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Die Terranauten 065 - Die Lebensbringer

Die Terranauten 065 - Die Lebensbringer

Titel: Die Terranauten 065 - Die Lebensbringer
Autoren: Erno Fischer
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ihm verschlungen werden. Danach würde Oxyd weiterrasen – auf die nächste Massenkonzentration zu. Der Beginn einer Kettenreaktion, in der Oxyd immer mächtiger wurde.
    Quendolain und die Loge hatten sogar die Horrorvorstellung, daß Oxyd irgendwann das gesamte Universum verschlingen würde, daß es dann Weltraum II und Weltraum I nicht mehr gab, sondern nur noch Oxyd und – die Veränderten, die als einzige Wesen sich ihm angepaßt hatten!
    Sie hatten sich dafür entschieden, alles zu tun, um das zu verhindern, auch wenn es noch so aussichtslos erschien.
    Die Kräfte, die Oxyd auf seinen Kollisionskurs zwangen, konnten von ihnen jedoch nicht beeinflußt werden. Eine Tatsache, mit der sie sich wohl oder übel abfinden mußten.
    Die Loge wandte sich einem anderen Besatzungsmitglied zu. Sie durften keine Zeit verlieren. Von dem aufgewachten Carma wußten sie, daß dem Drei-Sonnen-System keine große Überlebensfrist mehr blieb.
    Mit vereinten Kräften schirmten sie zunächst die PSI-Energien von Oxyd ab. Unter dieser Schutzglocke entstand eine neutrale Sphäre, als hätte das Raumschiff Oxyd verlassen. Auch andere Energien von Oxyd hatten keinen Zutritt mehr.
    Quendolain hatte Oxyd einmal »das wahnsinnige Universum« genannt. In der Tat, das war es auch – feindlich und todbringend für alle Kreaturen der anderen Welträume.
    Die Veränderten überlebten in diesem Wahnsinnsuniversum nur, weil ihre Anpassung rechtzeitig erfolgt war.
    Sie waren Gefangene von Oxyd, seit vielen Monaten irdischer Zeitrechnung, obwohl es ihnen nicht so lange vorkam, denn auf Oxyd herrschte ein unabhängiger und unvergleichbarer Zeitablauf. Hier gab es eigene Naturgesetze.
    Nacheinander wurden die Besatzungsmitglieder geweckt. Die Loge hatte inzwischen schon Übung darin. Trotzdem ging sie vorsichtig zu Werk.
    Als alle erwacht waren, lähmten sie ihre Körper, um einem Angriff vorzubeugen, denn sobald die Carmas ihr Retter erkannten, flammte in ihnen der Haß auf.
    Es war nicht anders als bei dem ersten Carma auch.
    In den Rettern sah man Todfeinde, die es zu vernichten galt, ehe sie es mit den Carmas taten.
    Die Loge durchforschte das Denken der Besatzungsmitglieder. Aufgrund ihrer Erfahrungen, die sie in der Zwischenzeit anhand des ersten Carmas bereits gesammelt hatten, gelang es ihnen recht mühelos, ihr Bild von dieser Rasse zu vervollständigen.
    Tatsächlich, die Daseinsphilosophie dieses Volkes stand im krassen Widerspruch zur Kampfbereitschaft der Besatzung. Das hatte auch seinen Grund: Hier handelte es sich um Soldaten, also eigentlich um geduldete Außenseiter!
    Quendolain erkannte gemeinsam mit der Loge die besondere Problematik. Solange die Flotte erhalten blieb, wurden in ihr Kräfte gebunden, die sich sonst schädlich ausgewirkt hätten.
    Ihre Erkenntnis: Die Kultivierung des Tötungsinstinkts in Form des Soldatentums ist ein praktizierter Gruppenwahnsinn, der ständig kontrolliert werden muß.
    Wieder war eine Entscheidung fällig. Quendolain und die Superloge der vierzig Veränderten hatten genügend Informationen gesammelt, um die Ausweglosigkeit der Situation zu erkennen. Es gab praktisch zwei Möglichkeiten für sie: Erstens, sie kapselten sich auf ihrer kleinen Insel im Herzen von Oxyd ab. Das Drei-Sonnen-System würde vernichtet werden. Daraufhin würden die Völker der Galaxis Rache an der Menschheit üben – im Namen des ausgelöschten Carma-Volkes. Außerdem würde Oxyd ungleich gestärkt seine Todesbahn weiterverfolgen.
    Zweite Möglichkeit: Sie stellten sich den Problemen, auch wenn sie völlig aussichtslos erschienen.
    Sie neigten alle zu dieser zweiten Möglichkeit, obwohl sie nicht sahen, wie sie etwas zur Rettung der Carmas tun konnten.
    Quendolain traf eine vorläufige Entscheidung. Dabei hatte sie das Gefühl, einen Fehler zu begehen. Doch es blieb ihr eigentlich nichts anderes übrig: Sie mußten Oxyd verlassen, und das funktionierte nur mit dem Raumschiff. Die Besatzung würde sie mitnehmen und nicht etwa dem Tode preisgeben.
    Fragte sich bloß, in welcher Weise das passieren mußte.
    Quendolain war klar, daß man das Raumschiff sofort angreifen würde, falls die Veränderten mit der Besatzung in ihrer Gewalt auftauchten. Geiselnahme oder so etwas war von vornherein unmöglich. Dafür war die Gesamtgefahr zu groß. Die Carmas würden den Preis zahlen und alles tun, um die Veränderten zu vernichten – in der verzweifelten Hoffnung, dadurch etwas gegen die Katastrophe zu tun.
    Also blieb nur eines: Die
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