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Die Terranauten 075 - Raumschiffjagd

Die Terranauten 075 - Raumschiffjagd

Titel: Die Terranauten 075 - Raumschiffjagd
Autoren: Henry Roland
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Satansweib, die Kleine! Das muß ich wirklich sagen. Die Sache hat geklappt. Sie hat rund dreißig schwerbewaffnete Graue dabei. Aha! Man ist praktisch nur ein paar Sekunden, nachdem wir von dort abgehauen sind, zur Kommandozentrale gelangt, und weil wir ja unsere Ringos gesprengt haben, konnte man leicht die Schlußfolgerung ziehen, daß wir jetzt unterwegs zu den Hangars sind, und da hat man eine Abkürzung genommen, und zwar durch Abseilen in einem Müllschacht. Junge, diese Person müßten wir auf unserer Seite haben …!«
    »Haben wir aber nicht«, unterbrach Llewellyn. »Vielmehr sind wir’s, denen sie gegenwärtig Ärger bereitet. Aber da wir sie rechtzeitig bemerkt haben, können wir eine neue Schießerei vermeiden.« Llewellyn sah in Dime Mows wankelmütiger, widersprüchlicher Haltung gegenüber den Grauen Garden einen Anlaß zur Sorge um die psychische Stabilität des Kampfgruppenleiters. Einmal brachte er den Grauen nichts als haßerfüllte Geringschätzung entgegen, dann fing er unversehens von ihren kämpferischen Qualitäten zu schwärmen an. Es kam dem Riemenmann fast so vor, als begänne Dime Mow, eine ganz unterranautische Begeisterung für soldatische Tugenden zu, entwickeln.
    Doch für diese Dinge war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Sie mußten sich einen Weg zu den Hangars bahnen. Llewellyn lokalisierte die Egosphären der versteckten Grauen. Ein sekundenschneller PSI-Schub mit Betäubungswirkung bereinigte die Situation. Llewellyn winkte die Kampfgruppe vorwärts.
    Unbehelligt passierten sie die Korridore. Die besinnungslosen Grauen lagen in zwei Seitengängen kreuz und quer übereinander. Llewellyn war froh, das letzte Hindernis so mühelos überwunden zu haben.
    Aber als die Terranauten einen der Hangars betraten, erlebten sie eine herbe Enttäuschung. Der Hangar war leer. Dime Mow fluchte und schickte Leute in die benachbarten Hangars. Unterdessen starb einer der schwerverletzten Treiber. Der Kampfgruppenleiter murmelte noch mehr erbitterte Verwünschungen.
    »Was meinst du, Dime Mow, ist er jetzt bloß tot oder ein Held?« wandte sich Llewellyn spöttisch an ihn. Dime Mow verhüllte den Leichnam wortlos und widmete dem Riemenmann nur einen bösen Blick. »Nimmst du jetzt von ihm Abschied, bloß um ihn morgen schon zu vergessen, oder werden wir eines Tages die Mittel haben, um unseren Gefallenen Denkmäler zu setzen?«
    »Warum nicht?« knurrte Dime Mow.
    »Heilige Galaxis, Dime Mow, komm zur Vernunft! Besinn dich auf deinen Verstand. Ich wünsche keine derartigen Denkmäler. Sie würden mich, so lange ich lebe, daran erinnern, daß wir diese Menschen mit unseren Befehlen in Situationen gebracht haben, in denen es allzu leicht war, den Tod zu finden. Ich wollte, du würdest ebenso denken und empfinden. Hast du kein Gewissen? Wenn unsere Toten dir Trauer einflößen, warum vergießt du dann keine Tränen? Bist du ein zu stolzer Krieger, Dime Mow?«
    Zunächst gab der Kampfgruppenleiter keine Antwort. Er starrte mit düsterer Miene vor sich hin, die Brauen zusammengezogen, so daß sie aussahen wie eine lange, haarige Raupe. Schließlich schüttelte er mürrisch den Kopf. »Denn sollen sie also vergessen werden?«
    »Nein.« Llewellyn seufzte schwer auf. »Ich spreche aus Selbstsucht. Aber ich habe eine geheime Hoffnung …« Einen Moment lang schwieg er, als sei er mit sich darüber im Widerstreit, ob er sie aussprechen solle. »Ich hege die Hoffnung, Dime Mow, daß ihnen in der Zukunft unsere Werke ein Denkmal setzen, das größer und schöner ist als Monumente.«
    Versonnen nickte Dime Mow. »Kann sein, du hast recht.«
    »Ich fürchte, um das zu entscheiden, ist es noch zu früh. Viel zu früh.«
    Die losgeschickten Kampfgruppenmitglieder kehrten aus den Nachbarhangars zurück. Ein Treiber erstattete einen zusammengefaßten Bericht. »Kein einziger Ringo befindet sich in der Station, Chef. Vermutlich sind sie alle an den Schleppern angedockt worden. Wenn wir einen haben wollen, müssen wir ihn uns wohl oder übel von draußen holen, aus dem Krater, wo sie inzwischen gelandet sind.«
    »Und wo’s von Grauen wimmelt, was?« meinte Dime Mow in barschem Zynismus. »Außerdem haben wir die Raumanzüge zurückgelassen. Sie waren ja ohnehin zum Großteil beschädigt.«
    »Was ist mit dem Ringo droben auf dem Kuppeldach?« mischte sich Llewellyn ein. »Können wir den kapern?«
    »Nein, nein …!« Der Kampfgruppenleiter winkte ungeduldig ab. »Er ist wieder gestartet, sobald die Queen mit
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