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Die Terranauten 023 - Die Ausgestossenen von Terra

Die Terranauten 023 - Die Ausgestossenen von Terra

Titel: Die Terranauten 023 - Die Ausgestossenen von Terra
Autoren: Erno Fischer
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wieder auf den Schirm.
    Noch immer stand der Kampfgleiter in der Luft, um Paola die Bilder der Zerstörung zu zeigen. Er wurde von heftigen Böen geschüttelt, so daß die Bilder schwankten.
    »Landung und Abbruch!« befahl die Queen ins Mikrophon.
    Die ferne Gleiterbesatzung gehorchte prompt.
    Queen Paola schloß die Augen. Sie sortierte alles, was sie gesehen und erfahren hatte, und bemühte sich, ihr Bild von den Absichten der Nomans zu vervollständigen.
    Es gelang ihr nicht.
    »Warum haben Sie ihre Sendeanlage so spektakulär zerstört?« fragte sie sich. »Nomans hassen Graue. Das ist gewissermaßen schicksalsbedingt. Sie wollen unseren Tod. Doch die Opfer, die es gegeben hat, waren im Grunde genommen sinnlos, wenn man bedenkt, daß auch Nomans ihr Leben ließen.« .
    Queen Paola konnte nicht glauben, daß die Nomans freiwillig in den Tod gingen, nur um nicht gegen ihre Verbündeten aussagen zu müssen. Außerdem hätten sie das auch leichter haben können.
    Aber die Queen hatte auch keinen Einblick in das bekommen können, was sich unterirdisch abgespielt hatte. Sie hatte sich mit Aufnahmen begnügen müssen, die von der überirdischen Situation berichteten.
    Und der Bericht der Gardisten, die in die Sendezentrale eingedrungen waren, hatte sie nicht mehr erreicht.
    Vielleicht hätte sie da schon ihre Lösung gehabt?
    Außerdem standen ihr ihre eigenen festgefahrenen Vorstellungen im Weg. Es war völlig ungewöhnlich, daß sich die eher einzelgängerischen und ängstlich alles, was Aufmerksamkeit erregte, meidenden Nomans aus ihren Ruinenstädten vorwagten.
    Dann auch noch anzunehmen, daß sie dabei in wahrhaft genialer und voll durchorganisierter Art und Weise vorgingen?
    »Der oberste Befehlshaber müßte hier sein«, murmelte Paola und meinte Lordoberst Valdec. »Dann stünden uns auch genügend Gardisten zur Verfügung, und wir müßten in der weltweiten Überwachung kein Loch reißen, um an anderer Stelle eins zu stopfen!«
    Ein Verdacht keimte in ihr. Sie lauschte ihren eigenen Worten nach. Doch Queen Paola konnte und wollte es einfach nicht glauben.
    Und dann wurden ihre Gedankengänge gestört. Ein Funkspruch!
    »Ehrwürdige Queen, es ist anzunehmen, daß sämtliche Piratensender in der Nähe von großen offiziellen Sendern zu finden sind.«
    »Sie wiederholen, was uns allen längst klar ist!« rügte die Queen. Sie betätigte den Bildempfang und wandte den Kopf zur Seite.
    Ein anderer Bildschirm flammte auf. Das kantige Gesicht eines Gardisten. Ihn hatte Paola mit der Gesamtauswertung der Ortungsergebnisse betraut.
    Das war ein Fehler! dachte sie im stillen. Wie konnte ich nur einem Mann einen so verantwortungsvollen Posten geben?
    »Ich tat es absichtlich, ehrwürdige Queen«, fuhr der Gardist ruhig fort. Paola war geneigt, ihre momentan schlechte Meinung von seinen. Fähigkeiten zu revidieren. »Wir wissen auch von den Schwierigkeiten, die daraus resultieren. Wir haben nicht die Zeit, jeden Quadratmeter abzusuchen, um die Nomans zu finden. Aber die Auswertung eröffnet eine andere Möglichkeit: Wir sollten die offiziellen Sender anweisen, sämtliche Energien auf …«
    Queen Paola paßte es nicht. Deshalb unterbrach sie: »Ich sehe, was Sie meinen, Hauptmann: Die Piratensender sollen gezielt überlagert werden – bis zu ihrer Zerstörung. Die Energien könnten aufgebracht werden, aber sämtliche offiziellen Sendungen müßten dafür gestoppt werden. Auf Dauer, versteht sich. Bis alle Schaltungen rückgängig gemacht werden können, sind die Relax eine halbe Stunde ohne Berieselung. Können Sie sich vorstellen, Hauptmann, was das bedeutet? Nein, können Sie natürlich nicht! Vielleicht sollte ich Sie belehren: Die Relax beginnen nachzudenken über das, was die Nomans ihnen gesagt haben. Der vorübergehende Ausfall sämtlicher Sendungen gibt ihnen den Anschein, als hätten die Nomans einen Sieg errungen. Er hätte schlimmere Folgen als die Sendungen der Nomans selbst. Nein, ich muß Ihren Vorschlag zurückweisen. Wir müssen einen anderen Weg finden – ohne Sie! Hauptmann, halten Sie sich zur Ablösung bereit!«
    »Ich höre und ge …« Schon hatte die Queen abgeschaltet. Sie lehnte sich zurück und wartete auf die dritte Sendung der Nomans. Nach ihrer Schätzung mußte sie jeden Augenblick hereinkommen.
    Queen Paola fühlte sich noch immer als Herrin der Lage. Dem Flottenverband, der das Sonnensystem sicherte, würde sie noch keine Mitteilung machen. Dazu mußte sie erst Erfolge vorzuweisen
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