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Die Terranauten 057 - Fahrt zum Ende der Welt

Die Terranauten 057 - Fahrt zum Ende der Welt

Titel: Die Terranauten 057 - Fahrt zum Ende der Welt
Autoren: Robert Quint
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es in Form von kleinen Scheiben zu je zehn Gramm zurück. Damit, dachte ich zufrieden, konnte ich alles bezahlen, die Passage zum Südkontinent und Pitcairn und einiges andere mehr.
    Bis hierher hatte ich es geschafft. Bis nach Pitcairn war es mit einem schnellen Schiff nur noch ein Katzensprung. Dort ahnte niemand etwas von meiner wahren Identität. Die Terranauten würden mich aufnehmen. Ein Raumschiff dann, das mich von Rorqual fortbrachte, in den normalen Weltraum, zu meinen Auftraggebern …
    Während ich durch die dunklen Gassen Xalihats marschierte, lag meine rechte Hand auf dem Kolben des Lasers. Aus Hauseingängen und Nischen blitzten mir Augen entgegen. Flüchtlinge. Bereits noch vom Meer aus hatte ich gesehen, daß außerhalb der Stadt große Flüchtlingslager existierten. Wahrscheinlich waren es die Veränderungen auf dieser Welt, die viele Menschen aus ihren angestammten Gebieten vertrieben hatten. Sie waren nach Süden gezogen. Und die planetare Wanderung war noch nicht zu Ende.
    Der Wirt der Taverne Zum wilden Barbaren war ein kleiner, dicker Kerl. Seine Hände waren ständig in Bewegung. Als ich ihm eine meiner Metallmünzen in seine fetten Hände drückte, verbeugte er sich mehrmals, während er verstohlen die Echtheit meines Geldes überprüfte.
    »Oh«, machte er dann. »Natürlich können Sie ein Zimmer für die Nacht bekommen, Hoher Herr. Welche Ehre für uns! Welche Ehre für uns!«
    Er führte mich eine knarrende Treppe hinauf. Das Zimmer hatte mehr Ähnlichkeit mit einem Stall, doch er versicherte mir, daß es das beste sei, was er hatte. Eine weitere Münze wechselte den Besitzer.
    »Die Nächte sind kalt«, sagte ich und blickte ihn fest an. »Kalt und einsam. Schicke mir jemanden, der auch in einem alten Mann das Feuer der Jugend neu entfachen kann.«
    Der Wirt verbeugte sich. Seine Blicke hingen an der Tasche, in der ich mein Geld aufbewahrte. »Einen Knaben oder ein Mädchen, Hoher Herr?«
    Ich blickte ihn finster an. »Ein Mädchen also.« Und der Dicke eilte hinaus.
    Pitcairn, dachte ich und blickte aus dem Fenster. Nur noch eine Fahrt über das Meer, die ich mit Hilfe des Metalls bequem gestalten konnte. Dann …
    Die Tür öffnete sich. Ein schlankes Mädchen, kaum mehr als sechzehn Jahre alt, huschte in mein Zimmer. Große, dunkle Augen blickten mich an.
    Ich war überrascht. Sie war schön. Der Wirt hatte genau meinen Geschmack getroffen. Ich hielt mich nicht lange mit Nebensächlichkeiten auf. Zehn Minuten später lagen wir in dem breiten Bett. Sie war schön … und warm. Ich glitt in sie hinein und wieder hinaus. Ich genoß jede ihrer Bewegungen.
    Bis ich merkte, daß sie nicht ganz bei der Sache war.
    Es war, als wartete sie auf etwas, und ich ahnte, auf was.
    Abrupt wälzte ich mich zur Seite. Keine Sekunde zu früh.
    Die Tür sprang auf, ein Schatten stürzte herein. Meine rechte Hand bekam den Laser zu fassen, den ich zum Glück in Reichweite deponiert hatte. Es klackte, als der Sicherungsbügel herumschwang, dann feuerte ich.
    Der Mann schrie auf, als er sich in eine lebende Fackel verwandelte. Das Mädchen an meiner Seite krümmte sich zusammen. Eine oder zwei Sekunden ließ ich den Daumen auf dem Auslöser, dann senkte ich die Waffe wieder.
    »So ist das also«, knurrte ich und wandte mich damit dem zitternden Mädchen zu. »Ihr wolltet wohl an dies ran, wie?« Der Beutel mit den Münzen klirrte.
    »Nein … Nein, Hoher Herr. Das … ist ein Einbr …«
    Ich holte aus. Meine Faust traf sie mitten im Gesicht und schleuderte sie aus dem Bett hinaus. Ihre Nase blutete. Die Tür knarrte erneut. Es war der Wirt. Und er zuckte sichtlich zusammen, als er in die Mündung meines Lasers blickte.
    »Oh … Oh, Hoher Herr! Ich bin es.«
    »Schaffen Sie die Leiche fort!« befahl ich und grinste böse in die Dunkelheit hinein. »Und sorgen Sie dafür, daß sich so etwas nicht wiederholt. Ich bin so schreckhaft.«
    Der fette Kerl beeilte sich, meinem Wunsche zu genügen. Er beorderte auch das Madchen mit der blutenden Nase hinaus. »Verzeihen Sie bitte, Hoher Herr. Die Zeiten sind schlecht. Es treibt sich allerlei Gesindel in der Stadt herum.«
    Ich knurrte. »Dann achten Sie darauf, daß das Gesindel dieser Taverne fernbleibt. Denn ich mache Sie für jeden weiteren Zwischenfall verantwortlich.«
    Der Wirt erblaßte, nickte eifrig und versicherte mir mit seiner Fistelstimme, daß ich nun nichts mehr zu befürchten hätte.
    Dann war wieder Stille um mich herum. Natürlich traute ich dem
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