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Die Terranauten TB 13 - Die Lebenswächter

Die Terranauten TB 13 - Die Lebenswächter

Titel: Die Terranauten TB 13 - Die Lebenswächter
Autoren: Henry Robert
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zweite Aufzugkabine folgte.
    Kommandant Lajosmar stampfte in den Qualm, beugte sich vor, um die Leichen der vier getöteten Attentäter zu betrachten. Im nächsten Augenblick fuhr er unwillkürlich um einen Schritt zurück. »Heilige Hochenergie …!« hörte Ranigard ihn unterdrückt ächzen. »Das … Ja, was … Das sind …« Nun war Ranigards Moment gekommen.
    »Ich habe den Eindruck, Sie kennen diese Männer, Kommandant«, sagte er laut und deutlich, schaute sich bedeutungsvoll nach dem Despoten um, der nähertrat, sich die Nase zuhielt. Mittels des Symbionten spürte der Chefberater die Fassungslosigkeit und das Entsetzen des Kommandanten der Eisernen Faust. »Soll mit Ihrem Plan etwa etwas schiefgelaufen sein?«
    Lajosmar kannte die vier Männer in der Tat. Sie waren in der Hauptstadt seine Spitzel in den Reihen der Widerstandsbewegung gewesen, seine Agenten, die ihm regelmäßig Nachrichten geliefert, die Widerständler mit absurden Parolen desorientiert, nach Möglichkeit ihre Aktionen vorher verraten und nach Kräften, aber ohne sich verdächtig zu machen, Verwirrung gestiftet hatten – bis es Ranigard schließlich gelungen war, indem er den Computer der Eisernen Faust anzapfte, die Identität der seit langem vermuteten Agenten zu enttarnen und sie Lux mitzuteilen. Daraufhin hatte der Rebellenführer eine Aktion ausgeheckt, mit der in einem Zuge die Agenten ausgeschaltet, Lajosmar zu Fall gebracht und Ranigards Position im Palais gestärkt werden sollte.
    In seiner Bestürzung erkannte der Kommandant nicht sofort, was ihm blühte. »Ja, ja«, stammelte er, »das sind meine Männer … Aber wie …?«
    »Was höre ich da?« meinte Klamatz, indem er die Hand von der Nase nahm, so leise und gefährlich, daß man die Art und Weise, wie er die Frage stellte, nur als satanisch bezeichnen konnte.
    Da begriff Lajosmar, daß er dabei war, in ernste Schwierigkeiten zu geraten, er etwas unternehmen mußte. Er straffte sich, fuhr herum. »Titan-Technikus«, sagte er, »ich kann Ihnen nur sagen, das sind …« Er verstummte, schluckte mehrmals krampfhaft, als er sah, daß alles, was er äußern mochte, zu unglaubhaft war, um ihn nicht noch mehr zu belasten. »Ich … Titan-Technikus, ich … Das sind …«
    »Das sind Ihre Untergebenen?« vergewisserte sich Klamatz. »Ich habe es vernommen, Kommandant, zu meinem Erstaunen habe ich es vernommen. Sie verstehen sicherlich, daß es mich befremdet, wenn Leute, die Ihre Untergebenen sind, des Nachts in meinem Palais – praktisch vor meiner Schlafzimmertür! – mit Waffen um sich schießen, oder?«
    »Eine typische Palastrebellion, Titan-Technikus«, sagte Ranigard mit Nachdruck, obwohl er spürte, daß der Despot diese Schlußfolgerung längst gezogen hatte. Aber es amüsierte ihn, den Schuft Lajosmar in solchen Nöten zu sehen.
    Aus den unteren Stockwerken des Palais dröhnte das Gebelfer weiterer Garben aus Maschinenwaffen herauf. Eine Anzahl EF-Mitglieder stürmte die Treppen hinunter, um drunten einzugreifen.
    Noch immer bekam Lajosmar kein vernünftiges Wort heraus. »Titan-Technikus, ich … Ich weiß nicht, wieso … Aber es ist …«
    »Schweigen Sie!« donnerte Klamatz mit voller Kraft seiner von Fett eingezwängten Lungen. »Ich sehe selbst, was das ist! Und es bedeutet, daß Sie erledigt sind, Lajosmar! Machen Sie Ihr Testament!«
    Geschafft, dachte Ranigard. Geschafft. Außer in einer Hinsicht. Klamatz traut auch mir nicht mehr. Er wird mich zu beseitigen versuchen. Was soll ich machen?
    Da spürte er dank des Symbionten, wie Lajosmar, der nun die Aussichtslosigkeit seiner verfahrenen Lage verstand, einen verzweifelten Entschluß fällte. Der Titan-Technikus als Geisel, Flucht, Untertauchen … Lajosmars Rechte zuckte nach der Laserpistole an seiner Hüfte.
    Ranigard vereitelte seine Absicht schneller, als der Kommandant es merkte, als Klamatz zurückspringen konnte, als die vom Lauf der Ereignisse verwirrten Wachen zu handeln vermochten.
    Kaum hatte Lajosmar die Laserpistole in der Hand, da spaltete Ranigard ihm mit einem fürchterlichen Hieb seines Buschmessers Helmmaske und Schädel.
    Das Blut spritzte bis vor die mit Chrom beschuhten Füßchen Lady Claribellas, die soeben den Schauplatz des Geschehens betreten hatte. Sie stieß einen schrillen Schrei aus und fiel in Ohnmacht.
     
    »Sicherheit?!« hatte Johorgho Klamatz fünf Minuten vorher den Kommandanten der Eisernen Faust angemault, dessen Unfähigkeit er nunmehr, angesichts einer Schießerei im
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