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Die Terranauten 096 - Planet der Illusionen

Die Terranauten 096 - Planet der Illusionen

Titel: Die Terranauten 096 - Planet der Illusionen
Autoren: Andreas Weiler
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Linie sehen. Vielleicht ist dort ein Übergang in das nächste Biotop möglich.«
    Sie setzten sich in Bewegung. Den Hang hinab, zwischen den Stämmen von Blumenbäumen hindurch. Wasser gluckerte irgendwo. Es war eine friedliche Szenerie, überschattet jedoch von der Bedrohung, die von der Wabenstadt ausging.
    Achtung! rief Silent Chorp. Es geht los.
    Auch die anderen hatten seine Warnung vernommen und steigerten ihre Geschwindigkeit. Shyla D’honor stürzte, war dann aber sofort wieder auf den Beinen. Die beiden Fürbitter waren ungeheuer gelenkig.
    »Dort!« rief Kalia.
    Eine Öffnung war in einer der Außenwände der Wabenstadt entstanden. Die dunklen Körper von Vielbeinen schoben sich daraus hervor. Sie orientierten sich kurz und liefen ihnen dann auf ihren Stelzenbeinen entgegen. Sie kamen rasch näher. Viel zu rasch. Farrell brach der kalte Schweiß aus. Das Überraschungsmoment war vorüber. Nur Flucht konnte jetzt noch helfen.
    »Der Übergang!« rief Lem Odebreit. »Wo ist er?«
    »Wir sind nicht sicher«, entgegneten die beiden Fürbitter synchron. »Nicht sicher.«
    Sie sprangen über einen dahingurgelnden Bach hinweg. Silent Chorp taumelte. Kalia stützte ihn wieder.
    Und die Spinnenartigen kamen immer näher.
    Dime Mow fluchte knurrend. Und verzog schmerzerfüllt das Gesicht. PSI-Absorption.
    Die beiden Fürbitter blieben stehen und unterhielten sich leise zischend.
    »Die Linie ist hier«, sagte einer der beiden Zweibrüder. »Aber das Durchgangstor ist … nicht auszumachen.«
    Sie setzten sich wieder in Bewegung, an der für die Treiber unsichtbaren Linie entlang. Es kostete Zeit. Es kostete sehr viel Zeit.
    Und dann …
    »Hier ist es!« riefen die Fürbitter. »Hier!«
    »Ich kann nichts erkennen«, sagte Ana Madashi skeptisch.
    Die Insektoiden vollführten einige hakenförmige Bewegungen mit Armen und Beinen, traten beide gleichzeitig einen Schritt vor … und waren von einem Augenblick zum anderen verschwunden.
    »Los!« rief Farrell. »Wir dürfen keine Zeit verlieren. Habt ihr euch die Stelle gemerkt?« Köpfe nickten. »In Ordnung. Dann also …« Und er trat ebenfalls einen Schritt vor.
    Die Szenerie veränderte sich schlagartig.
    Das Land der Spinnenartigen löste sich auf. Wärme empfing ihn. Und der Duft von Blumen und frischem Gras. Die beiden Fürbitter schritten über eine weite Wiese, die im Licht einer grünen Sonne erstrahlte, die fast im Zenit stand. Sie winkten.
    »Komm. Wir können nicht wissen, ob uns die Vielbeine in dieses Biotop folgen.«
    Claude Farrell setzte sich in Bewegung und sah sich nach einigen Metern um. Hinter ihm stolperten die Kameraden aus dem nach wie vor unsichtbaren Durchgangstor.
    »Sind wir hier richtig?« rief Dime Mow.
    Und die Fürbitter entgegneten: »Ja, hier sind wir richtig.« Froh und erwartungsvoll. »Dies ist das Schlafende Land. Heimat der Quellnymphe Amryta …«
     
    *
     
    Die Heimstatt der angeblichen Heilerin Alia lag bereits weit hinter ihnen. Der Zwerg stellte sich als wertvoller Helfer heraus. Noch besser als Kiram, der Behüter, war er in der Lage, die einzelnen Biotope voneinander zu unterscheiden und immer nur die Durchgänge zu wählen, die von Gefahren für seine Begleiter frei waren. Llewellyn ging es wieder gut. Die beiden Ausführer der Entitäten – Symia und Alia – hatten ihn tatsächlich von dem psionischen Schock geheilt, den er infolge des Angriffs eines Dunklen noch im Entitätenarchiv erlitten hatte.
    »Warum?« fragte David einmal und mit einer Spur Skepsis, »ist die Quellnymphe Amryta erst jetzt auf uns aufmerksam geworden?«
    »Mißtrauisch, mein junger Freund?« entgegnete Eldron knarrend. »Ihr wart zu weit entfernt, das ist alles. Und die Biotope absorbieren einen Teil eurer psionischen Kraft. Jetzt aber sind wir bereits in unmittelbarer Nähe des Schlafenden Landes, und so konnte Amryta dich und die Macht des Kristalls wahrnehmen. Sie schickte mich, um weitere Gefahrenmomente durch meine Hilfe auszuschalten. Und wie du sicher bemerkt haben wirst, bin ich tatsächlich gerade noch zur richtigen Zeit gekommen.«
    Sie schritten durch den weichen Staubsand einer sich bis zum Horizont erstreckenden Wüste. Rechts und links von ihnen waren braungelbe Wanderdünen. Eldron hatte sie »Staubschleier« genannt und ihnen versichert, daß es sich dabei keineswegs um tote Dünen, sondern vielmehr um bestens an dieses Biotop angepaßte Lebewesen handelte. Es war eine seltsame Vorstellung.
    »Warum«, fragte David und wandte
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