenden sollte. Erst in der Gegenwart, nachdem David terGorden, indem er sein Erbe der Macht antrat, es geschafft hatte, die Lange Reihe zu reaktivieren und ihre Reparatur einzuleiten, waren die Anti-Carnivoren zu dem ihnen genetisch bestimmten Dasein erwacht – Jahrmillionen zu spät und unter gänzlich veränderten Umständen, die ihre einst wohl sinnvolle Aufgabe ins Unheilvolle verkehrten. Die Strahlung des von David terGorden gebildeten Weißen Sterns, so vermutete der Lenker Luther Straightwire, mußte diese Wirkung hervorgerufen haben.
    Der Wille der Riesenlurche war restlos klar. Wir sind die Lebenswächter, begleiteten ihre quasitelepathischen Impulse die hypnotisch intensiven Apathie-Emissionen ihrer Mentalsphären. Wir verbieten die Mörderzellen-Logik. Alles Leben im Kosmos befindet sich unter unserer Obhut. Wir bewachen und verteidigen das Leben und erzwingen seinen natürlichen Lauf. Die Mörderzellen-Logik ist verboten. Wir sind die Lebenswächter.
    Unter den gegebenen Bedingungen liefen diese Postulate auf reinen Hohn hinaus. Jenes Leben, aus dessen Schutz ihre »Alte Aufgabe« bestand, existierte nicht mehr in der früheren Form oder war nie erblüht; und das Leben, das sie beeinflussen sollten, hatte sich längst so fortentwickelt, daß es durch derartig elementare Methoden der Korrektur nicht zu positiven Wandlungen angeregt werden konnte, sondern aufgrund seiner komplizierten Lebensverhältnisse selbst Schaden nehmen mußte.
    Das Verhängnis griff rasch nach dem ganzen Planeten, und Llewellyn fällte einen schnellen Entschluß. »Wir schnappen uns einen Gleiter und fliegen zum Palais Protop, um zu klären, ob noch irgendwer zu Entscheidungen imstande ist. Wir können uns unmöglich persönlich um die gesamte Bevölkerung kümmern.«
    Wir sind die Lebenswächter, dachten die Riesenlurche und glotzten argwöhnisch herüber, während der Riemenmann und Scanner Cloud über die Landefelder zum nächstbesten geparkten Gleiter liefen. Alles Leben im Kosmos befindet sich unter unserem Schutz. Die Mörderzellen-Logik ist verboten. Wir sind die Lebenswächter.

1
    Auch wer sein Ziel nicht kennt, braucht deshalb nicht aufzuhören, nach dem Weg zu suchen.
    Der Verschollene
     
    Gershavo Ranigard, Ex-Manag, Erster Wirtschaftlicher Weiser Technologos und ökonomischer Chefberater des Titan-Technikus, Seiner Stählernen Serenissität Johorgho Klamatz, Kommandant der Eisernen Faust und Tribun von Technologos, durchquerte die Korridore des Palais Protop im Laufschritt. Grob rempelte er einige Lakaien beiseite, die willenlos herumstanden, stapfte durch einen Saal zu den Fenstern, blickte hinunter auf den von hellen Bogenlampen erleuchteten, zusätzlich durch den nächtlichen Betrieb der Laserorgel auf dem Dach mit dem Widerschein bunter Farben getupften Vorplatz. »Das darf nicht wahr sein!« Riesige
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