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Die Terranauten 066 - Im Licht der Mördersonne

Die Terranauten 066 - Im Licht der Mördersonne

Titel: Die Terranauten 066 - Im Licht der Mördersonne
Autoren: Robert Quint
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Schwellenfeld Ihres Kaiserkraftgenerators eine nicht unerhebliche Menge psionischer Energie eingeschlossen wurde. Sie verhindert die Fortsetzung des Kontratransits.«
    »Scanner Cloud«, sagte Valdec undeutlich. »Sie gehören zu den Terranauten.«
    »Ich gehöre nur mir.« Der Psyter lächelte ironisch. »Doch ich befürchte, Sie werden das nicht verstehen.«
    Valdec richtete sich mühsam auf.
    Ich zittere, stellte er fest. Und mir ist übel.
    »Ich werde Ihnen helfen«, fuhr Cloud mit ausdruckslosem Gesicht fort. »Ich werde …«
    Valdec lachte. Es klang kratzig und schief. »Kein Terranaut würde mir helfen. Sie sind eine Halluzination. Ein Trugbild.«
    Der Psyter ging nicht darauf ein. »Ich werde dafür sorgen, daß Sie an einen anderen Bereich des Raumes versetzt werden. Sie blockieren den Knotenpunkt. Ein weiteres Verbleiben an diesem Ort könnte das gesamte Straßensystem unbrauchbar machen. Sie sehen, ich helfe Ihnen allein aus Eigennutz.«
    »Ein wahrer Samariter«, Spottete Valdec. Das Sprechen bereitete ihm Mühe. Wie Eis kristallisierte sich Schwäche in seinen Gliedern.
    »Sie werden sterben, wenn ich Ihnen nicht helfe«, bemerkte Cloud. »Und das Straßensystem ist zu wertvoll, um eine Blockade zu riskieren. Betrachten Sie meine Hilfe allein unter diesem Gesichtspunkt. Es entsteht Ihnen keine Verpflichtung.«
    »Danke«, nickte Valdec ironisch.
    Er betrachtete den Mann mit dem grünen Blätterkleid. »Was ist das?« erkundigte er sich heiser. »Was ist mit Ihnen geschehen?«
    »Nichts.« Der Psyter strich mit den Fingerspitzen über das Grün seiner Kinnpartie. »Nichts, das Menschen wie Sie verstehen könnten.«
    Valdec stand nun schwankend auf den Beinen. Das Blut rauschte in seinen Ohren, und das Bedürfnis, sich wieder hinzulegen und zu schlafen, wurde nahezu übermächtig.
    »Ich glaube«, sagte er matt, »Sie belügen mich – falls Sie überhaupt existent sind. Wenn ich nur klar denken könnte …«
    »Sie tun mir leid«, murmelte der Psyter. »Ich habe in Sie hineingehorcht. Innerlich sind Sie bereits versteinert, Valdec. Sie sind krank an Gefühl und Verstand, und wäre die Gefahr für das Straßensystem nicht so groß …«
    Clouds Stimme wurde leiser und leiser, bis sie schließlich ganz verstummte. Die grüne, massige Gestalt schien sich immer mehr aufzulösen, und dann war die Stelle leer, und Valdec war wieder allein mit sich und dem menschlichen Berg am Horizont, dessen Atem dumpf und stetig grollte.
    Eine Halluzination, dachte Max von Valdec erneut. Eine verdammte Wahnvorstellung.
    Knistern ertönte dann. Wie von Glas, das von einer Presse langsam zermalmt wird. Schmerz gesellte sich zu dem alles fassenden Knirschen und Knistern, und Valdec spürte, daß er schrie, ohne jedoch seine Stimme zu hören.
    Endlich erlöste ihn Bewußtlosigkeit, und als er wieder erwachte, nach Äonen, wie es ihm schien, da umgab ihn die stählerne Kühle der Zentrale. Auf den Monitoren des Trichterschiffes glitzerten Sterne wie winzige Laternen in einer finsteren Winternacht.
    Gerettet! durchfuhr es Valdec. Das Schiff hat den Kontratransitpunkt erreicht!
    Erleichtert seufzte er, lehnte sich zurück in dem Servosessel, von dem aus man die Kontrollwand bequem überblicken konnte, und drehte den Kopf.
    Er blickte direkt in Frosts bleiches, ungläubiges Gesicht.
    Schock, diagnostizierte der Lordoberst.
    »Der grüne Mann«, krächzte Frost. »Er hat mit mir gesprochen. Sein Name war Scanner Cloud …«
    Valdecs Augen weiteten sich. Also, dachte er mit einem leisen Frösteln, war dies doch keine Halluzination gewesen! Und das bedeutete, daß dieser Cloud eine Möglichkeit gefunden hatte, ohne Raumschiff den Weltraum II zu bereisen.
    Das Straßensystem …
    Damit konnten nur die Weltraumstraßen gemeint sein, deren sich bis zur Abschottung Shondykes die Garden bedient hatten. Welche Macht befand sich dann in den Händen des Psyters?
    Ehe Valdec auf Frosts Bemerkung etwas erwidern konnte, gellte der Alarm durch das Trichterschiff.
    Ungläubig betrachtete der Lordoberst die Monitoren der Direktbeobachtung und das fantastische Bild, das sich auf ihnen abzeichnete.
    Der Weltraum selbst schien mit einemmal in Flammen zu stehen.
     
    *
     
    Generalmanag Tosten Phibas überflog mit gerunzelter Stirn den mehrseitigen Situationsbericht, der vor wenigen Minuten von dem Telefax ausgedruckt worden war. Seine Miene verdüsterte sich.
    »Wir werden die Produktion um weitere zwanzig Prozent drosseln müssen«, erklärte Phibas
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