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Die Terranauten 090 - Das Schiff des Friedens

Die Terranauten 090 - Das Schiff des Friedens

Titel: Die Terranauten 090 - Das Schiff des Friedens
Autoren: Andreas Weiler
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Bitte um Lieferung von Misteln. Und Treibern, die Versorgungsflüge für uns durchführen.«
    Valdec lachte leise. »Ich halte es für völlig ausgeschlossen, daß wir mit einer solchen Hilfe rechnen können.«
    Etwas in seiner Nähe summte leise. Er legte den Kopf auf die Seite und horchte. Vielleicht hatte er sich auch nur getäuscht.
    »Dann«, stellte Zarkophin sachlich fest, »ist es völlig abwegig, an eine Einstellung der KK-Raumfahrt auch nur zu denken.«
    »Richtig«, stimmte Valdec zu. Irgend etwas störte ihn. Aber er vermochte nicht zu sagen, was. »Wenn wir aber in dieser Hinsicht nichts unternehmen, werden aller Wahrscheinlichkeit nach andere Extraterrestrier hier auftauchen. Und ob es dann noch einmal so vergleichsweise glimpflich ablaufen wird, ist zumindest fraglich.«
    »Was ist das?« fragte Zarkophin plötzlich. Cosmoral Yazmin blickte ihn irritiert an.
    »Was meinen Sie?«
    »Na, dieses seltsame Geräusch …«
    Valdec sprang auf die Beine. »Ich habe es eben auch gehört. Aber ich dachte, es wäre …« Er zögerte nicht einen Augenblick, berührte eine Taste auf dem Schreibtischpult und sagte: »Alarm für das ganze Gebäude. Alarm für die Kaisergarden von Berlin.«
    »Bestätigt.«
    Sirenengeheul drang gedämpft an ihre Ohren. Cosmoral Yazmin hatte ihre schwere Kombiwaffe entsichert und suchte nach einem Gegner.
    Direkt über dem breiten Schreibtisch begann die Luft zu flimmern. Valdec wich zurück. Das Flimmern intensivierte sich und breitete sich gleichzeitig aus.
    »Prometheus?«
    Der Supertreiber hatte seine gelben Augen geschlossen. In Valdecs Kopf verstärkte sich ein schmerzhafter Druck: Reststrahlung der eingesetzten psionischen Fähigkeiten. Aber das Nebelfeld verdichtete sich weiter. Der Supertreiber war allem Anschein nach nicht in der Lage, das zu verhindern.
    Cosmoral Yazmin wirbelte herum und sprang zur Eingangstür. Sie hieb auf den Öffner. Nichts. Keine Reaktion. Sie hob die Waffe, trat einen Schritt zurück und feuerte. Glut leckte aus dem Lauf des Strahlers, aber der Energiestrahl löste sich unmittelbar vor der Tür einfach auf. Yazmin hob erstaunt die Augenbrauen.
    Und das Nebelfeld driftete auseinander. Es wurde zu einem filigranen Netzwerk, dessen Ausläufer nach Valdec, Frost, Zarkophin und ihr selbst tasteten. Sie feuerte erneut, und wieder löste sich der Strahl nach einigen Zentimetern auf.
    Prometheus schrie und sank zu Boden. Die Adern an seinen Schläfen schwollen an. Er wand sich hin und her wie in einem epileptischen Anfall.
    »Wir … müssen … hinaus …«, rief Valdec. Seine Stimme war schwach und kam wie aus einem tiefen Schacht. Der Ausläufer des sich immer noch erweiternden Nebelfeldes erreichte ihn. Seine Bewegungen froren ein.
    Yazmin warf sich zur Seite, um einem grauweißen Tastarm zu entgehen. Etwas berührte sie am Rücken.
    Und auch sie erstarrte.
    Prometheus schrie weiter.
    Niemand hörte seine Stimme.
     
    *
     
    Damals, als alles begann, nahm die Evolution einen Verlauf, der schließlich zu unserer Entwicklung führte. Ein kompliziertes ökologisches System entstand, das wir selbst heute, da wir einen langen Entwicklungsweg hinter uns und zu denken gelernt haben, noch nicht in seiner ganzen Komplexität begreifen.
    Aber wir haben gelernt, aus Fehlern zu lernen. Niemals wieder dürfen die Wasser der Welt trüb werden, denn die Trübzonen sind Verstecke für Giftrochen und andere Tiefengegner. Niemals wieder dürfen sich die Ätzzonen ausdehnen und unsere Naßhorte verbrennen. Niemals wieder dürfen unsere Neugeborenen mißgestaltet zur Welt kommen.
    All das ist bereits Vergangenheit. Doch die Spuren einstiger Fehler sind noch heute zu beobachten. Sie sind Mahnmale für uns, Erinnerungen an eine schlechte Zeit.
    Doch damals, als alles begann, begann auch die Vernunft, in uns zu keimen. Und es war die Vernunft, die uns zur Einsicht führte.
    Wir werden die alten Fehler nicht wiederholen.
    Wir wollen glücklich sein und uns unserer Existenz erfreuen …
    (Glückseligkeitstexte der Schianta)
     
    *
     
    Catala spürte die zunehmende Unruhe seines Erstlehrers. »Wo sind wir?« fragte der junge Schianta und achtete darauf, daß sich seine Saugzellen nicht von Djirads geschmeidiger Außenhaut lösten. Das Wasser war hier so trüb, daß man nur wenige Körperlängen weit blicken konnte. Selbst dann, wenn man die Zweitaugen öffnete. Es war unheimlich und düster. Hier fehlten die Sonarrufe der Hortkameraden und Familien. Hier war alles anders.
    »Ich
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