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Die Terranauten 065 - Die Lebensbringer

Die Terranauten 065 - Die Lebensbringer

Titel: Die Terranauten 065 - Die Lebensbringer
Autoren: Erno Fischer
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Planeten angepaßt.
    Coul war noch immer Regierungssitz. Niemand hatte der Welt je diesen Rang streitig gemacht. Das lag in der besonderen politischen Struktur begründet: Die Regierung war ein echter Diener des großen Staates. Für Menschen undenkbar war nicht nur die Lebensweise der Carmas, sondern vor allem ihr Prinzip der absoluten Ehrlichkeit – selbst in der Berichterstattung!
    Es gab keine Wahlen und auch keine entsprechende Parteipropaganda, und dennoch gab es keine Diktatur.
    Ein Volk, das in Frieden mit sich und allen anderen Völkern der Galaxis lebte und sich bisher wenig um die Diskussion betreffend das Schicksal der Menschheit kümmerte.
    Doch dies hatte sich alles radikal geändert, seit der entartete Planetoid Oxyd auf das Drei-Sonnen-System zuraste. Oxyd verschlang alle Materie, die in seine Nähe kam. Er würde das System und das Volk der Carmas vernichten.
    Es waren bereits Raumschiffe ausgeschickt worden, um die Völker der Galaxis in Kenntnis zu setzen und um Hilfe zu bitten.
    Niemand zweifelte daran, daß jene verantwortungslose Rasse aus einem unbedeutenden Spiralarm der Milchstraße, die sich Menschheit nannte, direkt für das Erscheinen der grauenvollen Energiesphäre im System der Carmas verantwortlich war.
    Oxyd war ein flammendes Fanal seit etlichen Monaten. Eine Gefahr nicht nur für das Drei-Sonnen-System; sondern auch für die gesamte kosmische Ordnung. Und ein Symbol für die Gefahr, die der ganzen Milchstraße durch die Experimente mit der Kaiserkraft drohte.
    Denn ein Kaiserkraft-Experiment hatte Oxyd geschaffen, und es gab Theorien, die besagten, daß Oxyd in letzter Konsequenz das gesamte Universum auslöschen würde.
    Natürlich war es nicht die Absicht der Menschheit gewesen, eine solche Katastrophe heraufzubeschwören. Nur wenige Menschen hatten die Oxyd-Katastrophe in ihrem bodenlosen Leichtsinn und wissenschaftlichen Übereifer verursacht, abgesegnet vom skrupellosen Valdec. Doch dafür mußte jetzt das Volk der Carmas bezahlen und in anschließender Konsequenz die Menschheit.
    Denn die Vernichtung eines solchen Volkes konnte nicht ohne Sühne bleiben!
     
    *
     
    Der Carma griff ohne jegliche Vorwarnung an – aus dem Liegen heraus.
    Die Veränderten von Oxyd befanden sich noch immer an Bord des skurrilen Carma-Raumschiffs, das in die Sphäre von Oxyd geraten war. Sie hatten begriffen, daß es sich um eine Art Forschungsraumschiff handelte. Die Carmas hatten untersuchen wollen, womit sie es bei der todbringenden Energiesphäre von Oxyd genau zu tun hatten.
    Ein verzweifelter Versuch, noch einen Ausweg aus der Katastrophe zu finden.
    Und der Carma war überzeugt davon, in den Veränderten die Verursacher und sogar Steuerer dieser Katastrophe zu sehen.
    Ein Irrtum, den er nicht einsehen konnte, weil alle Indizien dafür sprachen, daß er im Recht war.
    Alle Beteuerungen der Veränderten nutzten nichts.
    Der Carma war der einzige, der das Bewußtsein wiedererlangt hatte. Seine Gefährten vertrugen die entartete Umwelt von Oxyd nicht, und ihr Geist hatte sich in den Wahnsinn geflüchtet.
    Der Angriff des Carmas war von Verzweiflung gekennzeichnet. Er steigerte sich in den Wahn, alles zum Guten wenden zu können, wenn er nur erst die verhaßten Menschen ausgeschaltet hatte.
    Keiner der Veränderten wehrte sich.
    Sie waren einfach zu überrascht.
    Daktar, Quendolains Gefährte und ein echter Terranaut, stand dem Carma am nächsten. Der brutal ausgeführte Schlag traf ihn voll gegen die Brust und hob ihn vom Boden hoch.
    Der Carma hatte eine ungeheure Kraft.
    Ein anderer Mensch hätte diesen Schlag niemals überlebt. Aber Daktar war ein Mann mit der Figur eines Modellathleten und der Reaktionsschnelligkeit und Gewandtheit einer irdischen Raubkatze.
    Im entscheidenden Moment hatte er sich zusammengekrümmt und seine Muskeln angespannt.
    So war der Treffer zwar schmerzhaft, verletzte ihn jedoch nicht.
    Daktar fiel schwer zu Boden. Sofort sprang er wieder auf.
    Der Carma kümmerte sich nicht mehr um ihn. Seine lederartige Haut, übersät von borstigen Warzengebilden, die an die Rinde einer knorrigen Eiche erinnerten, knarrte gespenstisch, als er sich dem nächsten zuwandte.
    Daktar machte eine erstaunliche Feststellung: Die überaus stabile Haut des Carmas unterstützte jede Bewegung. Sie reagierte wie ein eigener Muskel.
    Sonst hätte sich der Carma wohl überhaupt nicht bewegen können.
    Der Angreifer war wie die anderen Mitglieder seiner Rasse nur etwa einen Meter groß. Seine
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