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Die Terranauten 047 - Die Haßseuche

Die Terranauten 047 - Die Haßseuche

Titel: Die Terranauten 047 - Die Haßseuche
Autoren: Andreas Weiler
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nickten sich zu und eilten lautlos vorwärts. Farrell dachte daran, daß Graugardisten ihre Gegner waren, Kämpfer mit ausgebildeten Reflexen. Er konzentrierte sich auf seine PSI-Sinne, nahm aber nichts außer einem sphärenhaften Rauschen wahr.
    Die Haßseuche! pochte es in ihm. Eliminierte sie seine psionischen Fähigkeiten?
    Ruben Carcones berührte ihn vorsichtig an der Schulter. Der Assassine hatte den Kopf auf die Seite gelegt, horchte. Jetzt hörte Farrell es auch: leise Stimmen, noch weit entfernt.
    »Das sind sie.« Er nickte und bewegte sich vorwärts.
    Dicht vor ihnen beschrieb der Korridor eine Kurve. Rechts und links von ihnen waren schmale Schotts, die zu den Wartungsgängen des Reaktors führten. Die Stimmen, die sie hörten, kamen eindeutig von jenseits der Biegung, dorther, wo sich die Hibernation befand.
    Und jetzt vernahm Farrell auch die telepathischen Impulse, die irgendwie langsam und zäh wirkten, als würde der Großteil von ihnen wie von einem psionischen Schwamm absorbiert. Zwei Gehirne, deren Gedanken offen vor ihm ausgebreitet schienen, ein anderes, das nur telepathische Fetzen, rudimentäre Ströme von sich gab.
    »Zwei Angehörige der Forschungsstation«, flüsterte Ruben Carcones, der die Impulse ebenfalls vernommen hatte. »Und ein Gardist. Wo, zum Teufel, sind die anderen?«
    Farrell hob die Augenbrauen und sah sich vorsichtig um. Aber hinter ihnen war alles leer. Der Rücken war frei. Er schluckte. Es ging um das Leben von Angila und Sirdina. Sie durften keine Zeit mehr verlieren.
    Claude erhob sich wieder, huschte lautlos an die Korridorbiegung heran und sah vorsichtig um die Ecke. Nichts, keine Gefahr. Er winkte.
    Der Eingang zur Hibernation war noch etwa zehn Meter von ihnen entfernt. Und er stand offen, denn gedämpfte Stimmen drangen deutlich an ihre Ohren. Farrell atmete tief durch, dann spurtete er los, die Waffe fest umklammernd. Als er noch drei oder vier Meter von dem geöffneten Schott entfernt war, verstummten die Stimmen plötzlich.
    Sie haben uns gehört! fuhr es ihm durch den Sinn, dann warf er sich zwischen den beiden Schotthälften hindurch.
    Links von ihm ertönte ein überraschter Schrei, dann prallte er auf den Boden und warf sich herum. Irgend etwas schnürte ihm jäh die Kehle zu, und von seinen Lippen löste sich ein dumpfes Stöhnen. Vor seinen Augen war ein Schatten, der in seine Richtung stürzte.
    Claude Farrell warf sich herum und kämpfte mit der Finsternis, die nach seinen Gedanken griff.
    Nicht jetzt! rief er in Gedanken. Nicht ausgerechnet jetzt!
    Wieder bewegte sich der Schatten. Farrell preßte aus einem Reflex heraus den Auslöser der Waffe nieder und rollte sich dann sofort weiter. Langsam klärte sich das Bild vor seinen Augen wieder.
    Angila, dachte er. Und Sirdina. Wieviel Zeit haben wir noch?
    Der Schleier vor seinen Augen verschwand endgültig, und entsetzt sah er, wie Queen Ishiya zu einem tödlichen Handkantenschlag ausholte. Die Waffe in seiner Rechten vibrierte, spie unsichtbare, nervenlähmende Impulse. Die einzige Wirkung bestand darin, daß die Gardistin überrascht zögerte.
    Die Schockimpulse versagten!
    Er stieß in Gedanken einen Fluch aus, stieß sich mit den Beinen ab und entging so um Haaresbreite dem Schlag. Wieder feuerte er – und wieder ohne Erfolg.
    »Ruben!«
    Als wäre dies das Zeichen gewesen, wirbelte die Graue herum, sah den heranstürmenden PSI-Assassinen, sah den Haß in seinen Zügen. Einen Sekundenbruchteil zögerte sie, dann duckte sie sich unter seinem Hieb hinweg und floh mit einigen schnellen Schritten aus der Hibernation. Carcones stürmte hinter ihr her.
    »Nicht!« brüllte Farrell, aber in diesem Augenblick ertönte vom Korridor her eine grollende Detonation, die den Boden unter ihm erzittern ließ. Der Assassine keuchte, als er zurückkehrte.
    »Ich habe sie nicht erwischt«, keuchte er. »Die beiden Wissenschaftler sind ebenfalls verschwunden.«
    Farrell kam wieder auf die Beine und umfaßte Ruben an beiden Schultern. »Reiß dich am Riemen. Keine PSI-Entladungen. Mann, das kann uns alle umbringen!«
    Für einen winzigen Augenblick hatte es den Anschein, als wolle sich der Assassine auf ihn stürzen, dann nickte der Mann mit den starren, künstlichen Augen, und Farrell trat an die beiden Tiefschlafbehälter, an deren Fronten rote Lichter glommen. Rasch glitten seine Hände über die Kontrollen. Das Summen wurde intensiver.
    »Gerade noch rechtzeitig. Eine einzige Minute; und es wäre
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