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Die Terranauten 059 - Eine Welt für Yggdrasil

Die Terranauten 059 - Eine Welt für Yggdrasil

Titel: Die Terranauten 059 - Eine Welt für Yggdrasil
Autoren: Arno Zoller
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Nachricht zur Erde geschickt.«
    Asen-Ger erstarrte. »Ich denke, die Legion hier hat keine Raumer mehr.«
    »Leider nicht«, sagte die Queen. »Aber ich habe sie einem Frachter mitgegeben.« Ein rätselhafter Zug kam in ihre blinden Augen. Ihre Finger schwebten über den Keyboard-Sensoren, und die geisterhaften Stimmen ihrer Musik klangen wieder auf.
    Eben noch vernünftig und kooperativ, war sie wieder in ihren unberechenbaren Wahnsinn verfallen, und Asen-Ger ahnte jetzt dessen Ursache. Der Mond Chrama, die ständigen PSI-Aktivitäten der Hexen, das alles mußte den Geist der Queen überfordert und sie schließlich in den Wahnsinn getrieben haben.
     
    *
     
    Chrama näherte sich Barnum. Der Nachtmond wurde zum Mittagsmond, und dann fraß er die Sonne. Er ging über die leuchtende rote Scheibe hinweg und erfüllte den 13. Zyklus.
    Die Landschaft wurde schwarz. Für eine Stunde war das Licht auf Adzharis erloschen. Und diese Stunde wurde mit einem bacchantischen Fest gefeiert, das eine neue Epoche auf dem zweiten Planeten der Sonne Barnum einleitete.
    Im Norden des riesigen Gebietes, das von den Hexen bewohnt wurde, gab es keinen Talkessel, der nicht von einer Vielzahl von tanzenden und gestikulierenden Wesen erfüllt war. Gesänge erhoben sich in die Luft, Rauchwolken aus Opferfeuern erhoben sich.
    Nein, nicht jeder Talkessel war von tanzenden, singenden Hexen besetzt. Es gab einen, hoch im Norden, den keine Hexe mehr betreten würde. Das war Gesetz, und dieser Talkessel war zum Heiligen Tal von Adzharis erklärt worden.
    Der Gleiter der Queen schwebte hoch über der Szene. Er war mit einem polarisierenden Feld ausgestattet worden, damit er die Tänze der Eingeborenen nicht störte. Queen Stella by Starlight hatte das auf besonderen Wunsch Asen-Gers getan. Neben dem Logenmeister waren auch die anderen Mitglieder der Loge anwesend. Stumm sahen sie auf die Szenen, die der große holografische Schirm im Zentrum des Ringo-Raumers wiedergab.
    Sie hatten das Gefühl dabeizusein, und sie wußten, daß ungewöhnliches dort unten geschah, obwohl sie das Geschehen nicht deuten konnten. Aber sie waren fasziniert von jenen seltsamen Riten, die die computerisierte Kamera bis nahe vor ihre Augen holte.
    Narda starrte mit brennenden Augen auf das Spektakel. Sie war wie die anderen der Einladung der Queen gefolgt in der Hoffnung, etwas von David zu sehen. Aber der Erbe der Macht blieb verschwunden.
    »Schade, daß Ihr nichts sehen könnt«, sagte Asen-Ger behutsam zur Queen.
    Stella lachte. Seitdem sie begriffen hatte, daß der Terranaut sich ihr unterworfen hatte, war sie ein angenehmer und aufmerksamer Gastgeber – wenn auch Asen-Ger wußte, daß sich die Situation jeden Moment wieder umkehren konnte. Fürs erste glaubte die Queen jedoch Asen-Gers Geschichte, man sei hier, um Kontakt mit den Drachenhexen aufzunehmen, und die beiden verschwundenen Terranauten wären als Botschafter im Versiegelten Land.
    »Ich brauche nichts zu sehen. Ich lese es aus Euren Empfindungen, und auch die Kraftströme von unten kann ich auffangen. Es ist unbeschreiblich schön. Manchmal möchte ich mit Euch Sehenden nicht tauschen!«
    Asen-Ger fragte lieber nicht, was sie wirklich sah. Sein Blick heftete sich auf den größten Talkessel, der von Tausenden von schwarzgekleideten Frauen umlagert wurde. Und dann glaubte er, seinen Augen nicht zu trauen. Es waren nicht nur Frauen. Aus den Beschreibungen der Drachenhexe Nayala hatte er sich ein Bild der Kultur auf dem Planeten Adzharis gemacht. Männer waren zwar vorhanden, spielten aber keine besondere Rolle.
    Es schien sich einiges zu ändern auf der Welt Adzharis.
    Der gleichen Meinung waren auch Vandel und Trut, die als erste Generation von Männern die elektrisierenden Strahlen des Mondes Chrama empfingen, die ihnen früher verwehrt worden waren.
     
    *
     
    David terGorden sah nach oben. Im Tal war wieder Ruhe eingekehrt. Die Katzen-Hexen hatten es verlassen und mit sich auch alle Spuren des Überfalls durch das Monster genommen. David dachte daran, sich eine neue Herde von Pferden und Ziegen zuzulegen. Vielleicht auch ein paar Hühner und Schweine. Er ahnte, daß er hier längere Zeit bleiben würde, und er hatte Gefallen an diesem neuen Leben gefunden.
    Vielleicht etwas gegen die Einsamkeit. Er grinste und überlegte sich, welche Frau er am liebsten hier als seine Gefährtin hätte. Er ließ sie alle Revue passieren, alle, die er geliebt hatte, und auch jene, die er nicht geliebt und nur besessen
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