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Die Terranauten 059 - Eine Welt für Yggdrasil

Die Terranauten 059 - Eine Welt für Yggdrasil

Titel: Die Terranauten 059 - Eine Welt für Yggdrasil
Autoren: Arno Zoller
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ich war es, die es herausbekommen hat. Ich und kein anderer. Nachdem meine unfähigen Leute Euer Schiff abgesucht hatten, meldeten sie, daß sie nichts gefunden hatten. Damit konnte ich mich nicht zufriedengeben. Als Tonn Sprott, dieser Narr von einem Deputy, mit Euch zur Fangstation aufbrach, habe ich selbst Euer Raumschiff aufgesucht. Ich habe es förmlich gerochen, wie Ihr mich verraten habt, wo Ihr gelogen habt. Ich bin blind, aber ich sehe mehr als andere Menschen. Ich sehe Energielinien, Fingerabdrücke, die schon Tage alt sind. Ich habe Eure Unterkunft durchsucht und alle Auren wahrgenommen, aber zwei waren besonders stark, und diese müssen Euer Schiff verlassen haben, als es sich im Orbit um Adzharis befand.«
    »Ich wußte nicht, daß die Garden auch Hexen einsetzen«, sagte Asen-Ger.
    »Ganz recht«, lächelte die Queen, »auch ich habe Hexenkräfte, aber sie sind nicht erst auf dieser Welt entstanden. Ich habe ein hohes PSI-Potential, und ich bin auf Shondyke geschult worden. Ein gerechter Ausgleich für meine Blindheit, findet Ihr nicht auch? Ich bin ein Schatten, hierher entsandt, um über das Versiegelte Land zu wachen.«
    »Ich finde, daß Ihr mich langsam hier herunterlassen solltet«, knurrte der Logenmeister. »Mir schlafen langsam die Füße ein. Ihr habt herausbekommen, was Ihr wolltet, und ich unterstelle mich ausdrücklich Eurem Befehl.«
    »Ist das so?« fragte die Queen verblüfft. »Ihr unterwerft Euch?«
    »Weib!« schrie Asen-Ger. »Ihr macht mich wahnsinnig! Wie lange seid Ihr nicht mehr auf Terra gewesen? Die Terranauten arbeiten mit den Garden verzweifelt gegen die Zeit, um die Treiberraumfahrt wiedereinzuführen und damit den Bestand des Reiches zu sichern.«
    »Das weiß ich doch«, flüsterte die Queen, »aber es war so schön, Euch zappeln zu lassen, Asen-Ger! Der Chip hat alle Eure Angaben bestätigt.«
    Sie drückte einige Sensoren, und der Logenmeister stieg von dem Podest. Der leuchtende Energieschirm erlosch. Asen-Ger rieb sich die Hände, wo die Metallspangen abgefallen waren.
    Hinter ihm erschien ein Sessel aus Weichprotop, und er streckte seine fast zwei Meter Körperlänge darauf aus. Er fragte sich, wie weit der Wahnsinn dieser Queen noch gehen mochte. Sie war ein Schatten, aber das erklärte nicht alles. Ihr fehlte jede für eine Gardistin typische Disziplin.
    »Schön, daß Ihr es bequem habt«, sagte sie sanft. »Ich kann viel vergessen, Asen-Ger, wenn Ihr mich vergessen lassen macht!«
    Der junge Körper in dem durchbrochenen Kleid streckte sich wollüstig. In den blinden Augen erschien etwas wie ein sehnsüchtiger Glanz.
    Langsam zweifelte Asen-Ger an seinem Verstand.
    »Queen«, sagte er heiser, »Ihr wißt doch, was vorgefallen ist, was wir auf der Fangstation erlebt haben!«
    Es war nicht zu glauben, aber ihr Gesichtsausdruck verriet ihm, daß sie das total vergessen hatte.
    »Es ist Eure Pflicht«, sagte Asen-Ger grimmig, »Euch um die Sicherheit dieses Planeten, der Euch anvertraut wurde, zu kümmern. Dieses Zeug, das in den Ozean gekippt wurde, hat das ökologische Gleichgewicht dieser Welt durcheinandergebracht. Ihr habt die Bildzeichnungen bekommen. Ihr wißt es aus direkten Berichten der Fangstationen. Fragt doch Euren Deputy-Manag Tonn Sprott, fragt den Gardisten, der unseren Gleiter lenkte. Fragt Nelos Architides. Es ist zu befürchten, daß diese Schäden so gravierend sind, daß diese Welt nicht mehr brauchbar ist!«
    »Brauchbar für was?« fragte die Queen.
    »Das Zeug hat nicht nur den Ozean in der Nähe der Fangstationen verseucht«, stieß Asen-Ger hervor, »sondern wird auch die Flüsse hinaufwandern, bis die ganze Welt verseucht ist von Mutationen, die wieder einmal von den Terranern hervorgebracht wurden, weil die natürlichen Gegebenheiten ihnen nicht genug waren. Und so geht es endlos weiter. Welt um Welt.«
    »Brauchbar für was?« wiederholte die Queen.
    Asen-Ger schwieg.
    »Könnte es sein«, fragte die Queen, »daß Ihr etwas mit dieser Welt vorhabt und daß Ihr Euch, Asen-Ger, die ganze Zeit bemüht, den wahren Zweck Eures Unternehmens vor mir zu verbergen? Ihr haltet mich für verrückt, und das bin ich vielleicht auch, aber ich lese aus Euch mehr, als Euch lieb sein dürfte.«
    »Was habt Ihr vor?« fragte Asen-Ger tonlos.
    »Ich werde mit Eurer Hilfe nach den beiden verschwundenen Terranauten fahnden. Eure betrügerische Absicht scheint mir erwiesen zu sein. Dieser Meinung werden sich auch meine Vorgesetzten anschließen. Ich habe
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