Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 065 - Die Lebensbringer

Die Terranauten 065 - Die Lebensbringer

Titel: Die Terranauten 065 - Die Lebensbringer
Autoren: Erno Fischer
Vom Netzwerk:
Kopffühler hatte er im Moment eingerollt, um sie nicht zu gefährden. Das dritte Auge, direkt an der Stirn, wirkte wie tot. Daktar wußte inzwischen, daß es nur zur Verständigung zwischen den Carmas benutzt wurde. Jetzt schloß es sich so perfekt, daß man überhaupt nicht mehr erkennen konnte, wo es sich normalerweise befand.
    Der Carma mußte Daktar für tot halten. Er sah die empfindliche Menschenhaut und nahm an, daß die Menschen sehr anfällig waren. Das war der Hauptgrund, weshalb er sich nicht weiter mit Daktar beschäftigte.
    Er wandte sich Quendolain, der Führerin der Veränderten, zu.
    Alle vierzig Veränderten befanden sich in der weiträumigen Zentrale des Carma-Raumers. Daktar war zur Rolle des Beobachters verdammt. Durch den Schlag des Carmas befand er sich zu weit abseits.
    Alles spielte sich in Sekundenbruchteilen ab. Der Carma war anscheinend als Kämpfer ausgebildet. Erstaunlich, wenn man bedachte, wie friedlich die Carmas sonst waren. Ihre kämpferischen Individuen waren anscheinend gezielt zum Schutz der Rasse eingesetzt, denn Kriege gab es auf den Welten des Drei-Sonnen-Systems nicht.
    Gegen vierzig Veränderte hatte der Carma keine Chance. Das wußte er nur noch nicht.
    Nachdem Daktar getroffen worden war, hatte der Carma gewissermaßen den Haß von Quendolain auf sich gezogen. Quendolain, die ehemalige Queen der Grauen Garden, die ohne Waffe jederzeit mit mindestens zehn ausgewachsenen Kämpfern fertig wurde, bewies, daß sie nichts verlernt hatte.
    Sie stieß einen gellenden Schrei aus.
    Der Carma reagierte darauf in keiner Weise, denn er war sowohl stumm als auch taub.
    Seine vier Arme zuckten vor und wollten Quendolain packen. Ein Arm endete in fünf überaus beweglichen Greiftentakeln, einer in einer hornigen Klaue, die scherenartig zuschnappte, der dritte in einem Gebilde, das an einen Fausthandschuh erinnern ließ, und der vierte schließlich in einem beweglichen Dorn, der sich während des Vorschnellens versteifte. Mühelos würde er Quendolain durchbohren.
    Doch dort, wo der Carma hingriff, war die ehemalige Queen längst nicht mehr.
    Ein zweiter Kampfschrei, den Quendolain aus purer Gewohnheit ausstieß. Sie verzichtete bewußt auf den Einsatz von telekinetischen PSI-Kräften gegen den Carma, weil sie befürchtete, daß er sich sonst wieder in den Wahnsinn zurückziehen würde, was jede Kommunikation unmöglich machte.
    Quendolains Arme und Beine wirbelten. Sie war jetzt eine lebendige Kampfmaschine – ähnlich wie der Carma, jedoch auch ohne Waffen wesentlich wirkungsvoller.
    Quendolains Vorteil war die Tatsache, daß sie inzwischen sehr genau die empfindlichen Stellen des Wesens kannte. Schließlich hatten sie alles getan, um den Carma vor der Bewußtlosigkeit und vor dem Wahnsinn zu retten.
    Der Carma wurde von den kraftvollen Schlägen Quendolains vorwärts getrieben und krachte gegen die Wand. Dabei brach einer der fühlerähnlichen Schalthebel ab.
    Noch während er zu Boden fiel, wuchs aus dem Stummel ein neuer nach.
    Als wäre das Schiff selber ein lebendiges Wesen!
    Quendolain kümmerte sich nicht darum. Ihr Adrenalinspiegel hatte sagenhafte Werte, und ihre Reaktionsschnelligkeit war so ausgeprägt, daß man ihre Bewegungen praktisch mit den bloßen Augen gar nicht richtig verfolgen konnte.
    Der Carma duckte sich ab und stieß abermals mit dem Dorn vor. Er wollte töten, nicht weil es zu seiner Grundmentalität gehörte, sondern weil er in den Veränderten eine grausame Gefahr für sich und sein Volk sah.
    Quendolain lenkte den Schlag mühelos ab. Ihre beiden Fäuste donnerten genau gegen die Stelle zwischen den beiden Augen.
    Ein dumpfes Geräusch. Die Bewegungen des Carmas wurden unkontrolliert.
    Quendolain sprang zurück.
    »Schnell, die Loge!« schrie sie den anderen zu.
    Sie reichten sich alle die Hände.
    Der Carma erholte sich erstaunlich schnell. Aber Quendolain wollte ihm nicht wieder weh tun. Es gab eine bessere Methode, seine Angriffslust zu stoppen.
    Die Veränderten schlossen sich blitzschnell zur Superloge zusammen.
    In diesem Zustand, auf einer besonderen geistigen Ebene, während ihre Geister eine Einheit bildeten, mit Quendolain als Führerin, war es ein leichtes, das Problem zu lösen.
    Der Carma hatte Schmerzen. Sie erkannten es deutlich. Sein Verstand war durch den Schlag wie vernebelt. Doch all sein Lebenswille konzentrierte sich nach wie vor auf ein einziges Ziel: Vernichtung der Menschen, die sein Volk ganz ohne Grund einfach ausrotten wollten!
    Da
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher