Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 022 - Der Katastrophen-Planet

Die Terranauten 022 - Der Katastrophen-Planet

Titel: Die Terranauten 022 - Der Katastrophen-Planet
Autoren: Robert Quint
Vom Netzwerk:
unseren Kameraden. Kämpft gegen Valdec und das Konzil, dann … lebt wohl. Zu schwach, zu schwach…« Markhams Stimme senkte sich zu einem unverständlichen Geflüster.
    »Die Mistel!« stöhnte er plötzlich auf. Die vertrocknete Knospe, die er in die Schale geworfen hatte, machte eine faszinierende Verwandlung durch. Sie hatte sich voll Flüssigkeit gesogen und begann, jetzt aufzublühen.
    Alle starrten gebannt auf die sich entfaltenden, golden schimmernden Blütenblätter. Und dann kamen Davids kräftige Gedanken: »Wir haben den Rückweg gefunden. Gleichzeitig haben wir in Rorqual eine unangreifbare Basis für unseren weiteren Kampf. Valdec! Die Terranauten kommen zurück, und diesmal wirst du es schwerer mit uns haben.« Ein triumphierendes Lächeln legte sich auf die Lippen des Erben der Macht. Der Kampf geht weiter.
     
    *
     
    … stehen wir somit vor dem klassischen Problem großräumiger Reiche. Ungehinderter, schneller Informationsfluß ist die Voraussetzung zur Herrschaft und zur Verteidigung der Reichsinteressen gegen alle Angriffe äußerer und innerer Natur. Gestörte Kommunikation bedroht die Stabilität der Verwaltung und Wirtschaft, hemmt die technologische Entwicklung und macht die Politik zu einem schwerfälligen Instrument. Bisher hat ein dichtes Netz schneller Kurierschiffe das Fehlen von Superlicht-Funkverbindungen kompensiert. Die Konzernzentralen und Konzilvertretungen auf den Kolonialplaneten gaben gesammelte Informationen an die Kuriere weiter, die die Kolonien in einem computergesteuerten Rhythmus regelmäßig besuchten; besonders wichtige Meldungen wurden per Alphakuriere direkt an das Konzil übermittelt. Durch dieses relativ einfache System reduzierte sich die Informationsverzögerung – bedingt durch die ungeheuerlichen Entfernungen im Sternenreich der Erde – auf ein erträgliches Maß.
    Doch dieses System besaß einen ganz entscheidenden Fehler. Die Kurierschiffe wurden von Treibern gesteuert, die nach der Vernichtung von Zoe und der sich anschließenden Umgestaltung der Raumfahrt im Interesse der Reichssicherheit auf Internierungswelten verbannt wurden. Kaiserkraft trat an die Stelle der Treiber, aber die Reorganisierung war und ist zeitraubend. Die Produktion der Kaiserkraftraumschiffe ist begrenzt und behindert die Neuschaffung des Kuriernetzes, eines Machtinstrumentes, das besonders in der heutigen Zeit sich vermehrender Rebellionen in allen Sektoren der Raumkugel an Bedeutung gewinnt.
    Ein Beispiel dafür ist der sogenannte Ginger-Zwischenfall. Vor weiteren Ausführungen möchte ich noch bemerken, daß alle Informationen, die die Geschehnisse im Kashmir-System betreffen, strengster Geheimhaltung unterliegen und nur den Führungsstäben des Konzils und der Grauen Garden zugänglich gemacht werden dürfen …
    Informationsmanag Frost
    Tibet/Terra
    vor der Cosmoralität der Grauen Garden
     
    *
     
    Aus den Bildschirmen leckte rohes rotes Feuer.
    Die Dämmerschaltungen der Kaltkristallmonitoren standen auf höchste Wirkungskraft und doch war es unerträglich hell in der Zentrale des Schiffes.
    »Wir sollten sie ausschalten«, sagte David terGorden in das Schweigen hinein. Er sah sich um, blinzelte und wandte der Reihe der Direktbeobachtungsbildschirme den Rücken zu. »Wir brauchen sie nicht. Die Taster genügen.«
    Die Queen Mandorla tastete wortlos über das Schaltpult. Abrupt wurden die Monitore grau. Die kochende Oberfläche der Sonne Ostkreuz verschwand und hinterließ angenehme Dämmerung.
    »Taster nach wie vor Null«, sagte die ehemalige Queen der Grauen Garden. Sie hatte darauf bestanden, den ersten Erkundungsflug in den Normalraum mitzumachen. »Aber das bedeutet nichts. Wir lauschen erst seit zwei Tagen und das Kuriernetz dürfte nach Ausfall der Treiber nicht mehr so dicht sein. Früher oder später wird ein Kurierschiff des Konzils im Ostkreuz-Sektor eintreffen. Die Sonne ist ein Raumfeuer, ein Orientierungspunkt für die Schiffe der Garde, der auch der Kurierdienst untersteht. Sie können sich auf meine Informationen verlassen. Als Sicherheitsmanag Max von Valdecs hatte ich Zugang zu vielen Geheimdokumenten.«
    David terGorden sah die schlanke Frau nachdenklich an; ihr Gesicht war noch immer so undurchdringlich und abweisend wie früher, doch sie hatte im Lauf der letzten Monate ihre Lethargie überwunden. Bedeutete dies, daß sie sich endgültig von der Garde gelöst hatte?
    Der Terranaut lächelte, dachte an den alten Spottspruch, der unter den Treibern
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher