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Die Terranauten 065 - Die Lebensbringer

Die Terranauten 065 - Die Lebensbringer

Titel: Die Terranauten 065 - Die Lebensbringer
Autoren: Erno Fischer
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und fühlen. Und deshalb zählte auch nur das Ich und sonst nichts.
    Sie spürten Einsamkeit, grenzenlose Einsamkeit, verbunden mit der kreatürlichen Angst vor dem, was man nicht begreifen konnte. Und den Willen, etwas Neues zu schaffen – etwas, das Leben schützte und erhielt.
    Deshalb drängten sie zusammen. Symbolisch fand es statt, weil es ja keine Entfernung gab und somit auch kein »nah« und kein »weit weg«.
    Ihre Gedanken funktionierten und begriffen sich gegenseitig. Sie ließen diese Gedanken mehr und mehr im Gleichtakt fließen. So, wie sie es gewöhnt waren, wenn sie eine Superloge bildeten.
    Quendolain war diesmal allerdings keine Mater, keine Logenmeisterin. Sie war ein Mosaik in einem Gedankengebilde und mehr nicht. Weil nur das zählte.
    Alle Mosaiksteinchen bildeten ein Ganzes, ein Bild, eine Einheit, die untrennbar verschmolzen war.
    Und jetzt gab es keine Einsamkeit mehr.
    Jetzt existierte doch so etwas wie ein vager Zeitbegriff: vor dem Ende der Einsamkeit und nach dem Ende der Einsamkeit …
     
    *
     
    Die zweite Phase:
    Wir sind ich, und ich sind wir. Das ist so paradox wie dieser Zustand, in dem alles eins ist, ohne Bewegung und ohne Veränderung und deshalb ohne Zeit und ohne Leben und ohne Bedeutung, also nichtexistent.
    Außer dem Ich und seinen Gedanken.
    Denn diese Gedanken bewegen sich, durcheilen das Nichts in seiner grenzenlosen und zeitlosen Einheit.
    Und wo die Gedanken auftrafen, setzten sie die Dinge in Bewegung.
    Es waren keine Dinge, sondern Zustände unterschiedlicher Art, und nicht nur wie zuvor ein einziges Unding.
    Weil es die Gedanken bewirken wollten, bewirkten sie es.
    Das war kein PSI, sondern das war Leben in einem toten Raum, dargestellt von dem mächtigen Ich.
    Es war mächtig, weil es einzig war, und weil es einzig war, gab es nichts, was sich ihm entgegenstellen konnte.
    Das Ich begriff: Ich bin nicht wir, und wir sind nicht ich, denn jetzt sind wir eine Einheit. Der Raum ist wir, und wir sind der Raum: Dieser Raum ist kein Zustand mehr, sondern ICH BIN DAS PARADOXON!
    Ich war zunächst das einzige, was existierte, weil sich alle Umstände in einem Zustand der Gesetzeslosigkeit und Bedeutungslosigkeit gleich sind und jegliche Veränderung unterbinden.
    Veränderung bedeutet jetzt Zeitfluß, und die Zeit war und ist der bestimmte Faktor: für Existenz, für Raum.
    Am Anfang des Universums war ebenfalls das Nichts. Bis sich Unterschiedlichkeit entwickelte. Wie das geschehen konnte? DAS RÄTSEL DER NATUR, DAS DIE INTELLIGENTEN WESEN ZU RELIGIÖSEM VERHALTEN ZWINGT!
    Aber auch das ist keine Antwort.
    Es gibt keine Antwort! Wenigstens keine akzeptable. Es sei denn, man würde sagen: Das Nichts kann nicht perfekt gewesen sein, sonst hätte nichts daraus entstehen können.
    Oder: Etwas hat es bewirkt!
    Und das wirft wieder die gleiche Frage auf wie vorher: WAS HAT ES BEWIRKT?
    Das ewige Rätsel. Es ist, wie es ist, und es kam wie es kam. Unterschiedlichkeit der Umstände schafft Spannung, und Spannung drängt zum Ausgleich. Das eine wirkt auf das andere. Eine Gesetzesmäßigkeit entsteht: die Naturgesetze, die niemand vorschrieb, sondern die aus sich selbst entstanden!
    Zeit ist Bewegung, und wo Bewegung herrscht, gibt es auch Raum. Die Unterschiedlichkeiten äußern sich in unterschiedlichen Zuständen: Materie von verschiedener Konsistenz, auch als Energie und energetischen Vorgängen.
    Das Universum entstand aus dem Nichts aufgrund einmal erzeugter Unterschiedlichkeit. Irgendwann wird alles ausgeglichen sein, sich sämtliche Materie in Energie umgewandelt haben und sich gleichmäßig in der. Unendlichkeit verteilen. Gleichmäßig bedeutet: ohne Unterschiede. Nichts hat mehr Bedeutung, und nichts verändert sich mehr. Wo dieser Zustand herrscht, gibt es keine Vergangenheit, keine Gegenwart, keine Zukunft, ja, überhaupt keine Zeit und damit auch keinen Raum.
    Das Nichts ist erneut entstanden.
    Die neue Wesenheit dachte so wie im Paradoxon. Nur die Gedanken und das Ich zählten. Dieses Ich hat das Nichts erfüllt – ohne Widerstand. Denn woher hätte er denn kommen können? Das Nichts entstand, weil sich sämtliche energetischen Prozesse zwischen dem Weltraumloch und Oxyd neutralisierten.
    Nur ich wurde nicht neutralisiert!
    Und ich schaffe neue Unterschiedlichkeit und belebe damit das Nichts zum neuen Anfang.
    Es wird wieder Zeit geben und wieder Raum geben. Das Paradoxon wird zu existieren aufhören, desgleichen das Nichts.
    Ja, ein neuer Anfang wird gemacht.
    Wie
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