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Die Terranauten 090 - Das Schiff des Friedens

Die Terranauten 090 - Das Schiff des Friedens

Titel: Die Terranauten 090 - Das Schiff des Friedens
Autoren: Andreas Weiler
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entgegnete er. »Mit diesem. Wir haben noch mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen, was Nachschub und Produktion von wichtigen elektronischen Ausrüstungsbestandteilen angeht. Hinzu kommen die Auswirkungen der Aktivitäten des Puren Halvcwar. Einige Lieferanten sind ausgefallen. Wir hoffen jedoch, die dadurch entstandenen Lücken in zwei, maximal drei Wochen geschlossen zu haben. Danach können wir die Produktion erneut steigern. Bis zum Monatsende kann ich Ihnen zwei weitere Schiffe versprechen – alle mit dem Zarkophin-Schild ausgerüstet.«
    Valdec nickte nachdenklich.
    Es sind zu wenig, dachte er. Sechsunddreißig sind einfach zuwenig.
    Und die Aktivitäten des Puren Halvcwar …
    Er straffte seine Gestalt. »In Ordnung. Ich verlasse mich auch weiterhin auf Sie, Zarkophin«, sagte er. »Darauf, daß Sie die Produktion so weit forcieren, wie es möglich ist. Sie kennen die Lage. Ich muß sie Ihnen nicht extra erklären.« Er legte den Kopf auf die Seite. Irgendwo hinter seiner Stirn war Schmerz.
    »Prometheus?« fragte er knapp.
    Der Supertreiber an seiner Seite blickte ihn aus seinen gelben Augen an. Ein mächtiges Geschöpf – und doch nur ein Sklave.
    »Nichts«, lautete die Antwort. »Ich kann nichts wahrnehmen.«
    Es ist der Streß, dachte Valdec. Die Hektik der vergangenen Tage. Wir haben noch einmal Glück gehabt. Der Pure Halvcwar ist verschwunden. Und die von ihm angerichteten Schäden … Nun, sein Expertenstab in Neu-Berlin arbeitete an einer Auflistung der Ausfälle.
    Sie wandten sich ab und schritten auf den Elektrowagen zu, der einige hundert Meter entfernt abgestellt worden war.
    Das Licht der Lampen weit oben an der Decke der Halle flackerte.
    »Unregelmäßigkeiten in der Energieversorgung«, vermutete Zarkophin. »Ein Anschlag des Puren Halvcwar galt den Sonnenenergie-Umwandlern auf der Krim. Zwei Tage, und wir haben das wieder in Ordnung.«
    Sie hatten den Elektrowagen nahezu erreicht, als es geschah.
    Das Licht flackerte ein weiteres Mal, dann erloschen die Lampen. Dunkelheit. Die Fluoreszenzplatten der Notbeleuchtung erhellten sich. Ihr Schein war in der kolossalen Produktionshalle nichts weiter als ein Dämmerungsschatten. Irgendwo in weiter Ferne stimmte eine Sirene ihr heulendes Lied an, dann herrschte Stille. Und leises Summen, das näher kam.
    »Prometheus?« fragte Valdec. Er sah sich mißtrauisch um.
    »Noch immer nichts«, entgegnete der Supertreiber-Clon. »Ich kann nichts spüren. Keine Gefahr …«
    Weiter kam er nicht mehr. Er riß die Augen auf, und die gelben Pupillen waren wie warme Sonnen in der Finsternis. In seinen Zügen zeigte sich für einen Sekundenbruchteil Erstaunen, dann sank er langsam auf die Knie, öffnete die Lippen, stöhnte.
    »Der Wagen!« rief Frost. »Schnell!«
    Sie setzten sich wieder in Bewegung. Valdec blickte sich rasch um. Die Arbiter im rückwärtigen Teil der Halle waren im trüben Licht nur noch Schatten. Sie waren kaum zu erkennen. Aber sie bewegten sich nicht mehr.
    Ein gleißender Funke flammte auf und kochte dicht an Valdec vorbei über das Panzerprotop des Hallenbodens. Glutflüssige Spritzer wurden emporgeschleudert, verbrannten Textilien und kühlten auf der Haut ab. Valdec griff in eine Tasche seiner Kombination und hatte einen Sekundenbruchteil später einen Miniaturlaser in der Hand. Er blickte sich um. Nichts. Sie waren allein. Und aus dem Nichts loderte ein zweiter Strahl auf. Valdec warf sich auf den Boden. Der funkelnde Blitz raste über ihn hinweg. Die Restenergie richtete seine Nackenhaare auf. Ein Griff zum Communer an seinem Handgelenk.
    »Valdec an Cosmoral Yazmin«, sagte er rasch. »Anschlag auf den Lordoberst in den Ziolkowski-Werften. Hilfeleistung dringend erforderlich.«
    Knacken. Dann: »Cosmoral Yazmin spricht. Einsatzgruppe von Kaisergardisten bereits unterwegs.«
    Ein Schatten entstand im Nichts. Ein dunkler Umriß, nur undeutlich zu erkennen. Finster und doch existent. Und Valdec erinnerte sich.
    Ein elektronischer Attentäter.
    Angst schnürte ihm plötzlich die Kehle zu. Damals war er entkommen. Damals, nach seiner Flucht von der Erde. Damals, als ihm die Große Graue Chan de Nouille einen programmierten Attentäter auf die Fersen geheftet hatte. Und heute …
    Ein dritter fauchender Energiestrahl. Hitze erfaßte Valdecs rechten Arm. Er schrie. Und Panzerprotop verkochte knisternd unter der Glut. Valdec konzentrierte sich auf das Implantat. Prometheus brüllte auf und sprang auf die Beine.
    Wenn ich sterbe, rief
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