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Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner

Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner

Titel: Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner
Autoren: Erno Fischer
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registrieren. Doch niemals mit ihm als relevantem Gesprächspartner.
    Aber über mich muß die Entität die Rückkehr zu ihrem Ursprung antreten und damit den Sog stoppen. Durch Cantos weiß sie es.
    Der Konflikt muß ein Ende finden. Cantos, hörst du? Oder Cantos-Entität? Du warst bei uns der Bote der Genessaner. Du bist der geborene Bote, der geborene Diplomat. Das ist deine Superfähigkeit, die dich so menschenähnlich hat werden lassen – innerhalb unglaublich kurzer Zeit, gemessen an den Schwierigkeiten, die ein Mensch gehabt hätte.
    Ich verlasse das rote Nichts mit den dunklen Tupfen und begebe mich wieder in das Nirgendwo zwischen den Räumen.
    Das Nirgendwo ist die eigentliche Welt, während die Räume nur Inseln darin sind.
    Ich spüre zwei Räume, die untrennbar miteinander verbunden, obwohl sie so unglaublich verschieden voneinander sind. Ich spüre die Schranken zwischen den Energiehaushalten.
    Es sind Weltraum II und Weltraum I.
    Es wirkt so zerbrechlich, so labil. Der geringste Anlaß scheint zu genügen, um die Ordnung in den beiden Räumen zu zerstören und sie zu einem neuen werden zu lassen.
    Aber ich spüre noch etwas: Unweit des Doppelraumes I und II gibt es Trümmer! Ja, ich kann es nicht anders nennen. Einst war der Doppelraum anders gestaltet. Er war größer und mächtiger. Es hat einschneidende Veränderungen gegeben.
    Oder sehe ich das falsch? Sind diese Trümmer vielleicht Reste eines dritten Raumes? Hat es einst eine Dreiergemeinschaft gegeben? Weltraum I, II und III? Wann war das gewesen? Vor dem Urknall? Noch früher?
    »Du bist Llewellyn 709!« Es ist keine Frage, die meine Gedankengänge unterbricht, sondern eine explosive, fast brutale Feststellung. Die Entität hat sich entschieden.
    Sie packt mich und schiebt mich davon. Ich spüre die Geister von Thor 51, Lineasker und Jana. Sie treten deutlich hervor, spalten sich jedoch nicht von mir ab.
    Es ist sowieso nur eine vorübergehende Erscheinung, hervorgerufen von der Entität.
    Cantos?
    »Ja, Llewellyn?« fragt er warm zurück.
    Was bist du?
    »Kein Genessaner mehr, Llewellyn. Ich bin ein Teil der Entität, aber sie hat mit mir etwas Besonderes gemacht: Ich bin gleichzeitig ein Bindeglied zu eurer Denkebene. Du hattest recht, Llewellyn: Ich bin der geborene Diplomat. Es ist meine Spezialfähigkeit. Ich kenne die Völker der Galaxis, war bei ihnen, um für die Menschheit zu sprechen. Das weißt du. Ich vermag, mich überall zurechtzufinden. Das Volk der Mähren meint, ich wäre ein typischer Mähr. Das Volk der Kaluther meint, ich wäre ein typischer Kaluthe. Ich könnte die Beispiele beliebig fortführen. Und die Menschen meinen, ich wäre ein typischer Mensch. Hat es nicht Verwirrung verursacht, als ich auftauchte – damals auf Syrta und später in eurem Sonnensystem? Der menschliche Genessaner. Der Freund der Menschheit. Ich war der Freund der Menschheit, weil ich der Freund von allem Leben bin.
    Und bald wird Cantos die typische Entität sein!«
    Er lacht herzhaft, wie über einen besonders gelungenen Witz. Ich bin bei ihm im Nirgendwo und treibe mit ihm zurück. Er ist die Entität, doch es ist nicht bedrohlich und auch nicht erdrückend.
    Was wird mit dir und Lineasker sein, Cantos?
    Die Antwort kommt nicht sofort. Und dann: »Ich bin nicht mehr Cantos, wenn ich mich auch so nenne, Llewellyn. Ich bin die Stimme der Entität. Bisher hatte die Entität keine Stimme. Ich bin der Steuermann, der sie zurück auf ihren Platz führt, und ich werde die Stimme bleiben. Niemals zuvor war es möglich, einen solchen Kontakt mit der Entität zu pflegen. Es ist überhaupt äußerst selten, daß eine Entität mit einem Wesen kommuniziert, das nicht einmal zu einer Superzivilisation gehört.«
    Was sind die Superzivilisationen? frage ich, weil ich annehme, daß Cantos als Stimme der Entität alles weiß. Ich möchte einfach die Situation nutzen und meine menschliche Neugierde befriedigen.
    »Keine Zeit, Llewellyn. Wir sind da!«
    Und um mich herum erwacht das Nirgendwo zum Leben. Ich stehe in einer hohen Höhle – gemeinsam mit Lineasker, Thor 51, Jana und mit – Cantos.
    Wir stehen so da, wie wir gegangen sind.
    Es ist, als wäre keine Zeit vergangen: Soeben betraten wir den Tafelberg und befinden uns nunmehr in seinem Inneren. Nichts Außergewöhnliches.
    Die anderen Räume?
    Ich kann es nicht mehr begreifen.
    Die rote Leere mit dunklen Tupfen?
    Klingt es nicht albern? Ich könnte lachen, aber die Situation verbietet es.
    Lineasker
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