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Die Terranauten 025 - Ausflug ins Morgen

Die Terranauten 025 - Ausflug ins Morgen

Titel: Die Terranauten 025 - Ausflug ins Morgen
Autoren: Robert Quint
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von dem falschen Bolter zu dem Greis, der schwankend dastand. Alles Blut war aus dem faltigen Gesicht gewichen.
    Tellar knirschte mit den Zähnen. »Was haben Sie mit ihm gemacht, Bolter?« zischte er, umklammerte den Griff der Trompetenwaffe, schien jeden Augenblick schießen zu wollen.
    Asen-Ger löste sich aus dem Schock. »Nicht«, krächzte er. »Nicht! Er … er ist David terGorden!«
     
    *
     
    »Sie werden keinen Erfolg haben«, prophezeite der Alte Mann.
    Sie standen in einer unterirdischen Halle der Basis. Bis auf eine zwanzig Meter durchmessende Muschel aus Protopstahl war die riesige Halle leer. Der Gleiter selbst machte einen ramponierten Eindruck. Feine Risse in der durchsichtigen Kuppel über der geräumigen Pilotenkanzel wiesen daraufhin, daß der Flugkörper seine besten Tage schon lange hinter sich hatte.
    Alles in der Basis machte einen verkommenen Eindruck. Die Menschen, das Material, das Gebäude …
    »Valdec ist zu gut abgeschirmt«, sagte Asen-Ger. Er stand neben Bolter, und zwischen den beiden ungleichen Männern schien eine merkwürdige Vertrautheit zu herrschen.
    Mißtrauen erfüllte Helena Koraischowa alias Chan de Nouille.
    Irgend etwas ist geschehen. Etwas, das er vor mir verbirgt. Aber warum? Und wie hat er es geschafft, den Alten zu diesem Unternehmen zu überreden – obwohl er sich doch mit Händen und Füßen dagegen wehrt?
    »Niemand gelangt ohne Einwilligung des Lordoberst in die Zitadelle.« Asen-Ger blieb hartnäckig und die Blicke, die er der Grauen und dem Servis zuwarf, verrieten ehrliche Besorgnis. »Und selbst wenn Ihnen das Unmögliche gelingt – man erzählt sich Dinge über die Zitadelle …«
    »Machen Sie sich keine Gedanken, Alter Mann«, erklärte die Graue und gesellte sich zu Hinnersen Bolter. »Vergessen Sie nicht, daß uns keine andere Wahl bleibt. Wir wollen weder sterben, noch in dieser Realität bleiben. Aber wir danken Ihnen, daß Sie uns den Gleiter und einen Ihrer Männer zur Verfügung gestellt haben.«
    »Tellar wird den Gleiter steuern und in der Nähe der Zitadelle kurz landen, um Sie abzusetzen. Danach kehrt er zur Basis zurück.«
    Der Bärtige, der wie Bolter und Chan de Nouille eine einteilige, farblose Montur aus einem zähen, unbekannten Material trug, nickte. »Und Sie können sich darauf verlassen, daß ich keine Sekunde länger als nötig in der Umgebung der Zitadelle bleiben werde. Dieser ganze Plan ist hirnrissig, wenn man mich fragt.«
    »Aber Sie fragt keiner!« schnappte die Graue.
    Die Aufsässigkeit des Zerlumpten provozierte die Graue, die an Befehl und Gehorsam gewöhnt war. Sie kannte den Grund für Tellars Renitenz, aber es fiel ihr schwer, seine Empfindungen nachzuvollziehen.
    Er hat Angst. Angst vor Berlin, vor Valdec, vor den Dingen, die sich jetzt dort abspielen.
    Hinnersen Bolter seufzte. Er streckte Asen-Ger die Hand entgegen. »Ich glaube, wir sind fertig zum Aufbruch. Wir werden versuchen, Valdec an seinem Transmitter-Experiment zu hindern.«
    Asen-Ger nickte ernst. »Ich wünsche Ihnen Glück, obwohl … Gehen Sie jetzt.«
    Fast barsch wandte sich der Greis ab und stapfte davon. Die Graue blickte ihm nach.
    Ja, er ist verändert … Aber warum? Liegt es an Hinnersen?
    »Benötigen Sie eine schriftliche Einladung, Helena Koraischowa?« Tellars Stimme riß sie aus ihrem Grübeln. Der Spott glitt an ihr ab. Mit weiten Schritten folgte sie Bolter und dem Zerlumpten in den Gleiter. Von den anderen Treibern, den letzten Terranauten, war niemand in die Halle gekommen.
    Vermutlich, dachte Chan de Nouille, waren sie zu erschöpft. Das gestrige Verhör hatte die ausgemergelten Gestalten sichtlich überfordert, und die Graue war der Immunisierung dankbar, die ihren Geistesinhalt vor den Telepathen abgeschirmt hatte.
    Nicht auszudenken, wie diese Leute reagiert hätten … Die Große Graue der Garden in der Basis der Terranauten.
    Asen-Ger hatte das Ende der Halte erreicht und sie durch eine verborgene Tür verlassen.
    »Fertig?« erkundigte sich Tellar mürrisch.
    Auch er schien das Unternehmen für den Plan eines Verrückten zu halten. Kein Wunder, nach der Niederlage, die die Kämpfer gegen das Konzil bei ihrem Angriff auf die Zitadelle erlitten hatten.
    Bolter nickte, während die Graue die Sicherheitsgurte sorgfältig anlegte und sich in dem zerschlissenen, weichen Sitz zurücklehnte.
    Der Gleiter vibrierte heftig, als das MHD-Triebwerk seine Arbeit aufnahm und ihn in die Höhe steigen ließ. Der altertümliche Flugkörper
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