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Die Terranauten 093 - Das galaktische Archiv

Die Terranauten 093 - Das galaktische Archiv

Titel: Die Terranauten 093 - Das galaktische Archiv
Autoren: Henry Roland
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Sein Körper schien auf einmal schwer wie Blei zu sein, seine Gliedmaßen bewegten sich mit einer Trägheit, als wate er durch zähen Schlamm, der ihm bis zum Hals reichte. Ein unfaßliches Gewicht preßte ihm die Luft aus den Lungen.
    Aus den Augenwinkeln bemerkte er, daß es den beiden Gefährten ebenso ergehen mußte. Scanner Cloud war vornüber niedergesunken. Er kam nicht mehr vom Fleck. Als Llewellyn telepathisch nachtastete, bemerkte er, daß Clouds Bewußtsein sich am Rande der Besinnungslosigkeit befand. Claude Farrell schleppte sich nur mit größter Mühe vorwärts; die Handlampe wirkte in seinen Fäusten viel zu schwer.
    Llewellyn! empfing der Riemenmann im gleichen Moment einen telepathischen Ruf von Kalia. Wir sind in etwas geraten … Ein Feld künstlicher Hochschwerkraft, vermuten wir … Jedenfalls kommen wir nur noch im Schneckentempo weiter.
    Uns geht es genauso, teilte Llewellyn ihr mit. Habt ihr Jana im Blickfeld?
    Nein. Sie muß irgendwo oberhalb von uns sein, aber wir sehen sie nicht.
    Wartet ab, befahl Llewellyn. Wir versuchen es mit einem Ablenkungsmanöver.
    Gut.
    Mühsam drehte Llewellyn den Kopf. Das große, kürbisähnliche Objekt schimmerte im Scheinwerferlicht des Ringos wie ein überdimensionales Ei. Nimm das Ding unter Feuer, wandte er sich telepathisch an Claude Farrell. Das muß der rätselhafte Flugkörper sein, den wir beobachtet haben. Wahrscheinlich können wir damit nichts ausrichten, aber je vielseitiger wir die Aufmerksamkeit der Entität beanspruchen, um so weniger kann sie sich auf ihre Aufgabe konzentrieren.
    Mit lautstarkem Stöhnen und Ächzen wuchtete Claude Farrell das Lasergewehr von seiner Schulter und sank unter dem überschwer gewordenen Gewicht der Waffe schneller als beabsichtigt auf die Knie. Noch nie ist mir die Befolgung einer deiner Anweisungen so schwergefallen, Llewellyn, telepathierte er in grimmigem Humor. Nur mit telekinetischer Nachhilfe vermochte er die Waffe in Anschlag zu bringen. Gleich darauf schoß eine grelle Strahlbahn, mehrere tausend Grad heiß, hinüber zu dem kürbisartigen Objekt. Es sah in seiner Gelbgrünlichkeit weich und verwundbar aus, aber schon in der nächsten Sekunde stand fest, daß dieser Eindruck trog. Das Material, so hatte es den Anschein, absorbierte den Laserstrahl ohne Umstände.
    Im folgenden Augenblick jagte von der Hügelkuppe mit unheilvoller Lautlosigkeit eine violette, kometenähnliche Leuchterscheinung herab. Sie fegte über die Köpfe Llewellyns, Claude Farrells und Scanner Clouds hinweg und hinunter zum Fuß der Anhöhe.
    In einer Wolke furchtbarer Glut, die an den Grenzen des Materiellen zu oszillieren und in andere Dimensionen überzulappen schien, löste sich der drunten unbemannt zurückgelassene Ringo auf.
    Gleichzeitig stieß Claude Farrell einen gellenden Schrei aus, der nach Schmerz und Entsetzen klang. Die Waffe in seinen Händen zerschmolz zu von Weißglut verformten Klumpen aus Metall und Plastik.
    Aber Llewellyns Hoffnung hatte sich erfüllt. Das artifizielle Schwerkraftfeld erfuhr eine zeitweilige Schwächung, und der Riemenmann nutzte die Gelegenheit sofort. Er bot alle Körperkräfte auf und sprang in geduckter Haltung weiter hangaufwärts. Eine Reihe weiträumiger Sätze brachte ihn in ein Gesträuch, das etwa zehn Meter unterhalb der Hügelkuppe wuchs.
    Da erst drückte die künstliche Gravitation ihn von neuem nieder. Auf Händen und Knien verschnaufte er, bemühte sich, neue Kräfte zu sammeln, Kraftreserven zu mobilisieren.
    Thor 51 ist fast oben, unterrichtete ihn in diesem Moment Kalia von der anderen Seite des Hügels. Was war das für eine Explosion?
    Unser Ringo ist vernichtet worden. Aber das schert uns jetzt nicht. Wo ist Jana? Kann Thor sie sehen?
    Offenbar gab Kalia die Frage an den Supertreiber weiter, denn eine Sekunde später meldete Thor 51 sich telepathisch bei Llewellyn.
    Ich sehe Jana. Sie ist von dem Schwerkraftfeld nicht betroffen. Die PSI-Schwingungen des Supertreibers besaßen die kalte Unpersönlichkeit eines Eisbergs. Sie steht am Rande der Kuppe. Ich kann noch nicht erkennen, wer oder was oben ist. Ich klettere weiter.
    Ich bin auch gleich oben, erwiderte Llewellyn. Er setzte sich wieder in Bewegung, kroch auf allen vieren hinauf. Thor … Er zögerte, dann gab er sich einen inneren Ruck. Thor, was hier auch im Gange sein mag, Sie stehen auf unserer Seite, oder? Dies eine Mal, ja?
    Versteht sich von selbst, entgegnete der Supertreiber, ohne daß seine psionischen Impulse
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