Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 065 - Die Lebensbringer

Die Terranauten 065 - Die Lebensbringer

Titel: Die Terranauten 065 - Die Lebensbringer
Autoren: Erno Fischer
Vom Netzwerk:
harter Schlag, der die noch immer benommenen Carmas von den Beinen fegte. Irgendwo entstand kreischendes Inferno.
    Der Kapitän dachte sinngemäß: »Herrgott, das Heck bricht ab! Damit sind wir fast völlig manövrierunfähig.«
    Eine klare Feststellung, auf die Quendolain hätte erwidern können: »Auch mit voll funktionsfähigem Triebwerk hättet ihr jetzt die Flucht nicht mehr geschafft.«
    Sie spürte die Nähe der grauenvollen Leere. Die Loge »sah« mit ihren PSI-Kräften, was draußen vorging.
    Ein Planet löste sich in seine Bestandteile auf. Die dabei freiwerdende, gigantische Energie riß den Weltraum an dieser Stelle auf.
    Man mußte sich vorstellen, daß der gesamte Planet Cohrs zu einer einzigen Bombe wurde und daß diese Bombe durch das Zutun der Flotte nicht nur im Normaluniversum wirkte, sondern gleichzeitig auch in Weltraum II.
    Hier wurden vorübergehend Gewalten frei, die sich völlig jenseits des Carma-Begriffsvermögens befanden. Es war höchstens vergleichbar mit einem Kollaps eines gesamten Sternhaufens.
    Das Maul des Energiemolochs hatte sich weit geöffnet. Es war weit genug, um Oxyd zu verschlingen. Doch zuerst war das Carma-Raumschiff mit allen an Bord an der Reihe.
     
    *
     
    Oxyd hatte längst auf das Energiemaul reagiert, indem er lange Bahnen seiner Substanz hinüberschickte. Sie wurden verschlungen und erzeugten in der Schwärze Irrlichter.
    Quendolain und ihre Leute errichteten ein PSI-Feld, um das Schiff zu schützen. Das gelang auch, doch es blieb die Frage, ob dieser Schutz überhaupt noch einen Sinn hatte, wenn sie das Loch erreichten.
    Vor allem war es ihnen nicht möglich, dem Schiff einen anderen Kurs zu geben, damit es etwa an dem Weltraumloch vorbeiraste.
    Dieses Loch hatte eine fatale Ähnlichkeit mit dem Transmitterversuch im Solsystem. Nur war das Tor damals winzig und äußerst bescheiden gewesen gegenüber diesem hier.
    Aber auch Oxyd war seit damals gewaltig angewachsen.
    Als normaler Asteroid, als toter Gesteinsbrocken, hatte er das Tor passiert. Auf der anderen Seite war er als entartet wieder entlassen worden.
    Quendolain hatte eine wahnwitzige Idee: Kehrte sich jetzt die Sache um? Wurde jetzt aus Oxyd wieder das, was er früher einmal war?
    Nein, das war wirklich Irrsinn. Es hätte jeder Logik widersprochen. Nicht nur der menschlichen.
    Tatsache blieb, daß die Carmas hier ein Potential geschaffen hatten, dem Oxyd letztlich nicht widerstehen konnte.
    Er würde dieses Loch passieren müssen, doch auf der anderen Seite erwartete ihn nichts als die Vernichtung.
    Doch: Es gab gar keine andere Seite! Diese Schwärze bedeutete lediglich, daß das gesamte Energiepotential an diesem Punkt konzentriert und im gewissen Sinne auch neutralisiert wurde.
    Bis Oxyd damit zusammentraf.
    Es gab eine gewisse Ähnlichkeit in der Beschaffenheit, doch die Unterschiede würden sich entscheidend auswirken. Das Energiepotential würde Oxyd vernichten und würde sich dabei selber aufbrauchen.
    Oxyd würde durch die Schwärze in Weltraum II eindringen, aber dort nicht bleiben können, weil er gezwungen war, zurückzukehren in das Normaluniversum.
    Die Energie befand sich irgendwo zwischen den Räumen.
    Deshalb dieses Loch.
    Oxyd würde ebenfalls nach dort verschwinden.
    Und wenn sie sich gegenseitig ausgelöscht hatten, blieb überhaupt nichts mehr.
    Alles in den Logenmitgliedern bäumte sich dagegen auf. Es war profaner Selbsterhaltungstrieb, der ihre Gedanken diktierte: Sie wollten überleben und bildeten sich in diesem Augenblick ein, daß es absolut notwendig war, die Katastrophe aufzuhalten.
    Noch einmal bemühten sie sich, das Schiff zu stoppen und sogar zurückkehren zu lassen.
    Zu spät und völlig fruchtlos. Sie hatten die Schwärze erreicht und wurden davon verschlungen!
    Das Weltraumloch mußte seine Auswirkungen haben. Selbst tausend Lichtjahre entfernt mußte es galaktische Störungen hervorrufen.
    Eine Tatsache, die im Moment niemanden kümmerte.
    Denn es gab niemanden im Drei-Sonnen-System, der nicht um sein Leben kämpfte.
    Auch die Carma-Flotte wurde davon betroffen. Es nutzte ihnen nichts, daß sie die Rettungsraumer ihrer Verbündeten kontaktierten. Es blieb ihnen nur noch, sich gegenseitig zu trösten, was sie natürlich nicht taten.
    Der Funkverkehr brach zusammen. Die Schiffe wurden davongeweht wie welke Herbstblätter im Park. Da versagten selbst die stärksten Triebwerke.
    Die Flotte hatte gewaltige Kräfte wecken sollen, um Herr über Oxyd zu werden, doch die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher