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Die Terranauten 091 - Die Sümpfe von Genessos

Die Terranauten 091 - Die Sümpfe von Genessos

Titel: Die Terranauten 091 - Die Sümpfe von Genessos
Autoren: Erno Fischer
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allem aus dem Weg gehen?
    Das würde selbst dem widersprechen, was die Supertreiber sich hieran Bord schon alles geleistet hatten.
    Für mich wurde es Zeit, die Loge anzusprechen, ehe es zu weiteren Unüberlegtheiten kam. Noch hatte Isis nicht den Lift erreicht.
    »Stopp!« brüllte ich vorsichtshalber.
    Sie erkannten endlich meine Stimme und wandten sich mir zu. Da sahen sie Scanner Cloud, der ernst neben dem Aufnahmeobjekt stand. Mich erblickten sie auf dem Bildschirm. Frost hatte sich rechtzeitig zurückgezogen, also wurde er nicht gesehen.
    Er stand an der Tür und griff sich würgend an den Hals. Sein Gesicht war kreidebleich.
    Ich sah es aus den Augenwinkeln.
    »Schluß jetzt!« sagte ich scharf. »Ihr verdammten Idioten, wie habt ihr euch das eigentlich gedacht? Angenommen, ihr hättet die Supertreiberin ausgeschaltet. Und dann? Thor hätte euch hirnverbrannten Narren das Lebenslicht ausgeblasen. Ein Gemetzel ohnegleichen an Bord eines Raumschiffs mit einer friedlichen Mission.«
    Ich lachte heiser.
    »So seht ihr aus, mir alles zu vermasseln. Wenn hier jemand den Supertreibern zeigt, wo es langgeht, dann bin ja wohl ich es, kapiert?«
    Ich konnte den Mund ruhig so voll nehmen, denn Isis 31 war mit dem Lift verschwunden. Jetzt hörten mich nur noch die Logenmitglieder der IRMINSUL und Scanner Cloud.
    »Und nun würde ich gern in die Zentrale kommen und euch die Köpfe waschen, ihr verdammten Weiber. Da meint man, weil ihr einen Mann dabei habt, könntet ihr euch anständig benehmen, aber dem ist gar nicht so. Sechs Röcke auf einem Haufen, das kann überhaupt nicht gutgehen.«
    Ich hatte sie genug herausgefordert. Sie dachten jetzt nicht mehr an die Supertreiberin. Ihre ganze Wut richtete sich gegen mich.
    Im Moment achteten sie auch nicht auf Jana.
    Alle redeten gleichzeitig. Auch Lem Odebreit, der sich an das zweifelhafte Vergnügen, mit sechs grundverschiedenen Frauen gleichzeitig auskommen zu müssen, wohl niemals gewöhnen konnte, glaubte jetzt, eine Menge zu meinen Vorwürfen sagen zu müssen.
    Ich schaltete die Verbindung einfach ab. Die waren beschäftigt. Ich würde mich später um sie kümmern.
    Mein Blick suchte Frost. Er hatte mir das Versprechen abringen wollen, daß ich die Terranauten beruhigte, damit es nicht zum Fiasko kam. Ein Fiasko hatten wir bereits hinter uns. Wenn Isis 31 mit der Loge der IRMINSUL hinaufstieg, um auf der Logenplattform die nächste Schicht zu übernehmen – wie sollte denn das funktionieren? Wie sollte es möglich sein, die wieder zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit zu bewegen?
    Ich konnte nicht anders. Meine Hände zuckten vor und erwischten den schmierigen, heuchelnden Frost am Kragen. Ich nahm mir den Burschen einmal zur Brust. Jedenfalls war das meine Absicht. Als er den Boden unter den Füßen verlor und zu wimmern begann, kam ich wieder zu mir und ließ ihn los.
    Er landete auf den Füßen und kippte um – gegen die Tür.
    »Wollen Sie jetzt in Ihrer Kabine den Kampf fortführen?« schnappte er. Damit zeigte er reichlich Mut, nachdem er gerade erst meine Fäuste kennengelernt hatte.
    »Nein«, antwortete ich – wenigstens nach außen hin ruhig. »Ich habe nur vorübergehend die Nerven verloren, Frost. Und wissen Sie, warum? Weil Sie ein verdammter Heuchler sind. Natürlich haben Sie Macht über die beiden Supertreiber. Valdec ist nicht hier, und Sie sind der Vertreter von Valdec. Er hat Macht über die Supertreiber, weil sie dank ihm geschaffen wurden. Er ist der Dirigent – und an Bord dieses Schiffes hat er den Dirigentenstab an Sie übergeben. Also benutzen sie ihn gefälligst.«
    »Ich bin gekommen, um Ihnen …«
    »Klar, Frost, um ein Friedensangebot zu machen. Gut, wird hiermit akzeptiert – in allen Punkten. Sie gehen zu Ihren Supertreibern und überzeugen die davon, daß wir es nur gut mit ihnen meinen und sie im übrigen äußerst sympathisch finden … Tja, und ich versuche, den Terranauten das gleiche weiszumachen. Mal sehen, wer von uns beiden mehr Erfolg hat.«
    Ich beugte mich vor, bis mein Gesicht dem seinen sehr nahe war. Das mußte ihn zwangsläufig mit Angst und Schrecken erfüllen, aber er beherrschte sich meisterlich.
    »Ich nehme allerdings stark an, Frost, daß Sie das sind! Versuchen Sie Ihr Bestes. Valdec hat Sie auf die Reise geschickt, damit Sie Leistung vollbringen. Das geht nicht, wenn die Zusammenarbeit nicht klappt. Die Supertreiber sollen ihr loses Mundwerk halten und brav sein – wie vorhin Isis, die sich zurückgezogen hat
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