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Die Terranauten 083 - Chaos über Sarym

Die Terranauten 083 - Chaos über Sarym

Titel: Die Terranauten 083 - Chaos über Sarym
Autoren: Andreas Weiler
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erkennen.
    Oinji wußte, was das bedeutete.
    Du mußt ihm helfen, wiederholte das Fremd-Fremde eindringlich.
    Oinji fuhr die Steuerhäute ein und jagte wie ein lebendes Geschoß in die Tiefe. Die Orkansegler seines Stammes schickten ihm Impulse der Bewunderung und des Respekts nach. Sie hätten das, was ihr Herr nun unternahm, niemals gewagt. Die Gefahr war zu groß.
    Nach Westen! Nach Westen! rief er dem abgestürzten Orkansegler zu, doch dessen Halbgeist hatte sich verklärt und konnte eintreffende Signale kaum noch aufnehmen und verarbeiten. Der Schwarm der Veränderungssamen kam immer näher. Die ersten änderten bereits ihre Flugrichtung und wandten sich dem näher treibenden Orkansegler zu.
    Oinji öffnete die Luftkammern in seinem Hinterleib, und der zusätzliche Schub Beschleunigte ihn in einem Maße, das ihn veranlaßte, seine Sensorstengel teilweise einzuziehen.
    Hab’ keine Angst, sandte Kuschelmutz. Du kannst es schaffen …
    Zeig’s ihnen, Oinji. Jawohl, zeig’s ihnen. Du bist der Herr der Welt. Was sind Veränderungssamen gegen einen Stamm von Halbgöttern?
    Eigentlich, fand Oinji, hatten die Seinen recht.
    Den ersten Veränderungssamen schleuderte er mit einem Schlag seiner Steuerhäute aus der Bahn. Er schickte dem Feind einen psionischen Impuls nach, der die seltsamen Schwingen zusammenschweißte und den Samen der Oberfläche entgegenfallen ließ. Drei andere Samen hatten sich dem immer noch halb betäubten Orkansegler hingegen weiter genähert.
    Ein weiterer Schlag, noch ein PSI-Stoß.
    Oinji stellte mit Schrecken fest, daß er plötzlich inmitten des Schwarms der Veränderungssamen war. Sie umringten ihn wie die Boten der Unterwelt, jenes grauenhaften Ortes, wo es keine Aufwinde gab.
    Schnell. Du mußt dich beeilen! Von Osten her, von der Quelle, nähert sich ein weiterer Schwarm. Gegen eine solche Übermacht hättest du keine Chance.
    Eine seltsame Schwäche durchflutete die Kapillargefäße Oinjis. Eine Schwäche, die die PSI-Stabilisierung seiner Außenschale zu gefährden begann. Eine Schwäche, die die von den Sensorstengeln aufgenommenen Signale seiner Artgenossen verfälschte.
    Ein Schlag der Steuerhäute, der ihn seitwärts abkippen ließ. Die borkige Außenschale des betäubten Orkanseglers kam näher. Oinji fuhr die Klammerwurzeln aus und hakte sie genau im richtigen Augenblick in den Panzer seines Stammesgenossen. Müde schlug der mit seinen Häuten, um den vermeintlichen Gegner abzuwehren.
    Und dann … Wieder hinauf.
    Aber seine Schwingen ließen sich kaum noch bewegen. Oinji hatte das schreckliche Gefühl, allmählich die Orientierung zu verlieren.
    Das sind die Veränderungssamen, meldete sich das Fremd-Fremde. Sie saugen die Lebenskraft aus dir heraus. Wehre dich!
    Und Kuschelmutz gab einen Teil seiner eigenen, ihm innewohnenden PSI-Energie frei. Es war ein Strom aus neuer Kraft, die sich in die beiden nun miteinander verbundenen Orkansegler ergoß, das Bewußtsein erfrischte, Müdigkeit verscheuchte. Schwingen schlugen intensiver.
    Oinji verspürte ein seltsames Ziehen, Schaben und Kratzen auf seiner Außenschale. Und plötzlich begriff er.
    Die Veränderungssamen hatten ihre Sporen freigesetzt.
    Sporen, die sich in den Rissen in der Außenschale festsetzten, Nicht-Wunden verursachten, die PSI-Stabilisierung neutralisierten.
    Der ganze Schwarm der Veränderungssamen wandte sich nun ihnen zu. Zum Glück entdeckte Oinji ganz in der Nähe eine Aufwindströmung. Willig ließ er sich hineintreiben. Die Böen packten die beiden Körper und schleuderten sie hinauf. Doch der Schmerz, der von der Außenschale in sein Innerstes drang, nahm immer weiter zu. Seine Sensorstengel begannen, sich zu verhärten.
    Nicht nachlassen. Nicht aufgeben. Weiterkämpfen!
    Der Orkansegler unter ihm, in dessen Panzer er seine Klammerwurzeln verankert hatte, bewegte sich unruhig. Oben schwebten die anderen. Ihre Besorgnis nahm zu.
    Denn auch die Veränderungssamen begannen nun zu steigen, getragen von der gleichen Aufwindströmung, die auch Oinji benutzte.
    Der Schmerz nahm weiter zu.
    Du mußt bis ganz hinauf! sandte Kuschelmutz. Vielleicht verbrennt die kosmische Strahlung die Sporen, die dein genetisches Programm zu verändern beginnen.
    Das war nicht der Fall. Im Gegenteil. Als Oinji an der Grenze zum Großen Orkan das ihn einhüllende, weiter instabiler werdende PSI-Schild abbaute, gewann der Schmerz ein Ausmaß, der seine Gedanken mit einem dunklen Tuch bedeckte. Mit der Hilfe von Kuschelmutz stellte
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