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Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume

Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume

Titel: Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume
Autoren: Erno Fischer
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Fermens.
    »Es ist keine Unehrlichkeit, wenn da Dinge sind, über die man nicht sprechen kann!« murmelte dieser brüchig.
    Merrin-kläck stand auf und ging hinunter zu den Hauptkontrollen.
    »Wir landen! Alles auf seine Plätze! Die Landung erfolgt wie üblich mit Normalantrieb. Countdown läuft, sobald alle Stationen besetzt sind.«
    Sie gehorchten ohne Murren und schienen froh zu sein, daß die Szene keine Fortsetzung fand.
    Colman hatte ihnen etwas offenbart, was sie niemals hinter ihm vermutet hätten.
    Das hatte er nicht freiwillig getan, sondern unter dem Zeichen des Zusammenbruchs.
    Colman fürchtete sich vor einer Begegnung, die niemand definieren konnte, aber alle fürchteten sich davor. Doch sie durften nicht fliehen, denn die Ungewißheit würde schlimmer sein als der Tod …

3
    Die Koordinaten, also die Stelle, an der die Hauptsiedlung sich befinden mußte, standen fest. Sie waren im Computer gespeichert, der die Steuerung übernahm. Die Besatzung hatte nur eine überwachende Funktion. Kein Mensch wäre auf die Idee gekommen, eine Planetenlandung per Handsteuerung vorzunehmen.
    Nichts veränderte sich für sie, als das Schiff sich auf die Planetenoberfläche niedersenkte. Es war eine karge Wüstenwelt mit relativ hoher Durchschnittstemperatur, wenig Wasser und beständigen Stürmen, die sich anscheinend bemühten, Sand und Staub gleichmäßig zu verteilen. Flüsse und Seen wirkten kläglich. Richtige Meere gab es überhaupt nicht.
    Die Menschensiedlungen waren innerhalb einer Seenplatte entstanden – die größte Wasseransammlung des Planeten, einmal abgesehen von den vereisten Polkappen. Hier hatten die irdischen Pflanzenkulturen am leichtesten Fuß fassen können, und von hier aus hatten sie auch im wahnwitzigen Tempo den Planeten erobert.
    Einschließlich der niedrigen Tiergattungen, die nun mit den irdischen Pflanzen in ökologisch ausgewogener Gemeinschaft lebten!
    Die einheimische Flora und Fauna hatte keine Chance.
    Merrin-kläck kam auf einmal die Idee, daß gerade darin die Ursache des Unglücks zu suchen war. Vielleicht hatte es eine unbegreifliche Intelligenz gegeben, die durch die Besiedlung ausgerottet wurde und …?
    Er unterbrach diese Gedankengänge schleunigst, weil er merkte, daß er sich allzu leicht in bekannte Gefilde begab. Es war ein Fehler, die Erlebnisse der Vergangenheit auf alles anzuwenden, was einem zukünftig passierte.
    Eine solche Intelligenz hätte weit früher zugeschlagen, denn schließlich war der Prozeß der Vernichtung einer natürlich entstandenen Ökologie nicht von heute auf morgen vollzogen worden.
    Merrin-kläck verwarf die Theorie ganz und blickte gebannt auf den Hauptschirm vor sich.
    Es gab einen Raumlandehafen in ausreichender Entfernung von der Hauptsiedlung. Trockene Büsche wurden vom ständigen Wind über das staubige Feld getrieben. Es sah aus wie in einem uralten Western, nur paßte das Raumhafengebäude nicht so recht in das Bild: Es wirkte wie eine Trutzburg, gebaut für die Ewigkeit und vor allem gegen die Naturgewalten von Clarks-Planet.
    Merrin-kläck wußte, wie der seltsame Name des Planeten zustandegekommen war: Ein Scoutkommando unter einem gewissen Clark hatte ihn entdeckt. Clark ließ hier sein Leben. Ein tragischer Unglücksfall, der allerdings völlig geklärt werden konnte.
    Ihm zu Ehren nannte man den Planeten zunächst Clarks-Planet, obwohl das längst nicht mehr üblich war.
    Die ersten Siedler hatten daraus bald Clarks-Planet gemacht, was sich wie ein einziges Wort anhörte, wobei die Hauptbetonung auf der ersten Silbe von Planet lag.
    Seltsam, dachte Merrin-kläck, wir wissen, daß hier etwas Unfaßbares vorgegangen ist und schon setzen wir alles sogar in Verbindung mit Clarks Tod!
    Er erinnerte sich wieder der soeben erst verworfenen Theorie und schnitt prompt eine ärgerliche Grimasse.
    Den anderen entging es nicht, doch sie deuteten es falsch. Sie glaubten, Merrin-kläck hätte wie sie damit zu tun, die Angst vor dem Unbekannten zu bekämpfen.
    Merrin-kläck hatte in Wirklichkeit überhaupt keine Angst – wie jemand, für den der Tod längst alle Schrecken verloren hatte.
    Nur Merrin-kläck allein wußte definitiv, warum das so war!
    Das Raumschiff senkte sich mit donnernden Düsen auf den Boden hinab und ließ Wolken von Staub davonwirbeln. Im Nu war ein Miniatursandsturm entfacht, der die Sicht behinderte.
    Automatisch schaltete der Bordcomputer auf Orter-Sicht um. Der Staub löste sich scheinbar zu einem durchsichtigen
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