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Die Terranauten 093 - Das galaktische Archiv

Die Terranauten 093 - Das galaktische Archiv

Titel: Die Terranauten 093 - Das galaktische Archiv
Autoren: Henry Roland
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wenn’s ihnen bekannt ist, wird’s ihnen egal sein. Hauptsache, sie fühlen sich wohl.«
    »Blödsinnige Hirngespinste«, knurrte Thor 51. »Diese ganzen hirnverbrannten Spekulationen führen zu überhaupt nichts.« Anscheinend faßte er Scanner Clouds Machtdemonstration nicht mit dem gebotenen Ernst auf. Vermutlich verhinderte sein größenwahnsinniges Überlegenheitsgefühl eine nachhaltige Wirkung auf sein Gemüt.
    Aber Kalias Hypothesen faszinierten zu sehr, als daß die übrigen Gefährten den Unverschämtheiten des Supertreibers Beachtung geschenkt hätten. »Bleibt allerdings die Frage«, gab Tse Irlowna zu bedenken, »in welchem Zusammenhang all das hier mit den Entitäten steht.«
    »Wir haben die eindeutige Auskunft erhalten«, rief Llewellyn in allgemeine Erinnerung, »daß das hier nicht die Zentralwelt der Entitäten ist. Vielleicht gibt’s gar keine solche Zentralwelt. Aber auf jeden Fall haben wir mit dieser Welt einen Verbindungspunkt zu den Superzivilisationen gefunden, und das kann uns in Zukunft noch von größerem Nutzen sein.«
    »Wir wissen von Cantos, daß auf einer den Entitäten unterlegenen zivilisatorischen Stufe sogenannte Schwellenmächte existieren, posttechnische Zivilisationen mit Kandidatenstatus, die sich während einer Zeitspanne von unbestimmter Dauer auf die Höherstufung zum Entitätenstatus vorbereiten.« Mit nachdenklicher Miene setzte Kalia ihre Mutmaßungen fort. »Es liegt nahe, daß es auch Kandidaten für den Schwellenmachtstatus geben muß. Möglicherweise sind die Wissenswahrer Vertreter von Sternenvölkern – ihre Auserwählten –, die ihre Einstufung als Schwellenmacht anstreben, und erarbeiten hier im Rahmen ihrer Tätigkeit, wie immer sie geartet sein mag, die entsprechenden Voraussetzungen für eine solche Höherstufung.«
    »Sie phantasieren sich ja eine völlig neue kosmische Ordnung zusammen«, spottete Thor 51.
    Llewellyn dagegen nickte mit sichtlichem Respekt. »Hätte ich einen Preis für Genialität und Intuition zu verleihen, ich würde ihn dir zukommen lassen, Kalia«, versicherte er. »Gewiß, das hört sich teilweise ziemlich phantastisch an – aber ich bin der Ansicht, daß du im großen und ganzen recht hast.« Er hob die Hand, um voraussehbaren Widerspruch abzuwenden. »Zumindest wüßte ich gegenwärtig, ohne umfangreiche Erforschung der hiesigen Verhältnisse, keine einleuchtendere Erklärung für das, was wir an Merkwürdigem erlebt haben. Deshalb wollen wir’s vorerst mangels besserer Kenntnis dabei belassen.«
    »Das heißt, wir sind um keinen Schritt weiter, was Janas Verschwinden angeht«, bemerkte Claude Farrell.
    »Dein Scharfsinn ist bemerkenswert«, entgegnete Llewellyn humorlos. »Nun gut, kehren wir zur Pyramide zurück. Alles andere hat offenkundig überhaupt keinen Zweck. Angila, sei so nett, und pack jedem eine Ration Nahrungskonzentrate zusammen, ja? Wer weiß, wie lange wir dort drinbleiben müssen.«
    »Zu so was bin ich gut«, kommentierte Angila Fraim bissig, ehe sie Anstalten machte, an die Ausführung zu gehen. »Mit Jana würdest du nicht so umspringen.«
    »Laß mich das erledigen«, mischte sich Claude Farrell ein.
    »Was ist denn in dich gefahren?« Tse Irlowna hob die Brauen ihres zierlichen Gesichts.
    »Mir soll man nicht nachsagen können, ich sei ein männlich-chauvinistisches Element. Schließlich kann man nun absehen, daß wir für die Nachwelt bedeutende historische Gestalten sein werden. Daher muß ich allmählich ein bißchen auf mein Image achten.«
    »Glaubst du, dazu genügen ein paar Handreichungen?« höhnte Angila Fraim in sichtbarer Verärgerung. »Nein, danke, unter diesen Umständen führe ich Llewellyns von männlichem Chauvinismus geprägte Anordnungen lieber selber aus, ehe ich deiner läppischen Eitelkeit Vorschub leiste.«
    Claude Farrell zupfte an seinem dunkelblonden Schnurrbart. »Aber meine Teure! Du mußt ein wenig Geduld mit mir haben. Gib mir ’ne Chance! Ich hab’s doch nicht so ernst gemeint.«
    Unterdessen nahm Llewellyn erneut an den Kontrollen des Ringos Platz. »Ihr solltet euch bald einigen«, rief er über die Schulter. »Wir schwirren ab wie ein Meteor, paßt auf, wir werden …« Plötzlich stutzte er und verharrte inmitten seiner Bewegungen. »Ha!«
    Bei seinem Aufschrei wandten sich die anderen Mitglieder der Abordnung ihm zu. »Was ist dir?« fragte Scanner Cloud.
    »Dieser seltsame Meteor, den wir bei unserer Landung beobachtet haben! Warum haben wir nicht daran gedacht?!
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