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Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe

Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe

Titel: Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe
Autoren: Robert Quint
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Weltraum II ein.
    Doch zuvor hatte die Queen Hanja einen kurzen, undeutlichen Blick auf das gigantische, fremdartige Objekt werfen können, das aus dem Lichtring glitt und sich rasch der Position der NASSIS näherte. Die Berichte fielen ihr ein; Berichte über das Auftauchen eines feindlichen extraterrestrischen Raumschiffes in der Nähe von Syrta … Kein Zweifel, der Fremde mußte jener Cantos sein.
    Und noch etwas hatte die Queen wahrgenommen. In dem Augenblick, als das Kaiserkraft-Triebwerk eingeschaltet wurde, schlug ihnen aus dem fremden Schiff eine seltsame, telepathische Aura entgegen. Es war, als höre sie das Flüstern fremder, unverständlicher Gedanken. Und wenn sie diese Gedanken auch nicht verstand, spürte sie, doch deutlich, daß ihr und ihrem Schiff Haß, Verachtung und Ekel aus den Gedanken entgegenschlugen.
    Aber dann gab es nur noch sie und die Schattenwelt des Weltraum II. Die automatischen Injektionspistolen in den Sessellehnen traten in Aktion. Sie spritzten beruhigende Medikamente, ohne die Weltraum II für nicht PSI-begabte Gehirne unerträglich gewesen wäre.
     
    *
     
    Unter ihnen lag die endlose Wasserwüste des Atlantischen Ozeans.
    Längst schon waren die Mittelamerikanischen Inseln – die Überreste der einstigen Landbrücke zwischen Süd- und Nordamerika – hinter ihnen verschwunden. Zweitausend Kilometer trennten die beiden Männer in dem muschelförmigen MHD-Gleiter von der nächsten Küste.
    Sonnenlicht überschüttete das Meer, das sich stahlblau in alle Richtungen ausbreitete. Blau war für das Meer die Farbe der Unfruchtbarkeit, der Wüstenöde. Hier war das Meer seit Äonen tot; zu tief war der Meeresboden, um seinen Teil zur ozeanischen Nahrungskette beizutragen, und nie verirrte sich ein Fisch in diese öde.
    Lordoberst Max von Valdec schnitt ein düsteres Gesicht.
    Auch an den Küsten gab es diese toten Zonen; dort, wo vor Jahrhunderten in der Zeit der forcierten Industrialisierung mit Öl beladene Tanker verunglückt waren. Die Ölpest … Selbst jetzt, nach einem halben Jahrtausend, hatten sich Tier- und Pflanzenwelt noch nicht regeneriert. Eine Folge der radikalen Vernichtung des Planktons durch das ausgelaufene Rohöl.
    Der Lordoberst unterdrückte die Gedanken. Es war nicht seine Aufgabe, sich um Umweltkosmetik zu kümmern. Andere Probleme bedrängten ihn.
    »Es gibt also keinen Zweifel?« fragte er leise.
    Sicherheitsmanag Glaucom, der die Steuerung des Gleiters an den Autopiloten übergeben hatte, starrte hinunter auf die leicht gewellte Wasserfläche. Die Wettermaschinen würden gegen Mittag ein Sturmtief von der nordamerikanischen Ostküste in dieses Gebiet umdirigieren, aber noch schien die Sonne warm durch die transparente Kuppel, die den oberen Teil des Gleiters umschloß.
    Glaucom wandte den Köpf. Sein Gesicht war blaß und weich wie immer, seine Augen blau wie die Wasserwüste und ohne Hinweis auf die Gedanken, die ihm durch den Kopf gingen.
    »Die Daten sind unumstößlich«, erklärte Glaucom mit seiner sanften, freundlichen Stimme. »Wir haben sämtliche Informationen der SAMARKAND und der drei übrigen unzerstörten Schiffe der Ginger-Flotte von dem Rechnerverbund in Berlin auswerten lassen. Die zerstörerischen superphysikalischen Phänomene im Kashmir-System sind auf Nebenwirkungen der Kaiserkraft zurückzuführen.«
    Valdec schüttelte langsam den Kopf. »Ich kann es immer noch nicht glauben. Seit über einem Jahr sind die Kaiserkraftschiffe im Einsatz – warum treten erst jetzt diese Erscheinungen auf?«
    »Wir sind dem nachgegangen. Alphakuriere haben sämtliche Raumstationen von der Bedeutung Cosmodroms angeflogen und sich die Flugpläne der Superfrachter aushändigen lassen. Der Computer des Konzils verglich diese Pläne mit den Meldungen über Katastrophen in den entsprechenden Raumsektoren. Das Ergebnis war überraschend.« Der Sicherheitsmanag räusperte sich; das einzige Zeichen für die Erregung, die ihn beherrschte. »Beispielsweise Elande 230; ein Manöverplanet der Garde in der Nähe von Bosz-Centra, keine fünf Lichtjahre von der Raumbasis entfernt. Im Zeitraum von einer Woche registrierte Bosz-Centra rund hundert Transits. Im gleichen Zeitraum gab es im Elande – System heftige Sonnenstürme, Erdbeben und Veränderungen der planetaren Magnetfelder. Elande 230 mußte von der Garde vorübergehend geräumt werden.
    Oder Sintra. Vierzehn Lichtjahre von Bosz-Centra entfernt. Eine relativ dünnbesiedelte Welt von einiger Bedeutung für die
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