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Die Terranauten 093 - Das galaktische Archiv

Die Terranauten 093 - Das galaktische Archiv

Titel: Die Terranauten 093 - Das galaktische Archiv
Autoren: Henry Roland
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Zeit vor Valdecs Rückeroberung der Macht – war der Kristall infolge der heftigen Meinungsverschiedenheiten, die damals im Vordergrund standen, gar nicht zur Sprache gekommen.
    Seitdem jedoch hatten die Verhältnisse sich wieder beachtlich verändert, und strittige Fragen, die damals zur Feindschaft ausgereicht hätten, stellten sich jetzt völlig anders. Nun sah Llewellyn das Problem des Kristalls wieder in neuem Licht. Er hatte den Verdacht, daß man sich bei den Superzivilisationen stark für den Stein interessierte.
    Höchste Zeit, daß wir gemeinsam mit David eine Klärung dieser rätselhaften Sache versuchen! Aber dazu muß der Kristall in unserem Besitz bleiben.
    Mit rücksichtsloser Grobheit landete er den Ringo am Fuß des Hügels. Er sprang aus dem Schalensitz, verharrte für einen Augenblick, um telepathisch in den parapsychischen »Äther« hinauszulauschen. In der Gegend des Hügels waren weder Janas noch irgendein fremdes Ego feststellbar. Aber er hegte die sichere Überzeugung, daß auch das nichts zu bedeuten hatte. Die Angehörigen der Superzivilisationen waren den Treibern, die den psionisch am weitesten entwickelten Teil der Menschheit verkörperten, offensichtlich auch in der Beherrschung von PSI-Methoden weit überlegen.
    Während Claude Farrell und Morgenstern aus dem Ausrüstungslager in der unteren Rumpfhälfte des Kleinraumers Handlampen und ein paar schwere Lasergewehre holten, ließ Kalia die Scheinwerferkegel über den abgestuften Abhang des Hügels wandern.
    »Da!« schrie plötzlich Angila Fraim.
    In einer Mulde im oberen Drittel der Anhöhe ruhte ein kürbisähnliches, gelbgrünes, unregelmäßig gemasertes Objekt von gut fünfzehn Metern Durchmesser.
    Etwa fünfzig Meter jenseits des reglosen Objekts erstieg eine hochgewachsene, schlanke Gestalt mit langen schwarzen Haaren, in denen Flitter glitzerte, den Hang. Es war Jana; sie klomm hinauf zur Hügelkuppe und bewegte sich dabei mit der fahrigen Zielsicherheit einer Schlafwandlerin.
    »Jana!« brüllte Llewellyn.
     
    *
     
    Von ihrem Standort aus verfolgte die Entität das reibungslose Ablaufen ihrer Maßnahmen mit Befriedigung. Der Mensch, welcher den begehrten Konnexkristall bei sich trug, reagierte auf die suggestiven psionischen Lockrufe mit ausgesprochener Promptheit. Er befand sich mit dem Kristall unterwegs zur Entität. Sein Geist war umfangen von jämmerlichen, triebhaften Wahngespinsten. Die Wirksamkeit der parapsychischen Einflüsterungen – konstruiert aus unterbewußtem Material des Menschen selbst – war sogar für die Entität, die wußte, was sie von ihren PSI-Kapazitäten zu halten hatte, eine positive Überraschung gewesen. Ihre Erwartungen waren, da sie mit stärkeren psychischen Widerständen gerechnet hatte, weit übertroffen worden.
    Sicherheitshalber hatte die Entität den Menschen, sobald er von seinen Artgenossen getrennt war, in ihren PSI-Schirm einbezogen, so daß die anderen Menschen ihn mit ihren mehr oder weniger ausgeprägten PSI-Gaben nicht länger lokalisieren konnten. Dadurch sah die Entität das Gelingen ihrer Absicht garantiert. Sie würde sich den Konnexkristall aneignen, ehe die Menschen in ihrer Armseligkeit es überhaupt bemerkten.
    Die Entität mußte sich aufgrund der Langsamkeit des Menschen, der sich seiner natürlich-biologischen Fortbewegungsgliedmaßen bediente, in Geduld schicken. Aber das war für ihre Begriffe keine Unannehmlichkeit. Sie hatte schon jahrtausendelang auf Geringeres gewartet. Für den Konnexkristall konnte kein Aufwand zu groß sein. Und die Entität verfügte über nichts reichlicher als Zeit.
    Sie entstammte einer Superzivilisation, deren Ursprünge sich bis in die Morgenröte des Kosmos selbst zurückverfolgen ließen. Ihr minimalmetabolischer, geomorpher Organismus besaß die äonenstabile molekulare Konsistenz von Granit. Vielerlei Geschehnisse im Universum, die für biologische Lebewesen eine ganze Kette umwälzender Veränderungen bedeuten mochten, konnten an der Entität nahezu unbemerkt vorübergehen.
    In regelmäßigen Abständen belieferte die Entität den labilen Geist des Menschen mit neuen Suggestionen. Unterdessen verstrich eine Zeitspanne, der die Entität wegen ihres geringfügigen Umfangs keine Bedeutung zumaß.
    Schließlich trennte nur noch eine kurze Strecke den Menschen mit dem Kristall vom Standort der Entität. Vibrationen außerordentlich intensiver Freude oszillierten durch ihre fossilen, nichtsdestotrotz aber neuroaktiven
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