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Die Terranauten 047 - Die Haßseuche

Die Terranauten 047 - Die Haßseuche

Titel: Die Terranauten 047 - Die Haßseuche
Autoren: Andreas Weiler
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auszubrechen, ungenutzt verstreichen lassen. Wenn der Roboter verschwand, bevor die Treiber den Transit vollzogen, dann …
    Sie war sicher, daß ihnen das Kampfschiff, daß sie von Stonehenge II nach Quostan gebracht hatte, folgte. Wenn es ihnen gelang, noch vor dem Transit auszubrechen und die Terranauten zu überwältigen, dann war noch nichts verloren. Valhala 13 mußte sich irgendwo an Bord befinden, und in seinem Hirn befanden sich die Informationen, die in Valdecs Händen das Ende der Terranauten bedeuteten. Noch war der Kampf nicht entschieden. Nach eigenen Angaben wollten die Treiber die Erde ansteuern, um dort von Valdec das Gegenmittel für die Krankheit zu erhalten, von der sie inzwischen alle infiziert waren.
    »Elia, was …?«
    Sie blickte zur Seite, sah, wie sich das blasse Gesicht der jungen Technikerin plötzlich zu einer Grimasse verzerrte. Elia stöhnte, dann stieß sie einen spitzen Schrei aus und stürmte auf den Medoroboter los, mit zu Fäusten geballten Händen.
    Die Seuche! wußte Queen Ishiya sofort. Es ist soweit. Für einen Augenblick mußte sie erneut an die schreckliche Veränderung der sonst so friedfertigen Eisteufel denken, dann reagierten ihre Reflexe. Sie sprang vorwärts und versuchte, Elia festzuhalten. Ein entschlossener Hieb traf sie am Kinn so kräftig, daß sie unwillkürlich zurücktaumelte. Einen Atemzug lang sah sie in die Augen der Technikerin, in denen der Wahnsinn flackerte, dann wirbelte Elia wieder herum und warf sich auf den summenden Roboter. Eine kaum wahrnehmbare Bewegung, und plötzlich hielt sie eine Waffe in Händen. Eine Waffe!
    Die Technikerin hatte einen Strahler in einer Tasche ihrer weiten Jacke versteckt, etwas, das selbst die Gardisten nicht gewagt hatten, um nicht zu riskieren, daß die Treiber sie inmitten des von den Eishexen entfesselten Emotionschaos zurückließen. Und sie war offenbar nicht mehr Herr über ihr eigenes Tun.
    »Elia, nicht!« brüllte Ishiya, als sie sah, daß der Roboter auf das verriegelte Schleusenschott des Hangars zuschwebte. Die Technikerin schrie erneut und preßte den Auslöser nieder. Ein greller Funke löste sich aus dem Abstrahlfeld und schlug knisternd in den metallenen Leib der summenden Maschine. Der Roboter stockte, als sei er gegen ein unsichtbares Hindernis geprallt, neigte sich langsam zur Seite und …
    »Deckung!« schrie Ishiya und ließ sich im gleichen Augenblick zu Boden fallen. Irgend etwas kreischte, dann raste der, Gluthauch einer ohrenbetäubenden Detonation über sie hinweg. Etwas Heißes strich über Ishiyas Rücken. Irgendein Trümmerstück des explodierten Roboters mußte sie gestreift haben, aber der Kampfanzug schützte sie es, vor einer gefährlichen Verletzung. Erst nach einer knappen Minute wagte sie wieder aufzusehen.
    Der Medoroboter existierte nicht mehr. Zerborstenes Stahlprotop und auseinandergefetzte Mikroelektronik waren im Hangar verstreut. Ishiya sprang wieder auf die Beine und trat neben die Überreste der jungen Technikerin. Übelkeit wallte in ihr hoch. Die beiden Wissenschaftler übergaben sich.
    »Amoklauf«, kam es langsam über ihre Lippen. »Haß, Wut.« Sie drehte sich um, musterte die fünf Männer. »Wir müssen uns zusammenreißen, sonst bringen wir uns bald gegenseitig um.« Sie hatte noch etwas hinzufügen wollen, aber in dieser Sekunde berührte etwas Fremdes ihren Geist, erfüllte sie für einen Augenblick mit Chaos, bevor es wieder verschwand.
    »Der Transit«, sagte sie betont ruhig. »Wir befinden uns in Weltraum II.« Erneut entstand die Übelkeit in ihr, kroch die Speiseröhre empor, erreichte den Hals. Sie schluckte, wandte sich ab. Einer der Gardisten war sofort an ihrer Seite und stützte sie. Unwirsch schob sie seinen Arm beiseite. Die Waffe der Technikerin, sie war in der Detonation ebenfalls vergangen, die Waffe, mit der sie eine Chance gehabt hätten, aus ihrem Gefängnis zu entkommen.
    Ihr Blick fiel auf die pulsierenden Sensoren über dem inneren Hangarschott, und sie brauchte eine Weile, bis sie begriff. Dann keuchte sie.
    »Ein automatischer Reparaturtrupp«, kam es von ihren Lippen. »Die Überwachungsdetektoren müssen die Detonation angemessen haben und schicken nun eine robotische Instandsetzungskolonne.«
    Ihre drei Grauen reagierten, wie sie es von ihnen erwartete. Sie zögerten keinen Augenblick und stürmten dem Schott entgegen, von dem jetzt ein intensives Summen ausging. Die beiden Wissenschaftler sahen sich groß an, folgten dann der Queen, die
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