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Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume

Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume

Titel: Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume
Autoren: Erno Fischer
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verwirrt. Sie sahen sich erstaunt an. Begriffen sie jetzt erst, was zwischen ihnen vorgefallen war?
    Macson streckte spontan seine Rechte aus, die von Colman prompt ergriffen wurde.
    Die beiden versöhnten sich.
    Merrin-kläck freute sich darüber, aber er bekam keine Gelegenheit mehr, dieser Freude Ausdruck zu verleihen, denn Bahrns’ Gedanken sagten: »Es ist überflüssig, sich jetzt noch um den guten Fermens kümmern zu wollen:
    Erstens habe ich das schon besorgt und keinerlei körperliche Beeinträchtigung festgestellt, und zweitens ist der psychische Kurzschluß, der zur vorübergehenden Bewußtlosigkeit geführt hat, wieder aufgehoben. Mit anderen Worten: Fermens erwacht soeben!«
    Ja, Merrin-kläck konnte zufrieden sein, denn mit dieser umständlichen Erklärung bewies auch Bahrns, daß er den Schock überwunden hatte.
    Die Drillinge traten näher und trugen entschlossene Mienen zur Schau.
    Es war klar, daß jeder eine Erklärung von Fermens erwartete …

2
    »Ich – ich kann mich an nichts erinnern!« Mit diesem lapidaren Satz mußten sie sich zufrieden geben. Mehr war aus Fermens nicht herauszuholen. Er gab sich noch verschlossener als sonst.
    Merrin-kläck verschränkte die Arme vor der Brust und stellte sich breitbeinig hin – wie die Inkarnation einer Führungspersönlichkeit. Das täuschte. Merrin-kläck war keineswegs ein autoritärer Führer, sondern gewissermaßen ein demokratischer Logenmeister.
    Er schüttelte den Kopf. »Wir müssen die Landung verschieben.«
    »Am besten, wir kehren dem Planeten den Rücken und fliegen den nächsten an!« schlug Colman mit verdächtig zittriger Stimme vor.
    Niemand bekräftigte diesen Wunsch, und Merrin-kläck ging überhaupt nicht darauf ein.
    Er sagte: »Wir bilden eine Loge und versuchen auf diese Weise, etwas herauszubekommen.«
    Colman zuckte die Achseln. Die anderen wandten sich stillschweigend ab und schritten zur Plattform. Sie befand sich im obersten Drittel der Kuppelzentrale. Die gewölbte Kunstglaskuppel über ihren Köpfen, die unterwegs den freien Raum und jetzt den Planeten zeigte, konnte zusätzlich mit einem Energieschirm geschützt werden. Das besorgte schon die Automatik. Darum mußte sich keiner der Besatzung kümmern.
    Die Loge schloß sich zusammen. In ihrer Mitte befand sich das Becken mit der Mistelblüte.
    Die Logenmitglieder konzentrierten sich auf das Becken. Es war ein Risiko, über die Mistelblüte den Kontakt mit Weltraum II aufzunehmen, denn sie würde noch gebraucht werden, wenn sie Clarks-Planet verließen. Ohne Mistelblüte würden sie sich in den Weiten des Alls verlieren. Ihre PSI-Kräfte, in der Loge vereint, reichten zwar aus, das Schiff anzutreiben und es sogar in den Weltraum II zu versetzen, wenn die physikalischen Bedingungen des freien Raums vorhanden waren, aber sie konnten das Schiff ohne Mistelblüte nicht steuern.
    Auf den ersten Blick hatte die Blüte somit etwas Mystisches, aber bei näherer Betrachtung verlor sich dieser Eindruck. Das Geheimnis hatte eine einfache Auflösung: Die Mistelblüte schöpfte aus der Energie von Weltraum II, war gewissermaßen ein Gewächs beider Universen und hielt damit eine ständige Verbindung aufrecht. Nicht die Blüte wurde letztlich von den Treibern genutzt, sondern jene völlig unmystische Verbindung, die wie ein winziges Guckloch wirkte, durch das sie während des Aufenthaltes in Weltraum II den Weg im Normaluniversum finden konnten.
    Um im richtigen Augenblick das Schiff wieder in Weltraum I zu Versetzen!
    Jetzt hatten sie anderes vor. Sie verfielen in Trance, gesteuert und vereint durch den Logenmeister, dessen Aufgabe das war. Aus der winzigen Verbindung mit Weltraum II, gebildet von der Mistel, schöpften sie genau dosierbare Kraft, die es ihnen erlaubte, ihre eigenen Verbindungsfähigkeiten zurückzuhalten.
    Allmählich wuchs der Verbund. Mit der Mistel in ihrer Mitte bildeten sie eine Gemeinschaft. Die Mistel schien zu leben, doch es war ein Leben besonderer Art. Sie hatte keine Intelligenz, war und blieb eine Pflanze, doch ihre Kräfte waren denen der Treiber vertraut.
    Der Logenmeister war mit ihnen. Merrin-kläck hatte schwache telepathische Fähigkeiten, die ihm die Logenarbeit erleichtern halfen. Er kontrollierte seine Logenmitglieder und wartete geduldig, bis ihre Gedanken im Gleichtakt schlugen.
    Die winzige Öffnung, hervorgerufen von der Mistel, wurde zu einer Art Schlupfloch, durch das sie sich zwängten.
    Es gab keine Furcht, kein Grauen, sondern nur die
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