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Die Terranauten 065 - Die Lebensbringer

Die Terranauten 065 - Die Lebensbringer

Titel: Die Terranauten 065 - Die Lebensbringer
Autoren: Erno Fischer
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daß auch die Erdbeben abgeebbt waren. Es gab nur noch im Vergleich zu dem Erlebten unbedeutende Stöße.
    Auf dem ganzen Planeten existierte kein heiles Gebäude mehr. Der Präsident und alle seine Bürger blieben im Freien und starrten zum Himmel.
    Sie wußten, daß sie erst das Vorspiel erlebt hatten. Alles würde noch viel schlimmer kommen.
    Coul hatte tatsächlich seine Bahn um seine Sonne verändert. Sobald er in die Nähe eines anderen Himmelskörpers kam, gab es die nächste Welle der Zerstörung.
    Kerym Sahs wagte gar nicht, daran zu denken, wie viele Carmas bereits ihr Leben gelassen hatten. Der Haß auf die Menschen, denen man alle Schuld zuschieben mußte, kannte keine Grenzen mehr.
    Obwohl die gegenwärtigen Zerstörungen eine Folge der Vernichtung von Cohrs waren.
    Doch dies war nur geschehen, um Oxyd abzuwenden.
    Selbst wenn es gelingen sollte, nutzt es uns überhaupt nichts! erkannte Kerym Sahs bestürzt. Wir haben einen unverzeihlichen Fehler begangen. Dieser Fehler war in der Verzweiflung und in der Todesangst geboren geworden.
    Die Minderheit, die gegen das Experiment war, behielt letztlich recht. Ich habe furchtbar gefrevelt und kann nur wünschen, daß ich bald mein Leben lasse, weil ich sonst mit der furchtbarsten Schande herumlaufen muß, die jemals einem Carma-Präsidenten widerfahren ist: gegen den Willen eines Teiles der Bevölkerung gehandelt zu haben! Dieser Teil zählt immerhin etwa vier Milliarden Köpfe. Daß die anderen dafür gewesen waren, hebt das in keiner Weise auf.
    Er, Kerym Sahs, hatte gefehlt. Statt das Beste für sein Volk zu tun, hatte er es vorzeitig in den Abgrund gestürzt.
    Oxyd würde nicht mehr viel Arbeit mit ihnen haben.
    Kerym Sahs fiel auf das Gesicht. Abermals krallten sich seine Klauen in den lockeren Grund.
    Da erscholl ein schrilles Pfeifen über den Fühlern der Carmas. Sie hörten es nicht, spürten jedoch den neuerlichen Sturm.
    Unwillkürlich krümmten sie sich zusammen, weil sie den zweiten Teil der Katastrophe erwarteten.
    Doch dann hoben sie die Blicke und erkannten die wirklichen Verursacher:
    Raumschiffe, Tausende von Raumschiffen! Sie suchten den Regierungssitz, den es jetzt nicht mehr gab.
    Es waren Schiffe von befreundeten Rassen in der Galaxis. Sie kamen, um den Carmas zu helfen.
    Ihr werdet es nicht schaffen, alle zu evakuieren, auch wenn es im Moment so aussehen sollte! dachte Kerym Sahs. Wir sind einfach zu viele, obwohl eine Menge bereits den Tod gefunden hat.
    Trotzdem setzte die Masse der Carmas sich in Bewegung, als die Schiffe zur Landung ansetzten.
    Die Carmas rannten über eine Ebene, wo vorher noch Gebäude gestanden hatten. Die Schiffe stellten sich in Position und warteten auf die Flüchtlinge.
    Nicht alle. Die meisten drehten ab, nachdem sie erkannt hatten, was hier geschehen war.
    Wie viele Schiffe waren es eigentlich insgesamt? Sicherlich hatten andere Schiffe sich den übrigen Planeten zugewandt.
    Kerym Sahs lief ebenfalls zu den Räumern, obwohl er es nicht wollte. Eine eher unterbewußte Reaktion.
    Wir schaffen es einfach nicht! dachte er wieder. Die Todessphäre wird schneller sein.
    Unwillkürlich wanderten seine Augen zu dem furchtbaren Energieball hinauf.
    Dort oben war er.
    Eigentlich müßte man selbst in dieser Entfernung sehen können, wenn das Dimensionstor sich öffnet, um dieses Monstrum zu verschlingen. Welche Kräfte werden dabei frei? Haben wir mit unserem Vorgehen nicht noch alles verschlimmert?
    Kerym Sahs blieb stehen, weil ihm ein schrecklicher Gedanke kam: Die Verbündeten hätten besser keine Raumschiffe geschickt, denn diese Raumschiffe würden es genausowenig schaffen, der Katastrophe zu entfliehen.
    Sie kam auch über Weltraum II hierher und deshalb fast ohne Zeitverlust.
    Die Schiffe würden genauso vernichtet werden wie die Carmas, die sie hatten retten wollen.
    Kerym Sahs sank zu Boden, als es geschah:
    Das Dimensionsloch öffnete sich wie berechnet.
    Nur hatten die Wissenschaftler zu berechnen vergessen, welche Auswirkungen es sonst noch haben konnte - außer der geplanten Vernichtung von Oxyd!
     
    *
     
    Die letzten Sekunden vor dem Übergang erlebte die Loge wie in Zeitlupe.
    Die Sekunden dehnten sich schier zu Ewigkeiten.
    Und plötzlich spürten sie die Todesangst. Ihre Einheit zerfiel. Zwanzig Supertreiber erwachten am Boden des Raumes, in dem man sie untergebracht hatte. Sie starrten zur Decke und taten ganz so, als müßten sie diese Sekunden besonders genießen, weil es möglicherweise ihre
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