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Die Terranauten 023 - Die Ausgestossenen von Terra

Die Terranauten 023 - Die Ausgestossenen von Terra

Titel: Die Terranauten 023 - Die Ausgestossenen von Terra
Autoren: Erno Fischer
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gepeilt. Tür die Berliner Legionen der Garden gab es Großalarm.
    Doch die Nomans waren schlau. Ihre Sendung war zu kurz, um sie in Gefahr zu bringen. Und sie wurde von mehreren Sendern ausgestrahlt, die über den ganzen Globus verstreut arbeiteten.
    Queen Paola wurde mit der Angelegenheit betraut. Die Raumüberwachung durfte nicht gefährdet werden. Deshalb stand auf der Erde nur eine einzige Großeinheit von Gardisten zur Verfügung – abgesehen von den Grauen, die man auf den Stützpunkten und auf dem irdischen Mond zurückgelassen hatte.
    Es stand zu befürchten, daß die rebellierenden Kolonisten Stoßkommandos ins Sonnensystem schickten! So lautete jedenfalls die Anweisung von Lordoberst Max von Valdec, die er beim Aufbruch zu seiner Strafexpedition ins Gingersystem hinterlassen hatte. Valdec dachte dabei allerdings eher an Aktionen versprengter Treiber, aber davon war in seiner Order nichts zu hören. Das Treiberproblem galt als gelöst. Zwar waren über 30 % der Treiber bisher der Gehirnoperation entgangen, aber davon war der Öffentlichkeit nichts bekannt.
    Queen Paola wußte nicht, wie es auf den Kolonialwelten aussah. Ihre Informationen waren dürftig. Und sie hatte auch wenig Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Mit dem Gespür einer geschulten Queen ahnte sie, daß ihr die Stunde der Bewährung bevorstand. Niemals hatten die Nomans so offen ihre Anonymität aufgegeben. Sie führten etwas im Schilde.
    Revolution!
    Queen Paola gab ihre Befehle.
    Dann empfing sie die zweite Sendung der Nomans – nur zwanzig Minuten nach der ersten. Überall auf der Erde konnte sie empfangen werden.
    In den Sendezentralen arbeitete man auf Hochtouren. Spezialisten waren wieder mit der Ortung beschäftigt.
    Queen Paola lauschte den Worten.
    »Die Stimme der Vernunft meldet sich wieder. Sie wendet sich an die Menschheit, an die Manags, an die Arbeiter, an die Relax, an die Nomans – auch an die versteckten Treiber und Summacums. Lauscht der Vernunft, erwachet! Max von Valdec ist in Schwierigkeiten. Das ist kein Zufall. Er selbst hat durch die Verfolgung der Treiber und die Einführung der Kaiserkraft die Raumfahrt ruiniert und das Reich ins Chaos gestürzt. Er unterdrückt die Kolonien, schlägt jeden Widerstand blutig nieder. An seinen Händen klebt Blut, in seinen Augen steht der Wahnsinn. Glaubt nicht mehr länger seinen salbungsvollen, geschickt gewählten Worten und seinem falschen Lächeln. Erkennt den schlimmsten Feind der Menschheit hinter der Maske! Wartet auf die nächste Sendung der Stimme der Vernunft!«
    »Ortung!« sagte eine andere Stimme. Queen Paolas Kopf ruckte herum. Der Bildschirm zeigte das Portrait eines Gardisten.
    »Queen, wir haben einen der Sender geortet! Australien, Neu-Sydney. Er ist nur sechs Kilometer vom offiziellen Sender entfernt. Die Zentrale liegt unterirdisch. Als Sendeeinheit benutzen sie …«
    »Keine technischen Einzelheiten – Angriff!«
    »Ich höre und gehorche!«
    »Stop! Alles genauestens aufzeichnen! Es müssen Gefangene gemacht werden. Ständiger Bildbericht über Geheimwelle!«
    Der Graue wiederholte die übliche Floskel: »Ich höre und gehorche!« Der Bildschirm erlosch.
    Nicht für lange. Als er wieder aufflammte, zeigte er eine Luftaufnahme von Neu-Sydney. Die Altstadt war schon vor Jahrhunderten in den Fluten des Meeres versunken – damals, als sich der Meeresspiegel weltweit gehoben hatte.
    Es gab nur noch ein paar Hügel, die aus dem Wasser ragten, bedeckt von Trümmern und Ruinen.
    Nomans konnten hier nach menschlichem Ermessen nicht überleben. Es war einfach zuwenig Platz. Eine einzige Säuberungsaktion der Grauen würde ausreichen, alles Leben in den Trümmern auszumerzen.
    Die Nomans mußten anderswo hausen. Vielleicht in den ausgedehnten Steppengebieten im Hinterland?
    Queen Paola biß die Zähne so fest zusammen, daß es knirschte. Aus dem Lautsprecher drang die unpersönliche Stimme eines Kommentators. Paolas Hände ruhten auf der Konsole. Sie konnte sofort eingreifen, falls sie es für erforderlich hielt. Gern wäre sie bei der Aktion persönlich zugegen gewesen, aber sie konnte nicht auf der ganzen Erde gleichzeitig sein. Deshalb hockte sie hier in Berlin und koordinierte alles.
    Nur einen einzigen Sender hatten sie orten können. Das war wenig für sie, aber viel für die Nomans, die damit einen wichtigen Stützpunkt verloren.
    Die Kampfgleiter der Grauen Garden rasten über die Steppe, verursachten das mißtönende Geräusch einer defekten Orgel.
    Die
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