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Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen

Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen

Titel: Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen
Autoren: Robert Quint
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erreicht, noch konnte er mit seinen zahlreichen Untersuchungen nicht beginnen.
    Funkkontakt mit Astrozent? dachte er, und sein geschulter Astronautenwille formte die Anfrage in Handlung um. Ein weiterer Schaltkreis wurde aktiviert.
    KEIN FUNKKONTAKT.
    Gorthaur bewegte sich träge in der Lebenswanne, doch diesmal wollte sich das angenehme Gefühl nicht einstellen, das jeden Xaxonen überkam, über dessen Schuppenhaut warmer Morast sickerte.
    Also hatte die Heimatbasis mit der rätselhaften Flugunterbrechung nichts zu tun.
    Externe Kontrolle, befahl er.
    Im Innern des Kapselcomputers nahm ein Mikrochip seine Arbeit auf. Sensoren aktivierten sich. Meßinstrumente erwachten aus ihrer mechanischen Agonie. Kameras begannen, sich zu drehen und mit ihren zahllosen Speziallinsen das gesamte elektromagnetische Spektrum abzusuchen.
    Bruchteile von Sekunden später hatte sich das Bild auf dem Multimonitor stabilisiert.
    Die Angst sprang Gorthaur wie ein wildes Tier an.
    Schlamm spritzte auf, als seine sensiblen Glieder die Spannung durch Bewegung abzubauen versuchten, und die Spritzer prallten ab von dem transparenten Zelt um Gorthaurs Lebenswanne.
    Im Zentrum des Multimonitors schwebte Chomeuze, doch der rote Punkt war jetzt ein Ball, von dem Protuberanzen wie Hilferufe in den Kosmos langten. Der Ball pulsierte. Und er hing im Zentrum eines zerknitterten, feinen Gewebes aus Rissen, die im Weltraum selbst entstanden waren. Die Zahl der Risse nahm unaufhörlich zu, bis schließlich etwas aus ihnen hervorquoll, das wie dicker Rauch wirkte. Rauch von sonderbarer Festigkeit und violett strahlend.
    Was ist das? dachte Gorthaur benommen. Bei allen Bruttümpeln Liweutens, was ist das?
    Chomeuze verblaßte, fiel wieder zusammen zu einem fahlen Punkt. Nur das bizarre Gewebe blieb zurück. Das Weltall schien zu brennen. Flammen leckten aus dem Nichts hervor, wild flackernde durchscheinende Gebilde, die an Glutzungen erinnerten und erst nach Tausenden von Kilometern erloschen.
    Gorthaur schrie. Knarrende Laute drangen aus seinem lippenlosen, breiten Mund.
    Schmerz marterte ihn. Hinter seinen Augen pochte es, als wolle die Pein ihm die Gedanken aus dem Kopf brennen.
    Aus dem Feuermeer schälten sich Umrisse heraus, und flüchtig konnte Gorthaur einen Blick auf Ylian erhaschen, die vereiste, unwirtliche Welt mit der Stellarstation der Xaxonen am Äquator. Ylian wirkte verzerrt, als ob sich sein Bild auf einem unruhigen Riesenmeer spiegelte. Dann verschwand Chomeuzes zweiter Planet. Schatten tauchten auf. Und wieder das sengende Feuer, das dem Rauch gefolgt war, der jetzt in düsteren Schwaden durch den Raum driftete.
    »Xaxon«, flüsterte Gorthaur.
    Der Planet flackerte auf, zum Schlauch verformt, bis sich die Übertragung stabilisierte, doch auch dann war nichts zu sehen von dem Rot der weltweiten Eisenoxidsümpfen und dem blauen Gestein der zahllosen Hochplateaus, die wie Inseln aus dem Morast emporragten. Schwarze Fladen trieben in der Atmosphäre und verbargen den Blick auf die Oberfläche.
    Gorthaur krümmte sich zusammen.
    Farbexplosionen rollten über den Multimonitor.
    Warum hatte er Xaxon und Ylian so deutlich sehen können, wo sie doch mehr als drei Lichtmonate entfernt waren? Was geschah mit Chomeuze? Was hatte dieses Feuer zu bedeuten? Was …?
    Das große Reptiliengeschöpf mit den vielen flexiblen Gliedern, an denen die Saugnäpfe wie seltsame Knöpfe klebten, schrie erneut auf.
    Die Risse im Raum … Durch sie drang dieser entsetzliche Schmerz und setzte sich in seinem Kopf fest.
    Eine Katastrophe, durchfuhr es den Xaxonen.
    Etwas, das den Kosmos zerreißt und fremde, gewalttätige Kräfte hereinläßt.
    Und am Rande seines Bewußtseins, fast wie statisches Rauschen, hörte er die Stimmen, die sich zu einem Ruf verdichteten.
    Sie sterben, dachte Gorthaur.
    In Sümpfen, die in der Hitze kochen. In Beben. In Orkanen. Der Planet zerbricht.
    Gorthaur war zu Stein geworden. Er hatte seine Gefühle abgekapselt, überrollt von der Flut der Bilder und Gedanken, von der Katastrophe, an die er nicht glauben konnte und die doch Wirklichkeit war.
    Erstarrt lag er im warmen Morast der Lebenswanne, umgeben von dem technischen Gefunkel der Kapsel, die leicht zu vibrieren begann, als fremde Gewalten nach ihr griffen und die Sonnensegel wie Papier zerfetzten. Rote Warnlichter glommen auf. Pfeifende Alarmtöne marterten Gorthaurs Ohren.
    Er sah nichts, hörte nichts, wartete auf den Tod, der aus den Rissen im Weltraum leckte und ihn bald
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