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Die Terranauten 083 - Chaos über Sarym

Die Terranauten 083 - Chaos über Sarym

Titel: Die Terranauten 083 - Chaos über Sarym
Autoren: Andreas Weiler
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einen winzigen, ebenfalls freigelegten Teil des transparenten Deckels konnten sie das Gesicht einer Schlafenden erkennen. Dir Körper war fast so weiß wie Schnee.
    »Asen-Ger?«
    »Ja?« Die Stimme klang nervös.
    »Wir sind in der Hibernation. Offenbar funktioniert die autarke Energieversorgung der Tanks einwandfrei. Die Schläfer leben. Was immer dieses grüne Zeug auch ist, es hat die Schläfer nicht als lebende Organismen erkannt. Sonst hätte hier wahrscheinlich die gleiche Metamorphose wie bei den Treibern stattgefunden.«
    Mandorla war unterdessen davonmarschiert und untersuchte den rückwärtigen Teil der Hibernation. Plötzlich gab sie einen überraschten Laut von sich. »Farrell!« rief sie. »Hier liegt Farrell.«
    Llewellyn war mit einigen raschen Schritten an ihrer Seite und blickte auf den schlafenden Bärtigen hinab. »Er hat die einzige Möglichkeit erkannt, mit dem Leben davonzukommen. Wir müssen …«
    »Orter zeichnet«, ertönte eine andere Stimme in ihren Helmlautsprechern. »Ein Schwarm nicht zu identifizierender Flugobjekte im Anflug. Energetische Emissionen null. Kursangleichung auf Rot 1010. Entfernung Eins Komma Vier Millionen Kilometer.«
    »Asen-Ger?« Mandorlas Stimme war ruhig, beherrscht.
    »Könnten weitere Sporen sein. Kommt zurück. Und beeilt euch!«
    »Und die Schläfer? Hier liegen eintausendfünfhundert Kameraden, die unsere Hilfe brauchen …«
    »He!« ertönte erneut die andere Stimme. »Das sind komische Dinger. Fernerfassung zeichnet. Sehen aus wie Schoten, die an Sonnensegeln aufgehängt sind.«
    »Das sind Kosmische Sporen«, ließ sich erneut Asen-Ger vernehmen. »Mandorla, Llewellyn. Kommt sofort zurück. Wir müssen uns zurückziehen. Oder mit unseren Ringos geschieht das, was mit der TAMERLAN passierte.«
    Zwanzig Minuten später schwebten sie mit Hilfe ihrer Rückstoßpistolen dem Ringo entgegen, in dem Asen-Ger schon ungeduldig auf sie wartete. Kaum waren sie an Bord, als das Kleinraumschiff Fahrt aufnahm und sich von dem Treiberfrachter löste. Llewellyn und Mandorla streiften die Raumanzüge so schnell wie möglich ab, kehrten in die Zentrale zurück und ließen sich in ihre Sessel fallen. Auf den Schirmen der energetischen Ortung flackerten zwei Punkte – die beiden anderen Ringos, die nun ebenfalls mit Höchstgeschwindigkeit Kurs auf Sarym gesetzt hatten. Asen-Ger zeigte auf die Anzeige der Fernerfassung.
    »Da sind sie.« Es war ein ganzer Pulk, vier, vielleicht auch fünf Dutzend der Sporen. »Und noch etwas: Spürst du diese Veränderungen auch, Llewellyn?«
    Der Riemenmann horchte in den psionischen Äther hinein. Noch immer war dort das telepathische Geraune, das er schon vor einer knappen Stunde wahrgenommen und dem Pflanzengeflecht zugeschrieben hatte.
    Jetzt aber wußte er, was es wirklich war.
    »Das PSI-Netz«, sagte er langsam. »Es modifiziert sich. Die Auren zeigen eine veränderte psionische Aktivität.« Er wandte sich um.
    »Was hat die Flugbahnrückermittlung ergeben? Woher kommen die Sporen?«
    »Vom ersten Planeten des Norvo-Systems. Es besteht kein Zweifel.«
    »Die PSI-Aura?«
    Asen-Ger nickte. »Die Aura des ersten Planeten ist am stärksten verändert. Die des zweiten Planeten zeigt bereits ebensolche Tendenzen. Der Prozeß schreitet fort.«
    Llewellyn schwindelte, als er an die Konsequenzen dieser Ereignisse dachte. Und noch etwas anderes fiel ihm ein. Er lachte humorlos. »David ist in der PSI-Aura der maritimen Korallenstadt …«
    Und wenn der Veränderungsprozeß anhielt, dann würde er auch Sarym erreichen.
     
    *
     
    »Ich muß es versuchen«, erklärte David terGorden dumpf. »Ich muß einfach.« Seit seiner Rückkehr nach Sarym war dies der dritte Besuch in der PSI-Aura, der ihm bisher nicht mehr Erkenntnis brachte als die vorherigen.
    Er sah auf. Das junge Mädchen vor ihm schien ihn belustigt zu mustern. Doch ihre Miene war unbewegt. Der Blick aus ihren silbrig glänzenden Augen war rätselhaft und nicht zu deuten.
    »Das Buch Myriam …«, begann Aura Damona Mar, doch sie wurde sofort von David unterbrochen.
    »Hat mir mehr Rätsel aufgegeben, als es löste.« Er sah an dem Stamm des gewaltigen Baumes empor, dessen Zweige und Äste sich einem rötlichen Himmel entgegenstreckten. Alles nur Illusion? dachte er. Die Große Mutter, symbolisches Zentrum der PSI-Aura der maritimen Korallenstadt. Symbolisches Zentrum oder mehr?
    »Ich weiß noch immer nicht genau, worin mein Erbe der Macht besteht. Nur, daß dieses rätselhafte
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