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Die Terranauten 054 - Der Sturz des Lordoberst

Die Terranauten 054 - Der Sturz des Lordoberst

Titel: Die Terranauten 054 - Der Sturz des Lordoberst
Autoren: Robert Quint
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wie auf den drei Schwesterschiffen, die irgendwo in der Nähe ebenfalls in der Finsternis ihrer Startkanäle lagen und darauf warteten, daß die elektromagnetischen Katapulte sie hinauf in den Raum schleudern würden.
    Valdec wandte seine Aufmerksamkeit wieder den Bildschirmen zu, die über die Kamerasysteme der Werft mit Informationen versorgt wurden. Ein Teil der Monitoren zeigte nur noch grelles Flimmern. Die feindlichen Truppen mußten demnach schon die ersten Kommandozentren erreicht und erobert oder zerstört haben.
    Reglos saß der grauhaarige Mann vor den Kontrollen.
    Nichts in seinem Gesicht verriet die Gefühle, die Gedanken, die ihn beschäftigten.
    Er war tief gefallen, dieser Mann, der vor Stunden noch Herr über das gesamte Sternenreich der Menschheit gewesen war.
    Fay Gray ist tot, dachte er. Berlin in der Hand des Feindes, der bereits die Krim besetzt. Und man glaubt, damit befände ich mich am Ende meiner Macht, doch man ahnt nicht, wie sehr man sich irrt. Der Omega-Plan umspannt längst das ganze Reich.
    Er lehnte sich zurück.
    START MINUS 150 SEKUNDEN.
    Ein Ruck durchlief den gigantischen Trichter aus Stahl und Protop. Mächtige MHD-Generatoren, verborgen in der glatten Wand des kilometerlangen Startkanals hatten ihre Arbeit aufgenommen und trugen das Schiff hinauf in den eigentlichen Bereich des elektromagnetischen Katapultes.
    Valdec nickte dem Funker zu.
    Der Graue handelte schnell. Der große Schiffssender wurde auf größte Abstrahlleistung geschaltet, dann aktivierte sich der Abtaster, und ein perlengroßer Tonkristall aus Silikon spielte die vorbereitete Aufzeichnung ab.
    Auf allen Frequenzen ertönte Max von Valdecs Stimme.
    »Ich werde in wenigen Sekunden starten und fordere Sie auf, mir und meinen Leuten freien Abzug zu gewähren. Andernfalls sehe ich mich gezwungen, Nuklearwaffen einzusetzen und sämtliche Metropolen der Erde atomar zu zerstören. Jeder Angriff auf meine Schiffe wird sofort mit einem Vergeltungsschlag geahndet werden. Dies ist keine leere Drohung. Ich bin entschlossen, sie wahrzumachen, sollten Sie auf meine Bedingung nicht eingehen. Max von Valdec. Ende.«
    Er wechselte einen Blick mit Zarkophin.
    Der Baumeister wischte sich über den kahlen, schwitzenden Schädel. »Sie werden akzeptieren«, sagte er heiser. »Ihnen bleibt keine andere Wahl.«
    Ja, dachte Valdec. Sie werden akzeptieren, weil sie wissen, daß ich die Wahrheit gesprochen habe. Und selbst wenn sie mir nicht glauben – das Risiko, sich zu irren, ist zu groß.
    »Ist alles für den Kaiserkrafttransit bereit?«
    »Alles bereit, Herr«, bestätigte der Pilot. »Nach Verlassen der äußeren Atmosphärenschicht gehen wir in den Transit.«
    Damit uns auch die Flotte und die Raumjäger nicht mehr gefährlich werden können, dachte Valdec zufrieden. Und dann – der Flug durch Weltraum II.
    Dies ist keine Flucht, entschied der grauhaarige Mann. Ebenso wie die Niederlage auf der Erde keine Niederlage, sondern lediglich ein Rückschlag war. Was wie eine Flucht aussieht, trägt bereits den Keim der Rückkehr in sich.
    Eine Rückkehr, mit der niemand rechnet. Eine Rückkehr, die zum endgültigen Sieg über all meine Widersacher führen wird.
    Der Flug durch den Weltraum II, sagte sich der Lordoberst, wird über einem grünen Planeten enden. Einer Welt, deren Koordinaten meine Gegner nicht kennen, auch wenn sie schon von ihr gehört haben.
    Sarym.
    Die Zuchtstation.
    Dort wartete seine Geheimwaffe, die bald weit genug ausgereift war, um zum Einsatz zu gelangen. PSI – er würde die Terranauten und das ganze Treibergezücht mit den eigenen Waffen schlagen.
    Und was, fragte sich Valdec, sind die Macht der Grauen Garden und das psionische Potential der Terranauten im Vergleich zu den Kräften der multipsionischen Clones?
    START MINUS 0 SEKUNDEN.
    Im gleichen Moment legten sich die Sicherheitsgurte des Servosessels automatisch um Valdecs Körper, und aus der Rückenlehne bohrte sich eine Spritzpistole in Valdecs Nacken. Mit hohem Druck wurde das Barbiturat, das ihm helfen würde, den Transit durch Weltraum II zu ertragen, durch seine Haut gepreßt.
    Es wurde dämmrig in der Zentrale.
    Ein Zittern durchlief das riesige Trichterschiff. Die Finsternis der Startröhre wurde von einem Lichtschein durchbrochen. Die Abdeckung des Kanals war zur Seite geglitten. Tageslicht fiel herein.
    Das elektromagnetische Katapult, über Computer mit den Andruckabsorbern des Schiffes abgestimmt, entfaltete seine volle Kraft. Von einer
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