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Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe

Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe

Titel: Die Terranauten 024 - Die Raumschiff-Diebe
Autoren: Robert Quint
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sich die Tür.
    Tiefe, kurze Summtöne mischten sich in das Sirenengeheul.
    Bei der Grauen Arda! dachte die Queen. Wir haben etwas in der Ortung! Mit zwei Sätzen hatte sie das kurze Korridorstück zum Zentralschott überwunden. Ungeduldig ließ sie die Identifizierung über sich ergehen und stürmte in die Zentrale.
    Petrov sah ihr dankbar entgegen und deutete wortlos auf die Rasterschirme, über die grünliche Elektronenblitze zuckten.
    Petrov sagt überhaupt nicht viel, dachte die Graue spöttisch, während sie das Bild in sich aufnahm. Verwirrung erfaßte sie. Die Informationen der Sensorcontainer schienen sich zu widersprechen. Die empfindlichen Ferntaster hatten in einer Entfernung von drei Astronomischen Einheiten Fremdkörperkontakt erhalten; aber den Kontrollen zufolge schien sich das rätselhafte Objekt gleichzeitig der NASSIS zu nähern und sich von hier zu entfernen.
    »Schwere Ausschläge im Röntgenwellenspektrum«, erklärte Petrov übergangslos. Seine Stimme war ein tiefer, warmer Baß und überrascht registrierte die Queen Hanja, daß sie zum erstenmal etwas wie Sympathie für den gedrungenen Mann empfand. Er rieb über sein bartloses Kinn. »Wenn Sie mich fragen, Queen, da öffnet jemand gerade ein Fenster zum Normalraum und geht nicht sehr sanft dabei vor …«
    »Und das bedeutet?«
    Petrov lächelte kühl. »Dieses Fenster ist der Kontratransitpunkt eines Raumschiffes, das soeben im Begriff ist, den Weltraum II zu verlassen.«
    Die Queen warf einen Blick auf den Chronometer. »Dafür dauert das Phänomen zu lange an«, wandte sie ein.
    »Für ein Kaiserkraftschiff schon, aber für einen Treiber …« Petrov fixierte sie mit seinen blassen Augen. »Früher haben manche Treiberfrachter eine halbe Minute zur Rematerialisierung benötigt.«
    »Zwischen dreißig Sekunden und fast fünf Minuten besteht ein Unterschied«, sagte Hanja. Sie wandte sich an den Piloten. »Wir nähern uns dem Objekt bis auf eine Million Kilometer. Dieser Abstand dürfte reichen, um …«
    »Queen!« Der Hauptmann schrie. »Schauen Sie, Queen!«
    Während die Photonenbrenner der NASSIS hochfuhren und sich die Geschwindigkeit des Kaiserkraftschiffes langsam erhöhte, hatten sich die beunruhigenden Phänomene verstärkt. Die Röntgenstrahlung war inzwischen so stark geworden, daß sich trotz der großen Entfernung automatisch der Magnetschirm der NASSIS einschaltete. Energieausbrüche im sichtbaren Bereich kamen hinzu. Aber drei Astronomische Einheiten Distanz bedeuteten eine Verzögerung von rund vierundzwanzig Minuten. Was sie jetzt sahen, hatte sich vor einer knappen halben Stunde ereignet.
    Ein seltsames Gefühl beschlich die Queen. Mit verkniffenen Augen musterte sie das faserige Glühen im Nichts zwischen den Sternen. »Was halten Sie von der Röntgenstrahlung, Petrov?« fragte sie langsam.
    »Alles, was sich in der unmittelbaren Nähe der Erscheinung befindet, wird davon zerstört, falls es nicht rechtzeitig flieht.« Der Abgesandte der Cosmoralität befeuchtete nachdenklich seine Lippen. »Es scheint mir eine Art Schutzmechanismus zu sein. Wer auch immer dort aus dem Weltraum II auftaucht, er hat kein Interesse, von neugierigen Augen beobachtet zu werden.«
    Hanjas Unruhe wuchs. Es war ein Instinkt, der sie warnte; der Instinkt der Grauen, das unbewußte Ahnen drohender Gefahr.
    »Bereithalten zum Nottransit«, preßte sie hervor.
    Der Pilot zögerte, schien nicht zu begreifen. Hanja warf ihm einen befehlenden Blick zu, da handelte er. Maschinen im Bauch der NASSIS dröhnten auf und ließen den Boden sanft vibrieren. Die Queen ignorierte Petrovs verblüffte Blicke und beschäftigte sich wieder mit den Ortungskontrollen.
    »Röntgenstrahlung nimmt ab«, meldete ein Gardist. »Und keine Emissionen mehr im sichtbaren Spektrum…«
    Die Queen Hanja zuckte zusammen. Gleichgültig, um wen es sich bei den Fremden handelte, sie mußten genauso über die Existenz der NASSIS wie sie über die des extraterrestrischen Objektes informiert sein.
    Petrov zog scharf die Luft ein. »Ortung aus, Queen. Sie sind verschwunden.«
    Die Unruhe in Hanja explodierte. »Nottransit, Gardist«, schrie sie unbeherrscht. »Schalten Sie das Kaiserkrafttriebwerk ein!«
    Aber ehe der Graue reagieren konnte, ließ der Ortungsalarm die NASSIS erbeben. Das Schiff wurde von einem heftigen Röntgengewitter überschüttet. Der schützende Magnetschirm war kaum in der Lage, die energiereiche Strahlung abzuwehren.
    Nottransit!
    Die NASSIS tauchte in den
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