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Die Terranauten 025 - Ausflug ins Morgen

Die Terranauten 025 - Ausflug ins Morgen

Titel: Die Terranauten 025 - Ausflug ins Morgen
Autoren: Robert Quint
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zu stabil, der Raum zu groß, um von einer auch noch so großen Anzahl Kaiserkraftschiffe erschüttert zu werden. Vielleicht ein Angriff von Extraterrestriern. Dieser Cantos … Und es gibt gewiß noch andere …
    »Im Jahr 2567 erschienen dann auch die ersten Llarra. Kondensierte Energie des Weltraum II – wie man sagt. Aber vermutlich weiß niemand wirklich, um was es sich bei ihnen handelt. Führt man ihnen keine Energie zu, bleiben sie inaktiv, bilden keine große Gefahr, wenn sie nicht direkt in den Einflußbereich eines Ausbruchs geraten. Aber wenn man sie vitalisiert … verändern sie sich.
    Eine Metamorphose? Vielleicht. Sie lösen sich auf und bilden eine Art Schwarzes Loch, obwohl es kein Schwarzes Loch ist. Das Phänomen ähnelt teilweise auch einem Transmitter. Es ist eine Öffnung in der Raum-Zeit, die ins Nirgendwo führt. Ein Llarra ist im Mittelmeer gelandet, ganz am Anfang. Die Garde hat ihn beschossen, und seitdem fließen hunderttausend Liter Meerwasser pro Sekunde ins Nirgendwo. Es war zum Glück nur ein kleiner Llarra.
    Parallel dazu tauchten die Entroper auf. Manche halten sie für eine Rasse völlig fremdartiger Lebewesen, aber wenn es so ist, spielt es doch keine Rolle. Sämtliche Verständigungsversuche schlugen fehl. Nach jedem Energieausbruch aus Weltraum II wachsen sie aus der Erde hervor – aus der Erde, dem Mond, allen anderen Planeten des Sonnensystems und des Reiches. Auf eine unbekannte Weise krümmen sie den Raum und die Zeit, nur ein wenig, aber es genügt, um einen Menschen sich rettungslos verirren zu lassen – in diesem Labyrinth, in dem Zentimeter zu Lichtjahren werden und Lichtjahre zu Zentimetern. Darüber hinaus beschleunigen sie die Entropie. Alles, was sich in ihrer unmittelbaren Nähe befindet, altert mit einem Faktor, der hundert bis hundert Millionen Mal höher liegt.
    Es gibt kein Sternenreich mehr.
    Es gibt kein Konzil.
    Lordoberst Valdec lebt noch immer. In Berlin, der Zitadelle, die er errichtet hat, um sein Leben zu verlängern.
    Die Erde ist leer.
    Wer fliehen konnte, der floh, obwohl es nirgendwo mehr einen sicheren Ort gibt.
    Wer bleiben mußte, der starb oder dämmert zwischen den Resten der Zivilisation dahin, ernährt sich vom Abfall der Vergangenheit.
    Es gibt keine Terranauten mehr. Wir sind die letzten. Wir haben die Erde erreicht, aber viel zu spät. Valdec und ich – wir sind Überbleibsel, Relikte einer Zeit, an die niemand mehr glaubt.
    Llewellyn ist tot. Frost, Glaucen, Zarkophin … vor Jahrzehnten gestorben. Keine Garden mehr … Keine Flotten. Nichts.
    Nur noch Valdec.
    Und er gibt nicht auf.«
    Er zittert stärker. Es sind seine Erinnerungen … Die Erinnerungen von sechsundneunzig Jahren. Llewellyn und Valdecs Manags sind also tot. Seltsam, ich hätte nie gedacht, daß es diesen Riemenmann auch erwischen könnte. Aber – was ist mit terGorden?
    Die Graue hatte ihre Mahlzeit beendet und sprach ihre Frage laut aus. »Was ist mit diesem David terGorden geschehen, Alter Mann?«
    Asen-Ger runzelte die Stirn. Und zum erstenmal seit Beginn ihrer Begegnung schien er unsicher. »Wir haben herausgefunden«, erklärte der greise Führer der letzten Terranauten, ohne auf ihre Frage einzugehen, »daß die ständige Energiezufuhr aus dem Weltraum II einen Teil der Milchstraße zu zerstören droht, der den dreifachen Durchmesser des einstigen Reiches besitzt. Es kann geschehen, und vielleicht läßt es sich nicht aufhalten, aber es gibt noch Hoffnung.«
    Er weicht mir aus. Was ist mit diesem terGorden geschehen?
    Die Graue sah zu Bolter hinüber, aber der Servis wirkte unbeteiligt. Instinktiv spürte Chan de Nouille, daß seine Gleichgültigkeit eine Maske war.
    »Diese Hoffnung«, fuhr Asen-Ger fort, »droht durch Max von Valdec endgültig zunichte gemacht zu werden. Der Lordoberst … er muß verrückt sein. Der Zusammenbruch des Konzils, das Scheitern seines Lebenswerkes, muß ihm den letzten Rest Verstand gekostet haben. Die wenigen überlebenden Kaiser-Wissenschaftler bauen in der Zitadelle Berlin ein künstliches Triadisches Monochord, einen Kaiserkrafttransmitter. Damit will Valdec die Verbindung zu den Kolonien wieder herstellen und die Erde verlassen. Es ist verrückt, völlig verrückt. Wenn Valdec ihn einschaltet, zerstört er den letzten Rest Stabilität in diesem Raumsektor …«
    Der Mann ohne Gesicht … Ist dies die Aufgabe, die wir erfüllen müssen? Denn wenn diese Erde stirbt, dann sterben wir auch.
    Der Alte Mann seufzte, erhob sich
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