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Die Terranauten 025 - Ausflug ins Morgen

Die Terranauten 025 - Ausflug ins Morgen

Titel: Die Terranauten 025 - Ausflug ins Morgen
Autoren: Robert Quint
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Sonnenkorona tatsächlich größer geworden?
    Der violette Glimmer erinnerte ihn in unheilvoller Weise an die Kaiserkraft-Katastrophe auf Zoe.
    Tellars Gleiter war jetzt nur noch ein schwach erkennbarer Punkt in der Ferne und dann ganz verschwunden.
    Ein sanfter Stoß traf seine Seite.
    Helena.
    Sie schrie irgend etwas, aber der Sturm riß ihr die Worte vom Mund und betäubte die Ohren. Die rothaarige Frau, deren wohlgerundeter Körper von der beigen Montur angenehm betont wurde, gestikulierte in südliche Richtung.
    Er wandte den Kopf und keuchte überrascht.
    Ein Dom aus Licht wölbte sich über der gespenstischen Ruinenlandschaft. Fast weißglühend war die Kuppel, und jedesmal, wenn der Sturm Laub oder Abfall gegen sie schleuderte, flackerte es bläulich auf.
    Ein Kraftfeld.
    Das Kaiserhaus wurde von einem Kraftfeld umhüllt. Deshalb war der Angriff der Terranauten dieser Realitätsebene gescheitert.
    Niedergeschlagen fragte sich der Treiber, wie sie diese Barriere überwinden sollten. Er tastete über die trompetenförmige Waffe, die ihm Tellar ausgehändigt hatte und die die molekulare Struktur jeden Materials zertrümmern sollte. Wie dies vor sich ging, ohne daß es zu einer zerstörerischen Freisetzung der Bindeenergie kam, war dem Treiber allerdings unbekannt.
    Er mußte sich damit begnügen, daß das technische Niveau dieser Realität höher war als das seiner Welt. Immerhin hatte es hier vor dem Zusammenbruch zunächst sechzig Jahre Fortschritt gegeben.
    Der strahlende Dom warf bleiches Licht über die zerstörte Berliner Neustadt. Nur die Protopgebäude der ehemaligen Konzern-Niederlassungen wirkten relativ unversehrt, obwohl an einigen Stellen breite Risse und unwirklich anmutende Verfärbungen verrieten, daß auch das als unzerstörbar geltende Protop von den superphysikalischen Phänomenen in Mitleidenschaft gezogen wurde.
    Helena Koraischowa zerrte an seinem Ärmel.
    Gebückt eilte sie die Straße hinunter, hielt sich vorsichtig im Windschatten der Gebäude. David folgte ihr und preßte die Hände vor das Gesicht, wenn ihn ein Sandschauer traf. Ihre Monturen waren trotz des relativ dünnen Materials ein ausgezeichneter Schutz gegen die unwirtliche Witterung.
    Langsam näherte sie sich der Kuppel aus geformter Energie.
    Vermutlich stellte sie eine Fortentwicklung des auf Raumschiffen zur Meteoritenabwehr gebräuchlichen Prallfeldes dar.
    Die Manag verharrte plötzlich.
    Ihre Waffe ruckte nach oben und im gleichen Moment zersplitterte an der gegenüberliegenden Straßenseite das rostige Wrack eines bodengebundenen Schwebers in tausend Stücke.
    Eine Gestalt wurde sichtbar und kämpfte gegen den wütenden Sog des Sturms an. Es schien ein Mann zu sein, und schon wollte terGorden die Manag energisch zurechtweisen, als er die langen, verfaulten Hautstücke sah, die von dem Gesicht des Fremden herunterhingen. Metall blitzte hinter den bloßgelegten Flächen auf.
    Davids Knie wurden weich.
    Ein humanoider mobiler Computer, ein Roboter, dem man aus unerfindlichen Gründen menschliche Gestalt verliehen hatte? In ihrer alten Realität waren humanoide Roboter verpönt gewesen.
    Der Mechanoide erwiderte das Feuer aus einer Waffe, die helle Funken verschoß. Wo die Funken auftrafen, verkochte das Material der Straße. Und jetzt sah David auch, warum Helena so kompromißlos geschossen hatte.
    Nicht weit von dem Mechanoiden entfernt lag ein Mensch im Staub. Tot. Und seine Verletzungen verrieten, daß ihn der Tod durch die Waffe des Mechanoiden ereilt hatte.
    Mit wahnwitziger Geschwindigkeit hastete der Mechanoide über die Straße und näherte sich der Manag, wich mit plötzlichen Hakenschlägen dem Feuer der Frau aus.
    Nicht mehr lange, und er würde sie erreichen.
    Der Treiber zielte sorgfältig, wartete auf den günstigsten Moment und schoß.
    Der Mechanoide zerbarst wie eine Splitterbombe.
    David rappelte sich auf und hastete weiter. Gab es noch mehr dieser mörderischen Mechanoiden? Und warum griffen sie Menschen an? Vielleicht, weil die Energieausbrüche aus dem Weltraum II ihre empfindlichen Elektronengehirne gestört hatten – wie jene in den unterseeischen Forts der Grauen Garden?
    »Danke«, schrie ihm Helena über den Lärm des Sturmwindes zu. »Das war knapp.«
    Wortlos drückte er sie an sich und wurde trotz ihrer, prekären Lage von dem vertrauten, fiebrigen Schauer überwältigt. Die rothaarige Frau faszinierte ihn – und gab ihm gleichzeitig Rätsel auf.
    Seite an Seite schlichen sie weiter und
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