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Die Terranauten TB 01 - Sternenstaub

Die Terranauten TB 01 - Sternenstaub

Titel: Die Terranauten TB 01 - Sternenstaub
Autoren: Rolf W. Liersch
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verschworene Gemeinschaft, wo jeder den anderen bis aufs Blut verteidigen würde. Aber es müßte schon eine auserlesene Mannschaft sein. Und dann sah er diese Mädchen, die sich zum Klang der Gamelan-Musik drehten und wanden, und er sagte sich, daß es doch vielleicht ganz hübsch wäre, so ein Mädchen in einer solchen Gruppe zu haben, und plötzlich war ein Gedanke in ihm, den er unschwer als den des Meisters erkannte, und dieser sagte:
    Gehe hin und hole dir eine kleine Freundin und liebe sie, bis ihr beide genug habt. Für die Gruppe, wie du sie willst und wie sie richtig ist, nimm die alte Frau, die am Rande des Tanzfeldes sitzt.
    VacQueiros hatte sich kein junges Mädchen genommen, sondern war sofort zu der alten Frau gegangen, und sie wußte schon alles, und sie war mitgegangen.
    Sie lachten alle etwas, auch die alte Frau, aber sie hatten eigentlich nichts zu lachen, wenn sie sich an ihre Lage erinnerten:
    Wenn sie nach Bali zurückkehrten, würde der Alte die Insel vernichten, und jeder wußte, daß dieser Wahnsinnige es konnte, wenn er es nur wollte.
    Wenn sie nach den U.S.A. gingen, konnten sie nur für kurze Zeit untertauchen. Zu mächtig war dort die Präsenz des Kaiser-Konzerns.
    Wenn sie nach Europa gingen, würden sie keine Chance haben.
    Die Welt war zu klein für sie. Vielleicht würden sie aus der Welt ausbrechen müssen, vielleicht gab es im Welt-All Raum für sie. Mayor hatte sich wohl erinnert, was der Dicke ihm in den letzten Minuten gesagt hatte, bevor sie ihn bewußtlos schlagen und von Bord werfen mußten.
    Er teilte den anderen den Plan mit. Natürlich kam keine Begeisterung auf. Aber besser ein schlechter Plan als gar keiner.
     
    *
     
    Sie kamen in Los Angelos an (früher hatte man den Ort anders geschrieben, aber seitdem keiner mehr dort lebte, kümmerte sich auch keiner um die Schreibweise). Das Schiff schickten sie zurück, langsam mit geradem Kurs, damit es schnell aufgefischt und seinem Besitzer, seinen Besitzern zurückgegeben werden konnte.
    Es war der Augenblick, als der Alte sie wieder in seinem Visier hatte.
    Sie befanden sich am Rande des riesigen Raumhafens, der für jedes menschliche Wesen gesperrt war, weil hier die strahlende Fracht für die Sonne abging.
    Relikte des letzten Atomkrieges, des verfehlten Reaktorbaus, alles wurde in Container verfrachtet, auf die Gleitschiffe geladen und ins All geschleudert. Dort würde das ganze Zeug abgeladen werden, von durchtrainierten Autisten-Mannschaften, und dann in Richtung Sonne gestoßen werden. Das Raumschiff selbst kehrte dann, von einem Mann allein gelenkt, zur Erde zurück, rutschte flach auf dem Bauch liegend wie eine Flunder funkenstiebend über die lange menschenleere Fläche des Raumhafens.
    Eben kam so ein Ding herunter, mehrere andere standen daneben, aufgetankt die Plasmatriebwerke. Robotermannschaften, Wagen, an denen sich die Steuer gespenstisch von selbst drehten, brachten den radioaktiven Müll auf diesen Platz.
    »Ich will euch nicht Angst einjagen«, sagte Mayor, »aber wenn wir noch eine halbe Stunde hier herumstehen, fangen wir auch im Dunkeln an zu leuchten. Die Luft knisterte vor Radioaktivität!«
    »Dann weg von hier, so schnell wie möglich«, knurrte der Indianer. »Seht euch Osmo an, dem geht’s gar nicht gut!«
    Der Tier/Mensch atmete schwer. Trotz seiner unglaublich muskulösen Statur schien er verdammt empfindlich zu sein, dachte Mayor. Er dachte daran, was Jana über die zwei Herzen gesagt hatte.
    »Wir hauen ab«, entschied er. »Aber nicht zu Fuß. Wir nehmen uns so ein Ding hier.« Er wies auf einen der Lastengleiter. »Wir müssen uns in der Kabine etwas drängeln, aber von der Last haben wir keine Probleme. Und ich bin auf so einem Ding ausgebildet. Also los!«
    Sie rannten über den Platz, diese ganze verrückte Truppe, als die Lautsprecherstimme erscholl. Sie wogte auf und schien den Beton aus dem Boden zu heben. Irgend jemand kümmerte sich nicht um verlorene Energien, sondern aktivierte alle Kräfte.
    »Ergebt Euch, Söldner, Relax, Magische und Nichtmenschen. Eine Bombe ist auf diesen Flugplatz gerichtet. Es geschieht euch nichts, wenn ihr euch ergebt. Wenn nicht, explodiert die Bombe. Ihr wißt was das heißt … was das heißt!«
    »Natürlich!« keuchte Mayor. »Wenn der Raumhafen hier in die Luft geht, und sei es auch nur mit konventionellem Sprengstoff, dann ist das so, als ob man eine Atombombe schmutziger Bauart zündet. Das bedeutet, daß dieses Land ganz verseucht wird. Das kann
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