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Die Terranauten 054 - Der Sturz des Lordoberst

Die Terranauten 054 - Der Sturz des Lordoberst

Titel: Die Terranauten 054 - Der Sturz des Lordoberst
Autoren: Robert Quint
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Graue wandte sich an Narda und den Riemenmann. »Nun liegt alles an Ihnen, Treiber«, murmelte sie.
    »Die Schmelzbombe an der Tür …«, begann der Hauptmann, doch Llewellyn unterbrach ihn. »Nicht nötig«, winkte er ab. »Wir haben da unsere eigenen Methoden.«
    Sorgsam darauf bedacht, seinen Gedankenschirm stabil zu halten, näherte er sich gemeinsam mit dem PSI-Mädchen dem Stahlschott.
    Mit einemmal stöhnte Narda auf. »Sie sehen uns!« stieß sie hervor. »Und greifen an …«
    Im gleichen Moment schlug ihnen eine Flut zerstörerischer psionischer Energie entgegen.
    Der Angriff erfolgte so überraschend, daß der Riemenmann für Sekundenbruchteile seine mentale Abwehr nicht aufrechterhalten konnte. Schmerz wühlte in seinem Schädel, und er schrie auf.
    Stimmen ertönten. Lockende, betörende, herrische Stimmen.
    Töte Chan de Nouille. Töte die Grauen. Dann dich selbst.
    Die Stimmen klangen suggestiv und überzeugend. Sie echoten in Llewellyns Schädel, bis ein stummer Ruf in seine Gedanken schnitt.
    Abblocken, Llewellyn!
    Reflexartig handelte er. Die Stimmen wurden leiser und verstummten dann ganz. Selbst der Schmerz ließ nach, und der Riemenmann spürte deutlich die Erschöpfung ihrer Gegner.
    Das PSI-Potential der Grauen Treiber wurde durch die Gehirnkonditionierung der Garden gedämpft. All ihre Kräfte hatten sie in den ersten Angriff gelegt, und dieser Angriff war fehlgeschlagen.
    Llewellyn tastete nach Nardas Gedanken.
    Eine immaterielle Verbindung kam zustande. Nur noch wenige Meter trennten sie von der Tür, hinter der sich Max von Valdec versteckt hielt.
    Die beiden Terranauten fokussierten ihre PSI-Kräfte.
    Das schwere Stahlschott wurde von ungeheuren, unsichtbaren Händen aus der Verankerung gerissen, knickte zusammen, zerbarst und prallte dann mit einem häßlichen, ohrenbetäubenden Laut gegen die Wand.
    Verschwommen nahm Llewellyn die schweißüberströmten Gesichter graugekleideter Männer und Frauen wahr.
    Eine zweite PSI-Front schlug ihnen entgegen, doch sie war schwach und unkonzentriert, und den beiden Terranauten fiel es nicht schwer, die Front zu stoppen und sie ihren Gegnern zurückzuschleudern.
    Die Grauen Treiber fielen bewußtlos zu Boden.
    Das psionische Duell war beendet.
    Vorsichtig ging Llewellyn weiter und blickte in die mondäne Suite hinein.
    Und er sah Max von Valdec.
    Der ehemalige Lordoberst des Konzils der Konzerne stand neben seinem breiten Schreibtisch und schien von den Ereignissen um sich herum völlig unberührt zu sein. Schnell hatte der Riemenmann festgestellt, daß Valdec unbewaffnet war.
    Er räusperte sich und verdrängte die Erregung, die ihn angesichts ihres gefährlichsten Gegners ergriffen hatte.
    »Sie sind am Ende Ihres Weges angelangt, Valdec«, sagte Llewellyn 709 mit rauher Stimme. »Ich fordere Sie auf, sich zu ergeben.«
    Valdec sah ihn an und lächelte schmal.
    »Llewellyn!« ertönte Nardas entsetzter Ruf.
    Der Riemenmann fuhr zusammen. Verwirrung übermannte ihn. Valdecs Gehirnwellenmuster … Es war von einer Sekunde zur anderen erloschen!
    »Zurück!« gellte ein Schrei in seinem Ohrempfänger auf. Chan de Nouille rief: »Es ist ein Elektrisches Double! Kommen Sie da raus, Treiber!«
    Llewellyn wirbelte herum, doch ehe er Anstalten machen konnte, in Richtung Ausgang zu laufen, flammte blendende Helligkeit auf, gefolgt von einem gewaltigen Donner, und er wurde von der Druckwelle der Explosion gepackt und gegen die Wand gewirbelt. Dann wurde es dunkel um ihn.
     
    *
     
    Als der Riemenmann wieder erwachte, stellte er fest, daß er auf einer Trage unter freiem Himmel lag. Ächzend richtete er sich auf. Hinter ihm ragte der Doppelturm der Kaiser-Zentrale empor, und undeutlich konnte er erkennen, daß eine der Spitzen zerborsten war.
    »Myriam sei Dank«, seufzte Narda. »Wie geht es dir?«
    Llewellyn lachte heiser auf. Schmerz schnitt durch seine Brust. »Den Umständen entsprechend«, brummte er. »Ein Wunder, daß ich mir nicht alle Knochen gebrochen habe. Wie lange war ich bewußtlos?«
    »Knappe fünfzehn Minuten«, entgegnete das Mädchen. »Es war eine Falle. Das Elektrische Double Valdecs hat eine Bombe gezündet. Ich konnte dich im letzten Moment noch halbwegs psionisch abschirmen, sonst hätte es dich tatsächlich erwischt.«
    Langsam richtete sich der Riemenmann auf. Mit einer leisen Verwünschung stellte er fest, daß die oberste Schicht seines Kampfanzugs blasig geschmort worden war.
    »Danke, Narda«, murmelte er.
    Bis auf einen
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