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Die Terranauten 066 - Im Licht der Mördersonne

Die Terranauten 066 - Im Licht der Mördersonne

Titel: Die Terranauten 066 - Im Licht der Mördersonne
Autoren: Robert Quint
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gestellt.
    Doch die Queen befand sich jetzt wahrscheinlich auf irgendeiner wichtigen Basis im Innensektor des Reiches. Keine Gefahr also für ihn und Kirkattu und Sholar.
    »Ich habe Befehl gegeben«, erklärte Sholar mit einem ironischen Lächeln, »die Magazine der verlassenen Garden-Basis zu leeren. Meine Männer von der Sicherungsgruppe Lancia werden die planetaren Abwehrstellungen übernehmen. Sollten es die Renegaten wagen, im Calina-System zu erscheinen … Nun, wir werden sie gnadenlos abschießen.«
    Phibas starrte seinen Sicherheitsmanag sprachlos an.
    Er ist jetzt vollkommen verrückt geworden! durchfuhr es ihn. Dieser Bastard hat den Rest seines armseligen Verstandes verloren. Was glaubt er eigentlich? Daß er ein Schlachtschiff der Grauen mit den paar lächerlichen Lasergeschützen und Boden-Raum-Raketen abschießen kann, die uns auf Lancia zur Verfügung stehen? Ehe er überhaupt weiß, was geschieht, reitet er schon auf einem Atompilz in den Himmel … Bei allen Sternen, was für ein verdammter Narr!
    »Ohne meine ausdrückliche Erlaubnis«, fauchte Phibas, »werden die planetaren Abwehrstellungen nicht eingesetzt. Verstanden, Maxwell?«
    Sholar verschränkte die Arme. In den grauen Augen blitzte es auf. »Tut mir leid, Tosten«, erwiderte er ruhig, »aber die Lage erfordert das absolute Primat sicherheitstechnischer Entscheidungen. In dieser Hinsicht kann ich keine Befehle mehr von Ihnen entgegennehmen.«
    Kirkattu und Phibas wechselten einen raschen Blick.
    »Sie werden jetzt mein Büro verlassen und Ihre Räume aufsuchen«, wies Phibas seinen Sicherheitsmanag eisig an. »Zu gegebener Zeit erfolgt eine disziplinarische Ahndung Ihrer Befehlsverweigerung. Die Sicherungsgruppe wird von jetzt an von mir persönlich kommandiert.«
    Sholars Gesichtsausdruck veränderte sich nicht. »Ich wußte, daß Sie so reagieren würden, Tosten. Nicht nun auf der Erde, auch hier auf Lancia gibt es offenbar Verräter.« Plötzlich begann er zu brüllen. »Ein wahrer Sumpf tut sich da auf! Ein Augiasstall, der ausgemistet werden muß! Sie stehen unter Arrest. Sie auch, Kirkattu.«
    Krachend sprang die Tür auf.
    Überrascht sah Phibas seinen Sekretär hereinstürmen, gefolgt von einem halben Dutzend bewaffneter Männer und Frauen, die schwarze Kombinationen und massive Helme trugen, deren getönte Visiere die Gesichter verbargen.
    Der Generalmanag schluckte, als sich die entsicherten Laser auf seinen voluminösen Bauch richteten. Die Fokussierkristalle der Garden-Karabiner glühten in einem dunklen Rot.
    Sicherheitsmanag Sholar lächelte und entblößte dabei makellose Zähne. »Manag Phibas, Manag Kirkattu, Sie beide werden unter dem dringenden Verdacht konspirativer Umtriebe gegen den rechtmäßigen Lordoberst und Konzilsvorsitzenden Max von Valdec verhaftet. Führt Sie ab!«
    Ein Wahnsinniger! Phibas preßte die Lippen aufeinander. Kein Wunder, daß Valdec diesen Verrückten loswerden wollte und ihn nach Lancia geschickt hatte, 467 Lichtjahre von der Erde entfernt in der 17. Stellaren Provinz.
    »Sie begehen einen Fehler, Maxwell«, sagte er beschwörend. »Natürlich stehen wir auf Valdecs Seite, so hören Sie doch. Ich …«
    Phibas verstummte.
    Bei allen Sternen! dachte Phibas. Was ist das?
    Das Holobild des Gebirgsbaches war verschwunden. Ebenso die Schaltwand. Die Protopmauer wirkte halb transparent und wurde immer durchsichtiger, bis man deutlich die dahinterliegenden Räume sehen konnte, wo die Arbiter geschäftig an ihren Terminals arbeiteten und die komplizierte Maschinerie des KLK in Gang hielten.
    Phibas senkte den Kopf. Sein Gesicht wurde bleich, als er feststellte, daß auch der Boden transparent geworden war und die vertraute Hektik des unter ihm liegenden Großraumbüros enthüllte. Der Manag blickte in verzerrte Grimassen und Augen, die schreckgeweitet waren.
    »Bei allen Sternen!« entfuhr es Kirkattu. »Das ist doch unmöglich!«
    Die unheimliche Veränderung schritt voran. Weitere Wand-, Decken- und Bodensegmente des weitläufigen Protopgebäudes lösten sich scheinbar auf. Das helle, heiße Licht der Sonne Calina überflutete das Innere der Konzernzentrale, die sonst nur vom sanften Glanz der Kunstleuchten erfüllt wurde.
    Aber obwohl von dem Teppich und dem Protopmaterial des Bodens nichts mehr zu sehen war, stürzte Phibas nicht hinunter in die dreihundert Meter weite Tiefe, wo undeutlich das Labyrinth der Kellerräume zu erkennen war.
    »Schauen Sie, Tosten«, flüsterte der
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