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Die Terranauten 036 - Flammen über Shondyke

Die Terranauten 036 - Flammen über Shondyke

Titel: Die Terranauten 036 - Flammen über Shondyke
Autoren: Robert Quint
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stundenlang wie ein Denkmal auf dem Boden gehockt? Diese Zeitvergeudung …«
    »… war keine«, schnitt ihm Cloud das Wort ab. »Baby hat gewisse Vorstellungen über unsere weiteren Ziele, und ich kann nicht verhehlen, daß mir seine Vorschläge vernünftig erscheinen.«
    »Dann heraus damit!« polterte der Riemenmann. »Ich berste vor Neugier.«
    Der Psyter verengte die Augen.
    »Wir müssen nach Arda-City«, sagte er hart. »Wir müssen verhindern, daß die Grauen von den Supertreibern massakriert werden.«
    Llewellyn sah von Cloud zu David. »Er ist nun völlig verrückt geworden«, stieß er hervor. »Aus welchen Gründen sollten wir den Grauen helfen? Es war doch auch unser Ziel, Shondyke auszuschalten. Warum also sollten wir den Grauen helfen?«
    Scanner Cloud seufzte. Er reichte Abashe doNhor die Hand und half ihr beim Aufstehen. Erst dann beantwortete er Llewellyns Frage.
    »Um unser Leben zu retten. Die Supertreiber gefährden mit ihren zügellosen PSI-Angriffen die Stabilität der Feuerschale. Wissen Sie denn immer noch nicht, wo wir uns befinden? Was dieses rote Wallen am Himmel bedeutet? Hinter der Feuerschale liegt der Weltraum II, Treiber. Denken Sie einmal darüber nach.«
    Er hat recht, durchfuhr es David terGorden. Es ist die einzige Erklärung.
    Darum versagten unsere Meßinstrumente. Es ist wie auf Rorqual – und doch anders. Darum vielleicht auch diese Kopfschmerzen, die Llewellyn und mich von Zeit zu Zeit plagen …
    David straffte sich. »In Ordnung, Scanner«, nickte er. »Ich vermute, wir nehmen die Vakuumbahn, die auch Abashe benutzt hat.«
    Seine Stimme klang unbeteiligt, doch tief im Herzen fühlte er unbestimmte Furcht vor der Konfrontation mit den Supertreibern, denen sie sich entgegenstellen mußten.
    Schweigend begannen die Männer und Frauen, ihre Ausrüstung zusammenzupacken.
     
    *
     
    Cosmoral Mi Lai empfand den psionischen Angriff als dumpfen Druck um ihren Schädel; eine Klammer aus unsichtbarem Stahl, die ihr ein Stöhnen entlockte.
    Die Sarym-Schirme … Irgendwie mußte es den Terranauten – falls es Terranauten waren – gelungen sein, eine Lücke in dem System der Anti-PSI-Felder zu finden.
    Die goldäugige Frau taumelte und verlangsamte unwillkürlich ihren Lauf. Der Druck war noch immer sehr stark, fast schmerzhaft, doch wie beim ersten Angriff dieser Art gelang es den Treibern nicht, ihre bewußten Gedanken zu beeinflussen.
    Mi Lai keuchte.
    Bislang hatte sie sich für absolut PSI-taub gehalten – wie ihre fünf Schwestern und die kleine Legion der Queens, die auf Shondyke geboren worden waren.
    Geboren …
    Fast war Mi Lai versucht, aufzulachen. Sie dachte an die Gen-Kammer tief im Fels von Shondyke, an die genetischen Ingenieure hinter dem unsichtbaren Schild der Sarym-Schirme.
    Ein gellender Schrei riß sie zurück in die Gegenwart.
    Mi Lai sah sich um.
    Sie hatte sich schon weit von dem Ort entfernt, an dem sie sich mit ihrer Schwester Ci Anur getroffen hatte; dies hier war der Verwaltungstrakt. Kahle Korridore, von zahllosen Türen gesäumt, hinter denen an normalen Tagen die Verwaltung der Grauen Garden organisiert und die Logistik der verstreut im Reich liegenden Stützpunkte und Legionen gesichert wurden. Mit der Logistik klappte es allerdings nicht mehr so recht seit der Umstellung auf Valdecs Kaiserkraft-Schiffe.
    Der PSI-Angriff hatte diesen Trakt fast entblößt.
    Nur noch ein Notdienst wurde aufrechterhalten, während sogar die Bürokraten fieberhaft daran arbeiteten, den verborgenen Gegner ausfindig zu machen.
    Einige der Leuchtplatten an der Decke waren erloschen. Ein Zeichen dafür, daß die Beschädigungen während des ersten Überfalls schwererer Natur sein mußten, als sie bislang befürchtet hatte.
    Der Korridor vor ihr war leer und beschrieb nach zwei Dutzend Metern eine scharfe Biegung. Aus ihm war der Schrei an ihr Ohr gedrungen:
    Der Cosmoral sah auf die Silberscheibe.
    Das Farbgefunkel lieferte ihr wichtige Informationen. Kinetische Restenergie … Infrarotmuster … Massedetektoren …
    Es mußten zwei Menschen sein.
    Und der Schrei und der noch immer vorhandene dumpfe, wütende Druck bewiesen, daß auch sie von dem PSI-Angriff in Mitleidenschaft gezogen sein mußten.
    Lautlos zog Mi Lai ihre Mehrzweckwaffe und stellte sie auf Lähmung ein.
    Dann huschte sie weiter, warf hin und wieder einen wachsamen Blick auf die Silberscheibe, deren Informationsfluß mit jedem Meter hektischer wurde.
    Ein halbes Dutzend Meter vor der Biegung stoppte sie
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