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Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe

Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe

Titel: Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe
Autoren: Robert Quint
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Unruhen unternehmen?«
    Unter ihnen war das Meer noch immer blau, aber die Wellenhöhe hatte indessen zugenommen, und überall spritzten jetzt weiße Gischttupfer. Am Horizont schien sich eine rotglühende Nadel aus dem Meer zu schieben. Atlantica …
    Valdec blickte hinüber zu der roten Nadel, die bei ihrem Nahen wuchs und wuchs und sich bald als riesiger Protopturm entpuppte.
    »Es gibt doch diesen durch Alphakurier übermittelten Bericht der NASSIS«, sagte der Lordoberst sinnend. »Sie erinnern sich?«
    »Gewiß«, bestätigte Glaucom. »Er traf vor zwei Tagen ein. Die NASSIS ist ein Patrouillenschiff mit Kurs auf die Grenzgebiete. Sie sollte später Shezade Omni anfliegen; eine unruhige Randwelt, die schon zweimal Strafexpeditionen der Garde provozierte. Die Begegnung mit diesem extraterrestrischen Objekt hat die NASSIS veranlaßt, ihren Kurs zu ändern. Sie befindet sich jetzt im Orbit um Nowasnjof und wartet auf weitere Befehle.«
    Valdec begann leise zu lächeln. »Ist der Bericht geheimgehalten worden?«
    »Natürlich. Die Queen von Nowasnjof hat strengste Maßnahmen getroffen, um …«
    »Lassen Sie es durchsickern«, unterbrach Valdec seinen Sicherheitsmanag. »Unauffällig. Niemand soll Verdacht schöpfen. Besonders die physikalischen Phänomene bei Erscheinen des fremden Raumschiffs sollen hervorgehoben werden. Ich will, daß binnen zwei Wochen das gesamte Reich darüber informiert ist.«
    Glaucom verstand. »Die Leute werden glauben, daß die Extraterrestrier für die Katastrophen verantwortlich sind. Sie werden sich noch gut an unsere Propaganda anläßlich der Oxyd-Katastrophe erinnern.
    Damals haben wir diesen mysteriösen Extraterrestrier Cantos für die Ereignisse verantwortlich gemacht. Nur hier auf der Erde werden wir nach der Aktion der Nomans damit nicht viel Erfolg haben. Aber die Schatten haben sich jetzt ganz auf die Nomans konzentriert. Bald werden wir eine Medien-Kampagne gegen Treiber und Nomans starten können, die den Relax die Flausen wieder austreibt …«
    »Und die Routen der Superfrachter sollen überprüft werden«, warf Valdec ein. »Versuchen Sie, Korridore mit geringer Besiedlung zu finden. Bei der nächsten Konzilsversammlung werde ich eine Verordnung verkünden müssen, die Kaiserkrafttransits innerhalb von Planetensystemen verbietet. Dann sieht man, daß wir etwas unternehmen…«
    »Noch etwas, Lordoberst?«
    Atlantica hatte die See verdrängt. Unter dem Gleiter befand sich eine quadratkilometergroße künstliche Insel; der Protopturm erhob sich im Zentrum der schwimmenden, am Meeresboden verankerten Stahlplattform. Eine Stadt bedeckte die Stahlinsel; eine pulsierende, lebendige Metropole, ein Vergnügungsviertel wie einstmals Soho, Disneyland, Las Vegas und St. Pauli, mit allen Annehmlichkeiten der Zivilisation des 26. Jahrhunderts versehen.
    Der Turm selbst bohrte sich durch Tausende Meter Ozean, trotzte dem Druck der Tiefsee und durchstieß das Gestein der Unterwassergebirge, bis er die Tunnel der interkontinentalen MHD-Bahnen erreichte.
    Atlantica lag zwischen Nordamerika und Europa, ein Knotenpunkt der transkontinentalen Verkehrswege. Hier liefen die zahllosen Tunnelbahnen zusammen, hier gab es Umsteigemöglichkeiten nach Afrika und Südamerika, zu den Polen und nach Grönland.
    Da der Luftraum durch die Mikrowellenströme der Orbitalen Energieversorgungssatelliten versperrt, die Erdoberfläche hauptsächlich Wohn- und Erholungszwecken vorbehalten war, hatte man den Großteil des Güter- und Passagierverkehrs unter die Erde verlegt. Neuartige Bohrsysteme und die Entwicklung hochbelastbarer Protopverbindungen hatten kühne Projekte realisierbar werden lassen und eine unterirdische Infrastruktur geschaffen, wie sie einmalig im Sternenreich war.
    Der Gleiter verringerte seine Geschwindigkeit, als der Autopilot auf Fremdsteuerung umschaltete. Die Kontrollzentrale im Protopturm dirigierte das muschelförmige Fahrzeug zu einem separaten Landeplatz. Hinter den Absperrungen wimmelte es von Graugardisten, Mangas, hochrangigen Technikern und Bürokraten. Vom Horizont näherte sich in einer weiten Kurve die gepanzerten Düsengleiter der Garde und zerstörten in Valdec die Illusion, allein mit Glaucom den Ozean überwunden zu haben. Der Schutz der Grauen war unauffällig, aber gründlich. Seit dem Noman-Aufstand gab es für Valdec keinen sicheren Ort mehr auf der Erde.
    Zwar hatten sich Befürchtungen, zwischen den draußen im All wieder aktiv gewordenen Terranauten und dem vor
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