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Die Terranauten 023 - Die Ausgestossenen von Terra

Die Terranauten 023 - Die Ausgestossenen von Terra

Titel: Die Terranauten 023 - Die Ausgestossenen von Terra
Autoren: Erno Fischer
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eine Siebenergruppe.
    »Verdammte Treiber! Jetzt weiß ich, warum ich euch ein Leben lang aus dem Wegging.«
    Summacum Mühlherr lachte humorlos.
    »Die Zeiten haben sich geändert. Nicht nur die Nomans wurden zu Verfolgten und zu Randerscheinungen der Gesellschaft, sondern auch Treiber und Summacums. Das schweißt uns zusammen, nicht wahr? Wir müssen kämpfen, wollen wir überleben. Gemeinsam erst sind wir stark genug. Einer braucht den anderen.«
    »Ihm habt ihr zu verdanken, daß wir euch aufgenommen haben!« Nobody zeigte auf einen anderen Noman. Lange, ungepflegte Haare und ein verfilzter Bart verbargen den Großteil seines Gesichtes. Die Augen waren klein und lagen tief in den Höhlen. Er schien alt zu sein. Dort, wo die zerlumpte Kleidung seine Haut freigab, wirkte sie faltig, runzlig. Aber seine Bewegungen verrieten Kraft und Energie.
    Jetzt lachte auch er.
    »Ihr müßt ihn entschuldigen, Summacum, aber er ist und bleibt ein bornierter Affe. Was er nicht begreifen kann, bekämpft er. Da kann man mit Engelszungen reden. Ich kenne die Treiber besser. Hier in den Ruinen traf ich mit dem berühmten Riemenmann zusammen. Er befand sich mit seinen Begleitern auf der Flucht. Ich half ihnen. Es hat sich gelohnt. Denn schon damals war mir klar, daß wir zusammenhalten und die alten Vorurteile vergessen müssen.«
    »Ich frage mich, warum dir für deine Schandreden noch niemand über den Schädel geschlagen hat, Hanstein!« knurrte Nobody.
    »Weil ich nicht zu deinen Leuten gehöre, Nobody! Ich bin ein Einzelgänger, eine Kellerassel, die sich verkriecht, wenn es gefährlich wird. Dies hier ist eine Ausnahme. Ich kroch aus den Kellern hervor, weil uns eine große Stunde bevorsteht.«
    Nobodys Blick heftete sich wieder auf den Summacum und Logenmeister.
    »Also Aufstand der Nomans?«
    Mühlherr nickte ihm zu. »Du hast damals ja auch Shakrams Visio-Ansprache gehört!«
    »Von offenem Widerstand war nicht die Rede!« widersprach ihm Nobody. »Brak Shakram brach aus der Gefangenschaft aus, um uns aufzuklären. Wir wissen durch ihn, daß die Bedrohung des Sonnensystems durch den Meteor Oxyd kein Akt von Außerirdischen war. Die unseligen Experimente mit Kaiserkraft haben uns das beschert. Ganz im Gegenteil: Cantos, der Außerirdische, den man verantwortlich machte, hat die Menschheit vor dem Untergang gerettet! Obwohl Max von Valdec, der Vorsitzende des Konzils der Konzerne, dies als eigenen Erfolg verbucht.«
    »Und jetzt ist Brak Shakram tot! Er hat seine Rede mit dem Leben bezahlt!« erinnerte ihn Summacum Mühlherr. »Die Zeit ist günstig. Hier befinden sich genügend ausgebildete Treiber, um mehrere Logen zu bilden. Logenmeister sind ebenfalls da. Wir eröffnen den Kampf und greifen den kaisereigenen Sender an. Wahrscheinlich beabsichtigte das auch Brak Shakram vor seinem Tod. Wir werden es schaffen. Von hier aus werden wir die ganze Welt aufklären. Es wird der Auftakt, zum Aufstand werden. Max von Valdec wird nichts gegen uns unternehmen können, denn er befindet sich auf einer Strafexpedition gegen die revoltierenden Kolonien mitsamt den meisten Reserven der Grauen Garden.«
    Summacum Mühlherr schöpfte Atem. Wie oft hatte er diese Argumente dem Nomanführer vorgebetet? Nobody hatte nicht nur Angst vor den Treiberkräften, sondern auch vor der Bewährungsprobe. Gegenüber seinen Leuten galt er als unbesiegbarer Führer. Aber schließlich hatte er sich noch nicht an den Grauen Garden versucht.
    Dennoch brach der Widerstand, den Nobody zur Schau trug. Im Grunde genommen hatte er sich längst entschieden. Seine vorgebrachten Bedenken dienten nur dazu, letzte Zweifel auszuräumen.
    Er deutete auf den bewußtlosen Grauen. »Aufgepaßt, er kommt zu sich!«
    Noch einmal rief er sich ins Gedächtnis zurück, was er von dem gespenstischen Kampf mitbekommen hatte. Der Graue war seit drei Stunden ihr Gefangener. Er gehörte zu einer Routinepatrouille. Die Treiber hatten zu siebt eine Loge unter Führung von Logenmeister Mühlherr gebildet. Mit ihrer geistigen Kraft hatten sie den Grauen zur Landung gezwungen.
    Auftakt zu der Demonstration, die zeigen sollte, zu was sie noch fähig waren. Sie hatten die Erinnerung des Grauen gelöscht und ihn laufenlassen. Dann hatten sie ihm Trugbilder vorgegaukelt, denen er letztlich zum Opfer fiel. Hätten sie ihm nicht vorher die Ladeeinheit aus dem Strahler genommen, wäre er jetzt nicht mehr am Leben.
    Die sieben Treiber kümmerten sich um den Grauen. Sie umringten ihn, während sich
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