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Die Terranauten 096 - Planet der Illusionen

Die Terranauten 096 - Planet der Illusionen

Titel: Die Terranauten 096 - Planet der Illusionen
Autoren: Andreas Weiler
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wiedererwecken können? Warum erhörst du uns nicht …?«
    Der Lange Schlaf, wiederholte Farrell in Gedanken und sank ebenfalls zu Boden. Die schrille telepathische Stimme des Multitelepathen schnitt wie ein glühendheißes Messer durch seine tragen Gedanken.
    Gefahr! Gefahr! heulte Silent Chorp und versuchte, die Müdigkeit aus sich zu verdrängen.
    Claude Farrell zog die Beine an und wollte sich erheben. Er war so müde, so schrecklich müde.
    Gefahr! Gefahr! Es ist die Ausstrahlung Amrytas. Sie will uns nicht anhören. Sie hatte nie die Absicht. Sie will uns … Die Signale Silent Chorps verebbten allmählich. Farrell riß die Augen auf. Direkt vor ihm stand ein junges Mädchen, kaum zwanzig Jahre alt. Doch in seinen dunklen, fast schwarzen Augen funkelte die Weisheit vieler Jahre.
    »Am … ryta …«, murmelte Farrell. »Wir müssen … mit den Entitäten sprechen … Sie … warnen …«
    Der Gesang der Quellnymphe war nun nahe. Er verdrängte die Gedanken, hallte in jeder einzelnen Zelle des Körpers nach. Schlafen. Schlafen. Müdigkeit.
    Silent Chorp?
    Keine Antwort.
    O Himmel! fluchte Farrell in Gedanken. Die Signale waren nur telepathische Schatten.
    Sein Widerstand zerbrach.
    Er gab sich völlig dem Sirenengesang der Quellnymphe hin. Er schlief ein, entspannt, glücklich.
    Amryta wandte sich ab und schritt davon.
    Sie gehorchte den Anordnungen Varen Navtens. Und sie spürte die unmittelbare Nähe des Kristalls und des Wahren Kontakters.
     
    *
     
    Die Hitze der Wüste war sofort verschwunden. Die Kühle eines dichten Waldes empfing David terGorden in der Welt jenseits der Welt. Und für einen Sekundenbruchteil hatte er den Eindruck, eine vertraute Stimme wahrgenommen zu haben.
    Claude Farrell? rief er fragend in den psionischen Äther. Doch es blieb alles still. Niemand meldete sich.
    Hinter David schritten Narda, Jana, Llewellyn und Eldron, der Zwerg, aus dem Transferpunkt.
    »Wir sind da«, sagte Eldron. »Das Schlafende Land, Heimstatt Amrytas.«
    Melodischer Gesang strich wie eine geisterhafte, körperlose Stimme durch das Dach aus Blättern und Zweigen über ihren Köpfen. In den Zügen Eldrons war kurzzeitig Verwirrung zu lesen.
    »Ist etwas nicht in Ordnung?« fragte Jana.
    »Nein, nein«, versicherte der Zwerg eilig. »Es ist alles in Ordnung. Kommt. Verlieren wir keine Zeit. Ich bringe euch zu Amryta.«
    Sie schritten über einen gewundenen Pfad, der sie zunächst tiefer in den Wald hineinführte und dann zu einer Ebene brachte, die sich sanft hinunterneigte und den Zugang zu einem Tal darstellte.
    »Mir ist so seltsam«, sagte Narda leise. Sie hatte plötzlich Mühe, das Gleichgewicht zu wahren. David stellte fest, daß der Konnexkristall ein wenig heller erstrahlte.
    Eine Falle? fragte er besorgt.
    Keine Antwort.
    »Kommt!« rief Eldron und eilte voraus. »Schneller.«
    Jana sah sich suchend um. »Hier muß irgendwo eine direkte Verbindung zum zweiten Weltraum existieren«, sagte sie. »Ich spüre es. Ganz deutlich.«
    »Wo sind die Entitäten?« fragte David den Zwerg. »Wo können wir sie finden?«
    »Zunächst«, antwortete Eldron ungeduldig, »müssen wir die Quellnymphe aufsuchen. Sie wird uns den weiteren Weg weisen.«
    »Hier ist irgend etwas nicht in Ordnung«, flüsterte Llewellyn David zu. »Ich habe den Eindruck …«
    Der Gesang wurde lauter. Er kam näher. Narda blieb stehen, kniff verwundert die Augen zusammen und sank ganz langsam zu Boden. David war sofort an ihrer Seite.
    »Was ist mit dir? Narda!« Sie schien ihn kaum noch wahrzunehmen. Aus den Augenwinkeln sah er, wie auch Jana langsam zu Boden sank, mit entspanntem, fast glücklichem Gesichtsausdruck.
    »Ich bin … so müde …«, brachte Narda undeutlich hervor.
    Es ist dieser Gesang. Llewellyns telepathische Stimme war matt. Und auch David spürte jetzt den einschläfernden Einfluß. Er sah auf.
    Und blickte in ein wunderschönes Gesicht. Unwillkürlich erinnerte er sich an die beiden Heilerinnen. Dieses Mädchen hier jedoch war auf eine völlig andere Art schön.
    »Amryta?«
    »Ja, ich bin es. Und ich bin es doch nicht.« Eine andere Stimme erklang und verwob sich mit dem Gesang.
    »Varen Navten!«
    »Ja, ich bin es.« Haß. »Und diesmal hast du keine Chance mehr, David terGorden. Diesmal werde ich dich vernichten.«
    »Nein!«
    Der Zwerg veränderte sich. Der Körper teilte sich auf. Und David begriff. Es war nie ein Helfer gewesen. Eldron war nichts anderes als die Inkarnation einer Entität. Sekunden darauf mußte
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