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Die Terranauten 023 - Die Ausgestossenen von Terra

Die Terranauten 023 - Die Ausgestossenen von Terra

Titel: Die Terranauten 023 - Die Ausgestossenen von Terra
Autoren: Erno Fischer
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Methoden von Valdec kannte, wußte, daß sie das nicht überleben konnten.
     
    *
     
    Max von Valdec sprach zu den Bürgern der Erde ruhig und zuversichtlich:
    »Es scheint, als wäre ich gerade zur rechten Zeit gekommen. Viele Bürger aller Kasten haben an mir gezweifelt – an mir und meiner Politik. Ein Mißverständnis lag dem zugrunde oder, besser gesagt: eine ganze Kette von Mißverständnissen! In den nächsten Tagen werden wir den Fall untersuchen und Ihnen allen Mitteilung über das Ausmaß der Verleumdung geben. Den Nomans waren alle Mittel recht. Inzwischen sind die Grauen Garden wieder vollkommen Herr der Lage. Cosmoral Fay Gray leitet die Aktion selber.
    Bevor ein weiteres Mißverständnis auftaucht: Es wird keine Vergeltungsaktion sein! Wir wollen die Nomans nicht zu Tode jagen. Die meisten von ihnen wurden von ihren Führern irregeleitet. Wir tragen dem Rechnung. Jeder Gefangene wird in einem besonderen Lager untergebracht. Dort wartet er auf seine Verhandlung.
    Ja, das ist also die eine Seite.« Sein Gesicht wurde ernst. »Die andere Seite:
    Es ist den Nomans gelungen, vor allem die Kaste der Relax total zu verunsichern. Das bedauert niemand mehr als ich. Deshalb ist es an der Zeit, daß ich das neue Programm bekanntgebe. Es wurde längst vor dem Aufstand ausgearbeitet und scheiterte bisher nur an meiner Opposition im Konzil. Jetzt werden sich meine Kritiker dem neuen Programm nicht mehr verschließen können. Ich will kurz erklären, um was es geht:
    Die Kastenbildung hat im Laufe der Jahrhunderte dazu geführt, daß aktive Beschäftigung als Arbiter oder Manag zu einem besonderen Privileg wurde. In diesem System ist die Rolle des Relax eindeutig unterprivilegiert. In Zukunft wird das anders: Egal, welcher Kaste man zugeordnet wird – man kann jederzeit die Einstufung in die Kaste der Relax beantragen! Umgekehrt gilt das auch für die Relax. Wer aktiv ist und wirklich eine produktive Beschäftigung wünscht, wird vom Konzil der Konzerne mit meiner ausdrücklichen Billigung und Unterstützung gefördert!«
    Max von Valdec lächelte wieder. »In diesem Sinne: Ich werde meine Politik so lange fortführen, wie sie Erfolg verspricht – zum Wohle der Menschheit. Auch wenn es Wirrköpfe gibt, die da anderer Meinung sind!«
    Er wurde aus dem Bild geschaltet. Fünf Minuten später gab es große Beifallskundgebungen auf der ganzen Erde. Besonders die Relax waren von »ihrem« Valdec begeistert. Die Warnungen der Nomans waren schnell vergessen. Damit war der Aufstand endgültig gescheitert.
    Man teilte es Max von Valdec sofort mit. Er durfte zufrieden sein.
    Da gab es über Geheimwelle eine Anmeldung. Er nahm an.
    Chan de Nouille, die geheimnisvolle oberste Führerin der Grauen Garden!
    Wie immer erschien sie Max von Valdec als Computerbild. Diesmal hatte sie eine streng gekleidete Frau mittleren Alters gewählt. Ihre Augen blickten unerbittlich.
    Max von Valdec lächelte. Er ließ sich nicht mehr beeindrucken. Chan de Nouille war seine Verbündete. Eigentlich verdankte er ihr seine beinahe unumschränkte Macht.
    »Das haben Sie schlau angestellt«, eröffnete die Große Graue das Gespräch. »Natürlich existiert dieses Programm überhaupt nicht.«
    »Bald werde ich es veröffentlichen lassen – detailliert! Obwohl es nur in sehr bescheidenem Umfang zur Durchführung kommt. Gefördert werden besonders diejenigen unter den Relax, die laute Kritik üben. Sie werden gefördert und gleichzeitig umerzogen.«
    »Es ist gut, daß Sie gelernt haben, Lordoberst. Sie sind viel offener zu mir als früher.«
    Er zuckte die Achseln. »Sie sollten es auch sein. Was werden Sie mit Queen Paola anstellen?«
    »Sie überlassen sie mir?«
    »Natürlich! Schließlich gehört sie den Garden – in erster Linie.«
    »Queen Paola, so fürchte ich, blickt auf das Ende ihrer steilen Karriere. Der Brocken war zu groß für sie.«
    »Und wenn es gar nicht an ihr lag?«
    »Nun, sie hätte die Aktionen der Nomans einfach voraussehen müssen. Geeignete Schritte hätten alle Bemühungen der Nomans wirkungslos gemacht. Wollen Sie mit mir darüber diskutieren?«
    »Natürlich nicht. Ich sagte ja bereits, daß es an Ihnen liegt. Mein Einwand hatte einen anderen Grund: Schließlich können wir der Queen dankbar sein!«
    Chan de Nouille zeigte ein dämonisches Grinsen.
    »Ich verstehe, Lordoberst. Der. Aufstand lenkt alle ab – sowohl die Bevölkerung als auch das Konzil. Einer Niederlage folgte ein Sieg.«
    Valdec lehnte sich
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